Ist Gott bzw Jesus eine Fantasy Figur?

18 Antworten

Da muss man unterscheiden.

Was Gott, bzw. YHWH/Yahwe betrifft, so weisen seine Spuren ins alte Kanaan. Man weiß heute, dass die Israeliten sehr lange Zeit keine Monotheisten waren, und dass Yahwe als Teil eines Pantheons angebetet wurde, dem neben diversen Baalen beispielsweise auch eine kanaanitische Fruchtbarkeitsgöttin namens Ascherah angehörte. Man hat bei archäologischen Ausgrabungen in Israel dutzende Tonfiguren dieser Göttin gefunden, ebenso Grabinschriften, auf denen ihr Name neben dem des biblischen Gottes auftaucht. Ihr Kult muss eine lange Zeit bestanden haben und äußerst beliebt gewesen sein.

All das deutet darauf hin, dass uns die Bibel über die alte Geschichte Israels belügt und dass Yahwe eben kein "alleiniger Gott", "Schöpfer der Welt" oder Ähnliches ist, sondern eine erfundene Figur - genau, wie alle anderen Götter auch.

Bei Jesus sieht die Sache ein wenig anders aus. Zwar haben wir nach zweitausend Jahren keine physischen Beweise für seine reale Existenz mehr, aber die Alternative - dass Jesus nur eine erfundene Messiasgestalt war - ist noch unwahrscheinlicher. Denn dafür ist Jesus zu "fehlerhaft".

Beispiele:

  • Warum wird er "Jesus von Nazaret" genannt? Der Messias sollte doch aus Betlehem kommen. Hätte man Jesus erfunden, hätte man ihn direkt in Betlehem zur Welt kommen lassen, statt erst eine aufwändige (und wahrscheinlich falsche) Story über die Wanderung seiner Eltern dorthin erfinden zu müssen. Das wäre einfacher und glaubwürdiger gewesen. Nazaret als Geburtsort macht für einen erfundenen Messias keinen Sinn, weshalb anzunehmen ist, dass wir es hier mit realen Erinnerungen an die Herkunft Jesu aus dem Dorf Nazaret zu tun haben.
  • Jesus war in den Augen des damaligen Publikums ein "schlechter Messias". Jesus' ganzes Auftreten entsprach in keiner Weise dem, was sich viele Juden vom Messias erhofften. Sie erwarteten einen großen Helden und König, der das Schwert ergreift und die Fremden aus dem Land jagt - keinen barmherzigen Prediger, der auf einem Esel reitet. Eine solche Figur zu erfinden, wäre für die Missionierung sogar sehr kontraproduktiv gewesen.
  • Welche Rolle spielt der Tod am Kreuz? Die ersten Christen waren nach dem Tod ihres Helden am Boden zerstört, das können wir in allen Evangelien, besonders eindrucksvoll bei Lukas, nachlesen. Dieses Ereignis hätte die junge Gemeinde beinahe zerstört. Die Rettung kam erst in Form von Paulus, einem Schriftgelehrten, der eine theologische "Antwort" auf die Frage nach dem Sinn der Kreuzigung fand und der Religion, die wir heute "Christentum" nennen, ihr Gerüst und Fundament gab. Warum hätte man eine solch verworrene Geschichte erfinden sollen?
  • Es existieren einige Aussprüche und Überlieferungen von Jesus, die der späteren Kirche Probleme bereiteten und sich nicht mit der entwickelten Theologie vertrugen. Warum geht es zum Beispiel im bekanntesten christlichen Gebet, dem Vaterunser, ausschließlich um Gott, nicht um Jesus? Warum wird nicht auf die Trinität eingegangen? Ganz einfach: weil dieses Gebet wahrscheinlich authentisch ist und tatsächlich auf den echten Jesus zurückgeht. Das Vaterunser ist durch und durch jüdisch, und Jesus war Jude. Ein erfundener Jesus im Sinne der Kirche hätte in seinem Mustergebet doch seine eigene Rolle als "Sohn Gottes" betont und irgendwo auch noch den "Heiligen Geist" mit reingeschmuggelt. Es gibt zahlreiche Beispiele für solche Schwierigkeiten, die zum Beispiel der Theologe Heinz-Werner Kubitza in seinen Büchern herausgearbeitet hat.

