Sollte Barfüßigkeit an Schulen erlaubt sein?
Das Hannah-Arendt-Gymnasium in Erfurt verbietet Schülern in seiner Kleiderordnung, barfuß am Unterricht teilzunehmen. Ist ein solches Verbot angemessen? Welche Gründe sprechen hier für die Freiheit des Einzelnen, welche dagegen?
zum Thema:
"62 % der Kinderschuhe passen nicht richtig" (hr)
Beispielbild: barfuß in der Natur
63 Stimmen
10 Antworten
Barfußlaufen sollte an Schulen nicht nur erlaubt sein, sondern von klein auf generell gefördert werden (Erwachsene natürlich eingeschlossen), da es außerordentlich gesund ist. Hier nur drei Beispiele von Zusammenstellungen; es gibt weitaus mehr:
https://www.barefooters.org/web-children-health/
https://www.barefooters.org/medical-research/
http://www.unshod.org/pfbc/pfmedresearch.htm
Auch hier ist Sinnvolles dabei:
https://www.ardmediathek.de/suche/barfu%C3%9F
Wenn du dich mit den Links befasst hättest, wäre dir klar geworden, dass es hier um handfeste gesundheitliche Vorteile sowie um bessere Konzentrations- und Lernfähigkeit geht.
Gerade Obdachlose und / oder die bemitleidenswerten verwahrlosten Menschen sehe ich in der Realität nirgends mehr barfuß. Dafür aber selbst- und gesundheitsbewusste Menschen. Bitte also erst lesen und sich damit befassen, dann erst kommentieren; danke!
https://sabrinafox.com/barfuss-leben/
https://www.barefooters.org/people/
@GeheBarfuss hat mit den Links bereits darauf hingewiesen, warum Barfußlaufen gesund ist. Dass man den Schülern unterstellt, sie würden sich nicht aufs Lernen konzentrieren, bloß weil sie keine Schuhe tragen, oder es wäre "respektlos" der Schule gegenüber, weil "unangemessene Kleidung", wird hier auch nicht weiter begründet, sondern so hingestellt, als wäre das nun bittesehr so. ("Totschlagargument") Es geht hier genauso wenig um "Armut vergangener Tage", denn Schüler sind erstens auch mal freiwillig barfuß unterwegs und zweitens nicht gezwungen, Statussymbole oder Markenartikel, die im Zweifel auch noch gesundheitsschädigend sein können, aus Gruppenzwang oder falscher "Zeig,-dass-wirs-haben"-Etikette zu tragen. So viel Respekt dem Individuum gegenüber kann man vielmehr umgekehrt (u.a. der Schule) abverlangen.
Bei Antworten auf mit Links fundierte Äußerungen ist es sinnvoll, darauf im einzelnen einzugehen.
Ja, selbstverständlich. Die Schule ist ein Ort der Bildung, nicht der bildungsfremden Vorschriften für die Schüler. Das bedeutet, sie soll ihre Kompetenzen wahrnehmen und nichts weiter.
Viele Kinder haben bereits in jungen Jahren Fehlstellungen der Füße und Zehen, dezidiert nicht durch Barfüßigkeit, sondern durch falsches Schuhwerk verursacht. All das verursacht später zudem Kosten im Gesundheitswesen. Hier könnte, wenn überhaupt, durch eine umgekehrte Intervention korrigierend eingegriffen werden.
Wer Kinder hat oder selbst mal eines war, der weiß auch, wo Kinder alles herumtoben. Da spielt Hygiene keine ausschließende Rolle. Kleine Legos daheim können schlimmer sein. 👣
Ich bin ueberrascht im Winter diese Frage zu sehen und versuche beide Meinungen zu verstehen. In meiner Schulzeit war das nie ein Thema und so waren einige (nur in der warmen Jahreszeit) barfuss. Ich war zu feige zum barfuss in der Schule sein ... und zu dieser Zeit hat sich mein Fussfetisch entwickelt
Die Klassenraeume sind ueberwiegend gut beheizt, das eigene Wohlfuehlgefuehl des Schuelers ist wichtig zur aufmerksamen Unterrichtsteilnahme - barfuss voellig ok nach meiner Meinung
Wahrscheinlich ist es Sorge der Schule wegen Hygiene und dass man wo hineintritt und sich verlezt. Moeglicherweise kommen - falls ueberhaupt - nur leichte und unwesentliche Verletzungen vor, die keiner Nothilfe beduerfen... Warum dann jede Schule einzeln darueber entscheidet ist mir somit unklar ...
Also dem einzelnen zu ueberlassen ist mir wichtiger
Hausrecht und Ermessen liegen vor Ort, und eine Frage wie die nach einer Schuhpflicht ist nicht so zentral, dass sie zentral zu regeln wäre. Dein Resümee spricht also für Deregulierung, Deine Antwort für "Verbot oder nicht: egal"? 🧐
Ich waere dafuer, dass die Schueler (Eltern) und nicht die Schule entscheidet ob der Unterricht barfuss teilgenommen werden darf
Ja, da es gesund und angenehm ist - wenn man gut daran gewöhnt ist und sich daher feste Fußsohlen angelaufen hat.
Hier beispielsweise ein Zitat aus https://www.br.de/radio/bayern1/besserleben/barfuss-laufen-104.html vom 16.04.24:
"Dazu wurden die Füße von deutschen und südafrikanischen Kindern miteinander verglichen. Die südafrikanischen Kinder, die fast immer barfuß unterwegs sind, die ohne Schuhe in die Schule gehen und ihre gesamte Freizeit inklusive Sport barfuß verbringen, schnitten nicht nur beim Balancieren und Springen besser ab als die deutschen Kinder. Orthopäde Dr. Till Zeitlmann sagt dazu: "In Schuhen verkümmert die Muskulatur und viele Schuhe sind aus modischen Gründen auch zu eng." "
Bilder aus Neuseeland: https://barfussgehen.blogspot.com/p/blog-page.html
Die traditionelle Aargauer Alltagstracht (Schweiz) sah bei geeigneten Temperaturen das Barfußlaufen vor: https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/brugg/herzig-erstklasslerin-geht-mit-aargauer-werktagstracht-zur-schule-ld.1431133
Ich könnte jetzt schreiben, dass dies Teil der deutschen Regulierungswut und des immer noch ungut lebendigen Duodezprinzips ist. Ja, Deutschland reguliert sich zu Tode.
Aber das hier hat noch eine andere Komponente: Das Barfußlaufen ist gesund, das wird jeder Arzt bestätigen. Man sollte das also fördern und Schüler z.B. auf einen Barfußpfad schicken, damit sie ihre Tatsinne trainieren.
Ich selber bin etwa seit der 11. Klasse im Sommer barfuß zur Schule gegangen, und das war für alle in Ordnung. Wen stört so etwas bloß??
Die Schüler sollten sich aufs Lernen konzentrieren und es sollte selbstverständlich und eine Frage des Respekts sein, in angemessener Kleidung in der Schule zu erscheinen. Die Zeiten, wo Kinder aus Armut barfuß zur Schule erscheinen mußten, sind lange vorbei.