Profitiert die AfD von der Perspektivlosigkeit der Menschen im Osten?
Wenn ja, wieso legt die Deutsche Regierungspolitik dann nicht ein Augenmerk darauf, den Bildungs- und Lebensstandard und die regionale Entwicklung im Osten zu erhöhen, bevor sie z.B. Hilfsgelder und Mittel im großen Stil ins Ausland sendet?
Ich denke, im kleinen Maßstab ist es doch so: Man kann nur helfen, wenn man selbst gesund ist. Und der Neid auf die Ärmsten der Gesellschaft endet, wenn es einem selbst deutlich besser geht.
Wieso leistet man nicht erst mal "Entwicklungshilfe" im eigenen Land, bevor man die Welt rettet?
Ich glaube aus Sicht vieler AfD-Wähler tut unser Staat viel für Menschen aus fremden Ländern, aber nicht genug für die eigenen.
Wäre es also nicht naheliegend, zuerst einmal dafür zu sorgen, dass jeder Deutsche im Osten eine Perspektive hat, bevor man Menschen aus anderen Ländern hilft?
Ich denke, wenn es den Einheimischen besser ginge, dann wäre es mit dem Neid auf Ausländer rasch vorbei.
2 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/15_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Ich denke die AfD profitiert von der Perspektivlosigkeit der Menschen in Deutschland an sich. Dazu kommt gekonnt eingesetzte Polemik und willkommen auf dem aktuellen politischen Bankett in Deutschland. Gibt es überhaupt Alternativen zur Alternative für Deutschland ist die Frage die ich mir mittlerweile Stelle. Irgendwie sagen sie doch eh immer nur Sachen, an die sie sich im Nachgang nicht halten sowie lassen die bewusste Steuerung durch Lobbyisten zu. Ich persönlich denke nicht mehr in Ost und West - wir sind alle Menschen dieses Planeten und leben in Deutschland.
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Ja, ich denke es wäre wichtiger, den Menschen eine Perspektive zu geben, als sich über deren angebliches Nazitum oder deren niedrigen IQ abfällig zu äußern.
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Ohne das Versagen der Volksparteien und vor allem die bürgerferne letzte Merkel-GroKo sowie dann die Ampel wäre die AfD in den letzten zehn Jahren niemals so erstarkt. Die Leute wählen die AfD nicht ihretwegen, sondern weil sie sich vor lauter Frust und Enttäuschung nicht mehr anders zu helfen wissen. Die Schuld liegt bei den Volksparteien, die zwar nach jeder Wahlschlappe "traurig" tun und von Demokratie faseln, aber genauso weitermachen wie bisher - da braucht sich keiner zu wundern und niemand Mitleid mit der CDU oder der SPD zu haben.
Weder hat der Osten "blühende Landschaften", die versprochen wurden (man sanierte lieber einige vereinzelte Prestigeprojekte und prunkvolle Bibliotheken, die dem kleinen Mann zum Beispiel in Bischofferode, Limbach-Oberfrohna oder Crimmitschau wenig bringen) noch tut die Politik ernsthaft was für den Ländlichen Raum - im Gegenteil.
https://www.youtube.com/watch?v=eOz6lip7AWc
Mit etwas Empathie und Lebenserfahrung kann man das schon verstehen, was da abgeht; es ist schlicht die große Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik seit Jahren und seit spätestens "wir schaffen das", die hier durchschlägt.
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Genau so was meine ich damit, du hast meine Antwort und Gedanken richtig interpretiert.
Zugegeben, würde ich in einem unterentwickelten Ort im Osten leben, hätte ich auch wenig Verständnis dafür, wenn die Regierung lieber Geld in die Ukraine sendet, anstatt es ins eigene Land zu investieren. Wieso hat man hier nicht zuerst auf die eigene Bevölkerung geschaut?