Soll man bei Beissereien zwischen Hunden wirklich nicht eingreifen?

12 Antworten

Kommt drauf an.

Wenn zwei Rüden sich anpöbeln ist das zu 90% Show und sie rupfen sich vielleicht mal gegenseitig etwas Fell raus und dann ist auch gut. Man weiß dann wer der King der Currywurst ist und geht seines Weges.
Sollte da jedoch was ernsthaftes dahinter stehen, dann würde ich eingreifen. Bei größeren Hunden aber nur, wenn es der andere Halter zeitgleich ebenfalls tut, sonst wird es einfach schwer die Hunde zu trennen ohne selbst verletzt zu werden.

Bei Hündinnen ist das wieder noch anders. Bei denen gibt es keinen Showkampf ala wir schauen mal, wer hier stärker ist. Wenn Hündinnen sich beißen, dann meist richtig ernsthaft. Das ist dann der pure Hass aufeinander und geht nicht selten mit schwer(st)en bis tödlichen Verletzungen einher.
Hier gilt es eher dies von vornherin zu vermeiden oder mit dem anderen Halter gemeinsam zu agieren.

Gleiches gilt bei stark ungleichem Kräfteverhältnis.

Persönlich würde ich immer dazwischen gehen. Das ist einfach der Instinkt irgendwo. Man will ja nicht, dass das eigene Tier verletzt oder gar getötet wird.

Korrekt, der Hund beißt um sich und aus der Übersprungshandlung heraus beißt er unvermittelt auch dich. Nur alles hat einen Ursprung, ihr solltet euch schnellstens professionelle Hilfe holen.

Offensichtlich haben sie sich nur einmal gebissen, sondern es ist schon mal vorgekommen? Dann musst du einen abgegeben alles andere hat keinen Sinn!

Hallo,

das ist immer so eine Frage. Es kommt dabei auf so viele Dinge an, wie ich dann schlußendlichreagiere. Wenn mein großer Oskar mal in eine Rauferei gerät, was sehr selten ist und wenn, dann immer nur mit großen Rüden, dann laß ich die. Da misch ich mich nicht ein. Und unter Rüden ist es eh viel mehr Getose als Ernst, eben Kneipenschlägerei. Bis jetzt hatte ich das in den ganzen 6 jahren zweimal. das sah richtig übel aus und war auch laut.

Hat man sich danach die Hunde angeschaut, hatte keiner von ihnen irgendwelche Verletzungen.

Anders sieht es bei meiner Lilly aus. Die ist zwar auch nicht klein, wiegt auch ihre 35 kg und könnte sich durchaus wehren, tut sie aber nicht. Sie würde sich gnadenlos verprügeln lassen. Und um sie zu schützen, würde ich dann schon eingreifen. Zum Glück hatten wir bisher nur einmal solch eine Fall, und da konnte ich schlimmeres verhindern.

Ansonsten sollte man halt immer schauen, dass es gar nicht erst dazu kommt. Zumindest draußen, außerhalb des Rudels geht dies ja noch, indem man den Hund anleint, oder in eine andere Richtung geht, usw.

Aber in einem Mehrhundehaushalt ist das ja nicht immer  ganz so einfach. Meine vier kloppen sich auch mal ab und an, aber das ist eben was anderes, nie richtig ernsthaft. Da muss ich nichts tun, das erledigt dann meine Leithündin Shila für mich.

Aber ich würde nun jetzt nicght auf Aussagen vertrauen wie, die hassen sich, also muss eine weg. Das kann hier keiner beurteilen. Denn es gibt zig Gründe, wieso sie dies tun, hundert mögliche Auslöser. Daher solltest Du das Verhalten wirklich von einem guten Trainer anschauen lassen.

Und vergiss bitte ganz schnell die Sache mit dem Chef. Du wirst niemals der Chef Deiner Hunde sein können, denn Du bist kein Hund. Die veraltete Theorie mit der Rudelstellung und Chefgetue basiert auf Fehlinterpretationen bei Beobachtungen von Wölfen. Und bei zu viel Fernsehguckerei.

Also das ich gebissen wurde war natürlich nicht extra.
Sorry, das sehe ich anders. Wenn ein Hund Dich beißt, weil Du in eine Auseinandersetzung eingreifst, ist das ein sehr deutliches "Halt Dich raus, ich regel das selbst".

Was Deine Hündinnen anbelangt: wenn zwei Hündinnen sich einmal derartig geprügelt haben, dass eine Tötungsabsicht im Raum steht, wirst Du da absolut nichts mehr trainieren können. Entweder sorgst Du für eine dauerhafte Trennung der Hunde, was allerdings starken Stress für Mensch und Tier bedeutet, oder Du gibst einen Hund ab.

