Starlink Latenz von Deutschland nach USA o.Ä?
Moin, ich überlege einen Starlink zu kaufen, allerdings interessiert mich welche Latenz man von DE aus zu einem Server in den USA hat oder Asien. Bei Glasfaser oder Kabel sind das ja in der Regel 100-150ms nach Amerika. Allerdings müsste man ja in der Theorie weniger über Satellit haben, da es keine Unterseekabel braucht. Daher meine Frage an Starlink User: Wenn ihr bei Speedtest.net einer Test macht und bei den Servern einen auswählt in Dallas z.B. auf welche Latenz ihr dann kommt.
Grüsse Anton
3 Antworten
" Allerdings müsste man ja in der Theorie weniger über Satellit haben, da es keine Unterseekabel braucht."
Die Annahme stimmt leider nicht. Das Netz könnte zwar ein Datenpaket einmal um den Erdball schicken, die Gesamtkapazität des Starlink-Netzes ist aber nicht groß genug, damit es den gesamten Netzwerkverkehr seiner Nutzer selber tragen könnte. Daher ist das Routing eher wie eine heiße Kartoffel. Die Daten werden schnellstmöglich an eine Bodenstation gesendet und von da nehmen sie den gleichen Weg wie bei allen anderen ISPs auch. Daher ist der Ping im Vergleich zu Glasfaseranschlüssen eher schlechter, auch wenn er in ähnlichen Regionen ist.
Die Latenzen von Starlink sind mit gewöhnlichen Anschlüssen vergleichbar. Starlink liegt irgendwie zwischen 20 und 40 ms was auch für Gaming immer noch voll ok ist.
- DSL bei 20-40ms
- V-DSL bei 10-20ms
- Kabel bei 10-20ms
- Glasfaser 1-10ms
Alles unter 5ms Latzen wird als "Echtzeit" bezeichnet und dies kann bisher lediglich über Glasfaser erreicht werden.
Hier gäbe es jetzt noch FTTC, FTTB sowie FTTH zu unterschiede. FFT bedeutet "Fiber to the x"...
- Curb (Bordstein)
- Building (bis ins Haus/Gebäude)
- Home (bis in den Wohnraum/Endgerät)
Curb = V-DSL, bedeutet Glasfaser liegt bis zum Verteilerkasten an, von dort aus zum Endkunden gehts weiter über Kabel. Das ist auch als V-DSL bekannt.
Building = Glasfaser liegt bis ins Haus an, wird im Haus dann aber über Kupfer verteilt (Telefonleitung, LAN-Kabel etc.)
Home = Glasfaser liegt auf der gesamten Strecke bis zum Endgerät. Nur hier kann das Maximum erreicht werden und damit auch die niedrigsten Latenzen.
Was Internet via Satellit betrifft ist das an sich durchaus stabil, muss sich aber mit einem neuen Satelliten im Netzwerk verbinden sobald die Verbindung zum aktuell verbundenen Satelliten schlecht wird. Das kann je nach Region zu Problemen führen, sollte sich aber nur spürbar im Bereich Gaming bemerkbar machen bzw. in Situationen, in denen eine niedrige Latenz essentiell ist, darunter bspw. autonomes Fahren (PKW, Bus, LKW, Drohnen etc.)
Wer bei sich Zuhause normales Internet buchen kann ist damit gut bedient, Internet via z.B. Starlink ist in besonders ländlichen Gegenden mit schlechter Anbindung ans Netz eine hervorragende Option. Der Nachteil an z.B. Starlink ist die u.A. die notwendige Hardware, diese erfordert eine Satellitenstation im Außenbereich und eine Verkabelung ins Innere, dies setzt dann oft gewisse Arbeiten voraus. Starlink jetzt im speziellen benötigt obendrauf dann noch ein Modul um daran auch via Kabel verbinden zu können, ansonsten steht vom Router aus nur W-LAN zur Verfügung.
Starlink ist teuer, aber für alle geeignet die sonst kein oder nur schlechtes Internet erhalten. Für jemanden der gerne z.B. mit einem Camper auf Reise ist wird mit Starlink bestens mit Internet versorgt, dann wird aber der Tarif auch etwas teurer.
Gut, ich bin jetzt ein wenig an deiner Frage vorbei geschossen.
Die Latenzen zwischen den Kontinenten werden kaum anders sein, was einfach auch daran liegt das die Daten ja trotzdem irgendwie um den Planeten herum müssen. Die Daten werden einerseits im Satellitennetzwerk transportiert, aber die müssen ja auch irgendwann auf den Planeten und da muss es dann zwangsläufig auch wieder über die Kabel fließen, über die das reguläre Internet fließt.
Eine schöne ausführliche Antwort.
Nur "Echtzeit" kenne ich als etwas ganz anderes.
Echtzeit ist für mich eine feste Zeitperiode, in der es einen Teil gibt, der jede Periode gesendet wird und einen Teil gibt, der den restlichen Zeitrahmen füllen kann.
Sprich: Echtzeit kann auch 1 Sekunde sein, wenn du die festlegst. Dann werden bestimmte Daten zB im ersten Teil (100ms) jeden Zyklus gesendet und alle anderen Daten müssen in den anderen 900ms gesendet werden, also sich im Zweifel auch auf mehrere Zyklen aufteilen.
Allerdings müsste man ja in der Theorie weniger über Satellit haben, da es keine Unterseekabel braucht.
Das trifft auch in der Theorie nicht zu. Die Sats sind im LEO, d.h. entweder Du brauchst sowas wie ein Sat-Interlink und mußt das über einen größeren Umfang transportieren als am Boden, oder aber Du Hast Terminal - Sat - Gateway (Rest über Grund/Seekabel) dann kommt halt die Latenz für die Strecke über den Sat dazu.
ey echt? warum schreibt Starlink dann, dass sie Ping Zeit bis 60msec haben und in Spezial-Regionen sogar über 100msec?
mit den 550km kann man das na klar nicht erklären... auch nicht mal 2... das wäre 3,7msec oder so... du hast wohl nich immer son Ding genau über dir... und der Downlink ist auch schräg....
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist tatsächlich höher, die Frage ist dann allerdings, ob die Bandbreite der Interlinks und die Latenzen der Sats in der Kette kumuliert kompensiert werden können.
So sehr die niedrige Flughöhe der Grund-Sat-Latenz hilft, so sehr schränkt sie auch die Sichtweite ein.
Langer Text um nichts oder?
Du weißt es nicht und stellst lediglich eine Vermutung an.