Pferd beschäftigen bei Lahmheit?

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Naja, wenn es da DIE KNALLERIDEE gäbe, wüsstest du es. Bist doch auch ständig im Austausch mit Pferdeleuten im Internet und diese Frage kommt fast so oft wie: „Wie überrede ich meine Eltern, mir ein Pferd zu kaufen?“ 😉

Es ist und bleibt frustrierend für Pferd und Mensch. Guck, dass das Pferd ne schöne Aussicht hat, während es steht, sorge für Gesellschaft und Heu. Drehe die Runden in schöner Umgebung.

Die Zeltidee würde ich auch streichen. Frühjahr+nicht ausgelastet+Grusel ergibt keine gute Kombination. Was du jetzt nicht gebrauchen kannst, ist wenn dein Pferd nen Satz macht und die Lahmheit damit um drei Wochen verlängert.

Meiner kuschelt gerne und liebt es am Kopf gekratzt zu werden. Den stelle ich mir dann zum massieren, kratzen und schmusen hin. Das kann man auch mal ne halbe bis ganze Stunde machen, wenn das Pferd da nicht genervt reagiert.

So langsam könnte man auch Anweiden gehen…

Woher ich das weiß:Hobby – Reiterin seit ca.30Jahren

leicht runtersedieren.

es gibt "temperamentsbremsende" medikamente, bei denen das pferd bei richtiger dosierung etwas "gebremst" wird, aber voll da ist. der bewegungsdrang wird dadurch reduziert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Langsames Spazieren gehen, Gruselobjekte in Ruhe angucken, nicht alleine raus gehen (nimm Freunde mit ruhigen Pferden mit), Heunetz sorgt für längere Beschäftigung als loses Heu, Apfel in Wassereimer werfen (damit er ihn rausfischen muss). Was ich mit meinem Kleinen mal gemacht habe:
Eimer umgedreht, unter einem lag ein Stück Apfel, Pferd "allein" gelassen mit der Entscheidung, welcher Eimer und wie er ans Futter kommt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe drei eigene Pferde, mehrere Zertifikate und Kurse

Ich würde dir empfehlen dein Pferd in eine Art spiel zu verwickeln.

Informiere dich über leichte Zirkuslektionen wie das verbeugen o.ä. achte dabei darauf welches Bein belastet wird und suche entlastende Lektionen heraus.

Lass dein Pferd eine weile gehen, mache einige Lektionen mit ihm und gehe wieder eine Weile mit ihm. Wiederhole das mehrfach. So wird ihm nicht langweilig. Zum Schluss (Fang mal mit 10min an) gehst du noch etwas spazieren und lass ihn grasen auf dem Weg. So lernt er wenn es los geht zum "spielen" und wann er Feierabend hat.

Wenn sein Bein soweit wieder belastbar ist das er traben darf. Füge gerne Stangen am Boden hinzu über die er vorsichtig I'm Schritt gehen muss. So hat er immer Abwechslung, langweilt sich nicht und lernt gleich noch was schönes. ;)

Mit unserem lieben Spinner funktioniert das super und er macht die Türen auch nicht mehr auf. (Er hat sogar die Boxentüren bei den Tierärzten aufbekommen, die ja eigentlich Pferde sicher sind.)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich gebe in einem Akutfall keine Schmerzmittel und nehme auch selbst keine, wenn ich z. B. mein Bein verletze, denn der Schmerz hat ja eine Funktion: dem Pferd zu sagen, was gerade nicht gut ist. Ist es mit Schmerzmitteln überdeckt, hüpft es möglicherweise mehr als ihm gut tut. Spürt es, dass es gerade aufpassen muss, tappst es vorsichtig zum Wasser, zum Heu etc, geht aber nicht mehr als sinnvoll.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

SuperB18  26.03.2022, 01:26

Bei richtig krassen Sachen gebe ich dir Recht. Da sollte das Pferd schon merken, dass es vorsichtig auftreten muss. Aber das tut es dann auch mit Schmerzmitteln. Ich merke mit ner Ibuprofen auch noch meine Bänderzerrung! Nur nicht so dolle. Und zweitens gibts auch noch das Schmerzgedächtnis. Andererseits ist es tierschutzwidrig solche Verletzungen nicht mit Schmerzmitteln zu behandeln.

Aber es gibt auch genug leichte Lahmheiten. Hier hat der TA 4-5 Tage Schrittpause angeordnet. Das klingt nicht nach Hinkebein sondern typisches „der läuft nicht klar“. Und dieses Problem hält kein Pferd vom herumspacken ab. Erst Recht nicht zu dieser Jahreszeit!

Unser Spat-Rentner läuft an der Hand wie ein Arthrose-Pferd halt läuft. Auf dem Paddock gibt der trotzdem Gas. Bekommt keine Schmerzmittel.

Meiner hat mit HGE auch die Sau rausgelassen bevor ich die Diagnose hatte.

Und Entzündungshemmer tragen zur Heilung bei.

0
Baroque  26.03.2022, 20:00
@SuperB18

Auch dann ist es sinnvoller, sie gehen in ihrer gewohnten Umgebung rum als dass man sie einsperrt und sie spacken dann auf engem Raum ab. Wir hatten einen mit Beckenbruch. Box wäre definitiv sein Todesurteil gewesen, denn darin hat er schon gesund versucht, alles zu demontieren, um raus zu kommen. So ist er halt gehumpelt, hat aber einen tollen Heilungsverlauf gehabt, konnte nach einem halben Jahr wieder geritten werden und hat noch noch einige Jahre gut gelebt danach.

0
pony  25.03.2022, 19:06

ich nehme bei bestimmten schmerzen beispielsweise SOFORT schmerzmittel, damit sich das ganze nicht verselbstständigt und bei andern schmerzen gar nichts, weils eh nichts bringt.

das entscheide ich für mich.

ein wirbeltier hat jedoch laut tierschutzgesetz immer anrecht auf die schmerzbehandlung.

1