Knotenhalfter oder Kappzaum?
Hallo!
Ich hab ein Knotenhalfter von Parelli (Mit Leitseil, Carrot Stick usw) und aber auch einen Kappzaum von Geitner. Ich habe immer mit dem Knotenhalfter Bodenarbeit/Longentraining gemacht, mir jedoch auf Empfehlung auch einen Kappzaum geholt. Mit was arbeitet ihr lieber? Und warum?
Beim Knotenhalfter macht er das longieren zb super gut, den Kappzaum hab ich noch nicht rauf gemacht, kennt er aber auch aus der Ausbildung. Ist es im Endeffekt Jacke wie Hose was von beidem ich benutze?
Gibt es in euren Augen jeweils Pros und Kontras?
10 Antworten
Longieren ausschließlich am Kappzaum. Das liegt einfach daran, dass man von unten sonst keinerlei Einwirkung aufs Genick des Pferdes nehmen kann.
Der Kappzaum wirkt auf den Oberkiefer des Pferdes, der fest mit dem Genick verbunden ist. Wirke ich auf den Oberkiefer, wirke ich auch aufs Genick - würde ich aber am Unterkiefer einwirken (zB über Knoti oder Gebiss), wäre die Wahrscheinlichkeit des Verwerfens ziemlich hoch, da das Pferd nur das Maul leicht öffnen braucht und die Einwirkung verfälscht wird.
Kannst du bei dir selbst ausprobieren: Nimm deine Nase und ziehe sie seitwärts -> dein gesamter Kopf muss folgen.
Nimm dein Kinn und ziehe seitwärts -> diesem Druck kannst du entgehen, indem du deinen Mund leicht öffnest.
Ein Knoti ist dafür da, mit dem Eigengewicht des Stricks zu arbeiten. Hält man den Strick etwas höher, kommt mehr Druck aufs Knotenhalfter. Senkt man ihn ab, nimmt man Druck weg. Durch die sehr geringe Auflagefläche eines Knotis kommt so ein Signal sehr deutlich beim Pferd an.
Seitliche Einwirkung am Knoti wird immer schwammig und gleichzeitig scharf sein. Zusätzlich kann es sehr leicht verrutschen, wenn man beim Longieren seitlich Zug auf die Longe bringt.
In meinen Augen ist das Knoti nur für Führtraining am Rope tauglich. Nicht zum Reiten, nicht zum longieren, nicht zum Anbinden, nix.
Ich würde dir den Longenkurs von Babette Teschen sehr ans Herz legen. Sie geht dort auch nochmal explizit auf die verschiedenen Ausrüstungen und Kappzäume und deren Wirkung/Eignung ein.
Vielen Dank für das Sternchen!
Wenn du irgendwo noch ein bisschen Unterstützung brauchst, kannst du mir auch gerne privat schreiben.
Nun, was die meisten, stolzen Besitzer eines Kappzaums nicht wissen, ist das man bei gleichem Zug an der Longe oder dem Arbeitsseil etwa die 3 bis 5 fache Hebelwirkung am Halswirbel ausübt, gegenüber einer Trense oder eines Knotenhalfters. Das resultiert aus der Entfernung des Kraftangriffspunktes zum Wirkpunkt (Halswirbel). (Siehe auch Drehmomentberechnung)
Wenn dein Pferd sich mit dem Knotenhalfter nicht verwirft, brauchst du diese "Brachialmethode" längst nicht mehr...
LG Calimero
Beides hat auch unterschiedliche Zwecke.
Für Gymnastizierende Arbeit am Boden nutze ich den Kappzaum oder den Trensenzaum. Kommt drauf an, was ich so mache. Im Moment steht bei mir gerade wieder vermehrt klassische Handarbeit an, das fällt mir mit Gebiss wesentlich leichter. Longenarbeit am Kappzaum oder Joggen an der Longe am Halfter seitlich eingeschnallt. Das ergeht aus der Wirkung am Nasenrücken, womit man Einfluss auf die Längsachse des Pferdes hat. Mit Knotenhalfter nicht, da verzieht man das Pferd höchstens. Nennt sich dann auch Verwerfen.
Gehe ich ins Extreme-Trail-Training z.B. nutze ich das Knotenhalfter mit entsprechend langem Seil. Das ist mir dafür einfach genauer, gerade, wenn ich nicht in reiner Gymnastizierung bin und sozusagen "Gehorsam" brauche.
