Longieren ausschließlich am Kappzaum. Das liegt einfach daran, dass man von unten sonst keinerlei Einwirkung aufs Genick des Pferdes nehmen kann.

Der Kappzaum wirkt auf den Oberkiefer des Pferdes, der fest mit dem Genick verbunden ist. Wirke ich auf den Oberkiefer, wirke ich auch aufs Genick - würde ich aber am Unterkiefer einwirken (zB über Knoti oder Gebiss), wäre die Wahrscheinlichkeit des Verwerfens ziemlich hoch, da das Pferd nur das Maul leicht öffnen braucht und die Einwirkung verfälscht wird.

Kannst du bei dir selbst ausprobieren: Nimm deine Nase und ziehe sie seitwärts -> dein gesamter Kopf muss folgen.
Nimm dein Kinn und ziehe seitwärts -> diesem Druck kannst du entgehen, indem du deinen Mund leicht öffnest.

Ein Knoti ist dafür da, mit dem Eigengewicht des Stricks zu arbeiten. Hält man den Strick etwas höher, kommt mehr Druck aufs Knotenhalfter. Senkt man ihn ab, nimmt man Druck weg. Durch die sehr geringe Auflagefläche eines Knotis kommt so ein Signal sehr deutlich beim Pferd an.

Seitliche Einwirkung am Knoti wird immer schwammig und gleichzeitig scharf sein. Zusätzlich kann es sehr leicht verrutschen, wenn man beim Longieren seitlich Zug auf die Longe bringt.

In meinen Augen ist das Knoti nur für Führtraining am Rope tauglich. Nicht zum Reiten, nicht zum longieren, nicht zum Anbinden, nix.

Ich würde dir den Longenkurs von Babette Teschen sehr ans Herz legen. Sie geht dort auch nochmal explizit auf die verschiedenen Ausrüstungen und Kappzäume und deren Wirkung/Eignung ein.

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