Sollte die Reichensteuer auf brach liegende flüssige Vermögen kommen?
Zum Beispiel: bis 1 Million ein Promille Steuer ab 1Million ein Prozent Steuer ab 10 Millionen 2Prozent Steuer ab 100Millionen 5Prozent Steuer und ab 1Milliarde 10Prozent Steuer?
10 Antworten
Was soll das überhaupt sein - flüssiges Vermögen?
Zu Vermögen zählen beispielsweise auch die privat genutzten Immobilien. Vermögen kann auch Fremdkapital zählen, wie zum Beispiel Darlehen und Kredite. Und dann dürften hier sehr viele Bundesbürger (Eigenheimbesitzer) ganz schnell regelrecht zur Enteignung gezwungen werden.
Wahrscheinlich meinst Du hier aber reines Cash, also Besitz von Bargeld. Aber auch das wäre doch ungerecht im Vergleich zu Anlageformen in Aktien oder ETF, wo jedes Jahr fette Dividenden erzielt werden.
Völlig außer Acht läßt Du hierbei Guthaben auf Firmenkonten, bei juristischen Personen aber auch bei Personengesellschaften oder Einzelgewerbetreibenden. Das Geld kann doch auch als Rücklage gedacht sein oder für eine zukünftige größere betriebliche Investition. Willst Du hier die Investitionen der Unternehmen ausbremsen?
Ganz davon abgesehen. Angenommen, es hat jemand mehrere Millionen auf seinen privaten Bankkonten rumliegen. Wie willst Du das überprüfen? Ich persönlich (und da bin ich jetzt ganz ehrlich) würde hier nur ein zwei Umbuchungen von einem Konto zum anderen Konto vornehmen und schon wäre das kein "brach liegendes flüssiges Vermögen". Und wenn selbst das nicht mehr funktionieren sollte, würde ich mit meinem vielen Geld ins Ausland gehen.
Bitte Leute, bleibt doch einfach mal realistisch!
Wenn Ihr die Welt ideologisch verändern wollt, dann geht das nicht nur hier in Deutschland. Denn dann wandert das Kapital problemlos sofort ab. Sowas könnte also, wenn überhaupt, nur international verändert werden. Und hier sehe ich keinerlei Anzeichen, dass andere Länder mitziehen werden.
Ich habe kein Finanzkonto. Und wie du darauf kommst, dass man aus Deutschland ein Konto in Österreich pfänden könnte, wird dein Geheimnis bleiben.
Nein, abgesehen davon das steuersätze von 10% an Enteignung Grenzen wäre eine derart ausgestaltete Steuer absurd und Verfassungswidrig.
Die Besteuerung muss sich nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit richten. Dann kann am Konsum, Einkommen aber auch besitzt festgemacht werden. Dann muss sich aber auch gleichmäßig erfolgen. Unterschiede müssen gut begründet sein. Zb in dem wohneingentum verschont. Dafür das investierten Kapital nicht besteuert wird, bankguthaben aber schon, Bargeld, Luxusaustos, gold, kunst.... dann aber wieder nicht gibt es absolut keinen vernünftigen Grund.
Ich bin mal für anständige Reichensteuer, immerhin profitieren die Vermögenden auch von der ganzen Wirtschafts- und kompletten Infrastruktur, die mit den Steuergeldern bezahlt wird. Die Vermögenden diktieren doch quasi die ganzen Gesetzgebungen der Politiker, natürlich zu ihren eigenen Gunsten, um ihren Reichtum noch zu vermehren. Im Gegenzug dazu besuchen aber fast alle Vermögenden regelmäßig Seminare zur Steuervermeidung, die eigens aus dem Finanzministerium vom Herrn Lindner von Top-Beamten*innen aus seinem Ministerium gegeben werden, um nahezu auf fast NULL Steuern zu kommen, was für eine Sauerei.
ZDF-Doku: Top-Beamtin aus Lindner-Ministerium half Reichen beim Steuervermeiden - FOCUS online
"Das ZDF hat eine neue Doku veröffentlicht - mit teils hochbrisanten Enthüllungen: Gab eine hochrangige Beamtin aus dem Bundesfinanzministerium auf einem Seminar Tipps, wie Reiche Steuern vermeiden können? In „Die geheime Welt der Superreichen“ schleuste sich ein Team des Senders in das Seminar ein....„Kaum ein westliches Industrieland besteuert Vermögen so gering wie Deutschland"Oxfam: Superreiche trotz Inflation und Krisen noch reicher | BR24
Wenn jemand diese Summen auf seinem Girokonto oder Sparbuch rumliegen hat, was ich für unwahrscheinlich halte, denn werden die daraus resultierende Kapitalerträge bereits beteuert. Warum wir jetzt das stehende Vermögen noch mal besteuern sollen ist mir schleierhaft.
Nein.
Davon abgesehen hat niemand sinnlos Geld auf Girokonten herumliegen, sondern diese Vermögen sind allesamt auf Anlagekonten und in entsprechenden Assets investiert.
Ich habe zwar keine Millionen "flüssiges" Vermögen, aber ich habe alle Konten im (sicheren) Ausland. Mir reichte das schon, dass das deutsche Finanzamt ein Geschäftskonto, von dem meine Einkäufe bezahlt wurden, einfach so stilllegen konnte, weil eine Steuerschuld nicht pünktlich bedient werden konnte. Oder in einem anderen Fall unberechtigt eine Umsatzsteuer geschätzt, und sich schon mal bedient haben. Da glotzt man blöd, wenn plötzlich ein hoher 5-stelliger Betrag fehlt.
Niemand in Deutschland kann meine Konten in Österreich (Beispiel) einsehen bzw. darauf zugreifen.