Joggen an der Longe am Halfter seitlich eingeschnallt. Das ergeht aus der Wirkung am Nasenrücken,
das ergeht aus der wirkung auf die gegenseitige genickseite und ganz übel auf die gegenseitige ganasche, bzw. die zahnreihe im unterkiefer es wird permanent druck aufgebaut.
führen und longieren bitte nie einseitig.
nicht mal am kappzaum, der sich am pferdekopf nicht bewegt.
das ergeht aus der wirkung auf die gegenseitige genickseite und ganz übel auf die gegenseitige ganasche, bzw. die zahnreihe im unterkiefer es wird permanent druck aufgebaut.
Meiner Beobachtung her nach definitiv gar nicht. Aufs Genick kommt dabei nahezu gar kein Druck. Ich rede von im Halfterring seitlich. Diese Verschnallung sorgt dafür, dass das Pferd - ein bisschen ähnlich wie bei einer Schenkeltrense - Außen etwas begrenzt wird und vor allem das Halfter nicht verrutscht. Ich schrieb auch bewusst ein Joggen lassen - damit ist keine richtige Arbeit möglich, generell am Halfter nicht.
"Ganz übel" würde ich hier echt nicht sagen. Wirklich mal so gar nicht. Da gelangt mehr Druck auf die Ganasche und auf die Zahnreihe im Unterkiefer, wenn das Halfter verrutscht. Aber dem wirkt man damit ja entgegen. Zusätzlich zu minimaler Begrenzung außen.
Wir reden hier natürlich von einem passenden Halfter, keines, was viel zu groß oder zu klein ist.
Ich frage mich dabei ja gerade, wieso meiner eigentlich mit dieser Variante bloß so entspannt läuft, in guter Haltung und definitiv schmerzfrei... Wo das doch "ganz übel" Druck überall ausübt.
Ich bin in Physik nicht schlecht. Ich kann dir auch jedes erdenkliche Gebiss erklären, physikalisch betrachtet. Gar kein Problem. Gut, ausgehebelt hatte es mich mal, als es hieß, eine Schenkeltrense hat extrem viel Hebelwirkung. Aber auch das konnte man klären.
Immerhin diskutierst du nicht über Sinn und Unsinn des Joggens.
Ich weiß ja nicht, was ein Halfter bei dir macht - meines verhält sich nahezu exakt wie das Halsseil, nur um die Nase herum. Im Genick kommt davon so gar nichts an. Gerne mache ich dir davon mal ein Foto oder Video. Wie gesagt, das Halfter verhält sich dabei wie die Schenkeltrense.
Führen und longieren bitte nie einseitig.
nicht mal am kappzaum, der sich am pferdekopf nicht bewegt.
Hilf mir auf die Sprünge? Wo hängst Du denn beim Kappzaun "die zweite Seite" ein? Oder meinst Du damit, nie ohne Ausbinder?
PS: Dass man natürlich nie dermaßen zieht, dass da die gegenüberliegende Ganasche (?) oder Zahnreihe belästigt wird, sollte klar sein.
beim kappzaum nimmst du den vorderen ring, nicht den seitlichen.
schon bei einer einfachen longe, solange nicht gerade ein ultraleichtmodell oder einem normalen rope hängt enorm viel gewicht an der backe. das sollte dann doch besser mittig hängen.
Da bin ich ja beruhigt, dass Du das so meintest (beim Kappzaum der mittlere Ring auf der Nase).
Für Bodenarbeit finde ich ein Knotenhalfter angenehmer und zum longieren einen Kappzaum.
So ein Knotenhalfter rutscht halt mehr als ein Kappzaum und ist auch nicht zum longieren da. Man kann damit das Pferd garnicht richtig stellen.
Wenn ich die Pferde einfach locker ein paar runden an der Longe laufen lassen will, mache ich ein Halfter dran. Wenn ich aber wirklich arbeiten will, nutze ich Kappzaum oder Trense.
Ich longiere nur auf Kappzaum. Ein Knotenhalfter wäre mir definitiv zu scharf, um es zum Longieren zu benutzen.
wobei es ja auch schade ist, dass die fragestellerin, die einen guten kappzaum hat, diesen nicht nutzt.