Such Dir bitte ganz schnell einen Trainer, der die Situation vor Ort einschätzt, trenn die Hunde bis dahin und sichere sie mit einem Maulkorb!


wombat6  21.02.2017, 15:53

Sorry, das sehe ich anders. Wenn ein Hund Dich beißt, weil Du in eine
Auseinandersetzung eingreifst, ist das ein sehr deutliches "Halt Dich
raus, ich regel das selbst".


Das stimmt. Aber ich sehe das eher so, dass die Fragestellerin gebissen wurde, als sie die Hunde trennen wollte und eben blöderweise dazwischen kam.

Könnte doch auch sein, oder?

Naninja  21.02.2017, 17:31
@wombat6

Könnte doch auch sein, oder?

Könnte, aber halte ich für sehr unwahrscheinlich. Hunde setzen Bisse in solchen Auseinandersetzungen sehr gezielt und können auch die Intensität ihrer Bisse sehr gut steuern. Das gilt sowohl für den Gegner, als auch für den Halter, der trennen will.

Übrigens kann es auch bei Hunden, die sich sonst gut verstehen, zu heftigen Auseinandersetzungen kommen. Allerdings mit dem großen Unterschied, dass das absolut ohne Verletzungen abgeht. Hunde, die gemeinsam in einer Gruppe leben und sich respektieren, würden sich niemals ernsthaft verletzen und können den Einsatz ihrer Zähne sehr gut steuern.

Umgekehrt werden Hunde, die sich absolut nicht verstehen und respektieren, entweder auf Vertreibung setzen (was erst harmlos, dann mit Verletzungen endet) und wenn die Vertreibung des Rivalen nicht funktioniert, töten sie. Genau darauf wird es hier hinauslaufen.

Gleichgeschlechtliche Hunde, die Wert auf die gleichen Ressourcen legen, die gleichen Interessen haben und sich nicht respektieren, sind ein Pulverfass. Wenn der Mensch dann die ersten Anzeichen nicht erkennt und nicht früh genug eingreift, kommt es zu Szenen wie hier. Ich teile die Einschätzung, dass die angreifende Hündin versucht, die andere zu töten. Und zwar sehr bewusst.

Lexxyelectrixx 
Beitragsersteller
 22.02.2017, 08:50
@Naninja

Warum ging es die ersten Jahre gut? Liegt das am Alter? hätte ich da was anders machen müssen? Ich mach mir da schon Vorwürfe... ich bin kein hundeflüsterer und hab bestimmt oft was falsch gemacht und war nicht streng genug oder so... ich frag mich ob ich sie zur beisserin werden lassen habe.  wobei der andere Hund ja garnicht beißt ... obwohl die Kräfte technisch überlegen wäre hat sie sich noch nie so gewehrt das die andere jemals einen Kratzer ab bekommen hat

Naninja  22.02.2017, 14:28
@Lexxyelectrixx

Liegt das am Alter?

Davon würde ich ausgehen. Das Zusammenleben kann kippen, wenn der Zweithund als Welpe dazu gekommen ist und irgendwann ausgereift und ernsthafter ist oder wenn ein Hund alt wird und sich dadurch entweder im Wesen verändert, oder körperlich nachlässt.

war nicht streng genug oder so

Ich denke nicht, dass Strenge oder Härte die Lösung gewesen wäre. Genaues Beobachten, frühzeitiges Umlenken, Management: vielleicht ja. Andererseits: wenn sich zwei Weiber nicht mögen und eine beschließt, dass sie die andere nicht duldet, dann kannst Du daran nichts ändern.

obwohl die Kräfte technisch überlegen wäre hat sie sich noch nie so gewehrt das die andere jemals einen Kratzer ab bekommen hat

Das halte ich für ziemliches Glück, finde es aus Sicht des Hundes aber auch sehr traurig. Denn der lebt nun Tag für Tag mit einem Artgenossen vor der Nase, der ihn vertreiben oder töten will. Das ist sehr großer Stress, belastend und kann den Hund auf Dauer auch krank machen.

Es bringt ja jetzt nichts, über das nachzudenken, was war. Ändern kannst Du nur das, was jetzt und zukünftig passiert. Meine obligatorischen Anlaufstellen wären cumcane, Easy Dogs und Trainieren statt dominieren. Dort wird man Dir eine erste Einschätzung geben können, wie die Chancen sind, dass die Hunde friedlich unter einem Dach leben können. Ob Du dann in das Training einsteigst, dauerhaft trennen willst oder eine dritte Alternativen ins Auge fast, kannst Du Dir ja immer noch überlegen.