Das alles spricht dafür, dass die Jesus-Geschichte zumindest einen realen Kern hat.

Es gibt - für mich - einfach viele Gründe (Belege, Beweise, Indizien oder wie man das nennen möchte) dafür, dass es einen Gott gibt, der uns erschaffen hat und dem es eben gerade gefallen hat, sich uns in der Bibel zu offenbaren (die Bibel selbst, die Historizität der Auferstehung Jesu, erfüllte biblische Prophetie, der rote Faden durch die Bibel, Gottes Heilsplan, dass wir die Ewigkeit "in unserem Herzen" haben (dass die Sehnsucht und das Wissen nach einer ewigen Existenz in uns verankert ist; wir merken und spüren, dass das Leben mit dem Tod nicht einfach vorbei ist), dass das Evangelium [= die "Frohe Botschaft" der Errettung durch den Glauben und Gottes Gnade, Liebe und Barmherzigkeit] die Präzision der Überlieferung der biblischen Bücher, die Schöpfung usw.).

5 Beispiele dafür:

Friedrich der Große fragte seinen gläubigen Reitergeneral von Zieten mal, wie er denn die Wahrheit der Bibel beweisen wolle. Von Zieten antwortete nur: "Die Juden, mein König, die Juden!"

Das ist erstaunlich, denn von Zieten konnte damals nur feststellen, dass die Juden, wie von der Bibel vorhergesagt, in viele Länder zerstreut wurden und ihre nationale Identität über so lange Zeit erhalten haben.

Heute können wir feststellen, dass noch viel mehr biblische Prophetie für das Volk Israel erfüllt wurde: Die Juden wurden wieder im angestammten Land gesammelt; diese Sammlung geschah aus vielen Ländern; die meisten nach Israel zurückkehrenden Juden glauben nicht an Jesus als ihren Herrn und Messias; die Staatsgründung erfolgt plötzlich und unter ständigen Konflikten mit den Nachbarstaaten; das Land beginnt nach der Ankunft der Juden aufzublühen.

All das beobachten wir direkt vor unseren Augen. Das sind weder Logikfehler noch ungenaue Prophezeiungen oder gar sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Christen haben schon im 18. und 19. Jahrhundert gesagt, dass sich diese Dinge erfüllen würden, eben weil es in der Bibel steht.

Empfehlenswert ist auch dieser Artikel: Ist die Bibel wirklich Gottes Wort?


Crystel01  29.09.2024, 17:11

aber keiner dieser "beweise" ist auch nur ansatzweise naturwissenschaftlich fundiert. imao

Jesus ist nicht Gott.

Abgesehen davon :

Es ist bewiesen, dass Jesus existierte und Wunder vollbrachte. In der Bibel wird es als Magie dargestellt , weil die Menschen früher sehr ungebildet waren und Jesus besonders intelligent und fortgeschritten war. Aber ich glaube dennoch an Jesus , seine Taten und Gott.


Mayahuel  28.09.2024, 08:41
Es ist bewiesen, dass Jesus existierte und Wunder vollbrachte.

aber nur so, wie die Mondteilung durch Allah bewiesen ist

Mayahuel  28.09.2024, 09:14
@Mayahuel

Ich krieg ein Downvote, aber keine Widerlegung :)

Immer wieder geil :)

shining29  28.09.2024, 09:47
@Mayahuel

Du hast absolut kein historisches Wissen oder ? Jesus wurde bewiesen. Man hat einiges von ihn gefunden.

Mayahuel  28.09.2024, 09:48
@shining29
Jesus wurde bewiesen.

Nur so, wie die Mondteilung im Islam.

Du hast absolut kein historisches Wissen

doch, doch.

Darum schreib ich, was ich schreib.

shining29  28.09.2024, 09:58
@Mayahuel

Dann müsstest du allerdings wissen , dass Jesus bewiesen wurde :)

Aber da du dich nur für alte Erkenntnisse interessierst, habe ich kein Interesse an einer Diskussion.

Du bist passiv aggressiv und absolut nicht bereit für neue Erkenntnis

Mayahuel  28.09.2024, 10:02
@shining29
dass Jesus bewiesen wurde

zeig mal

habe ich kein Interesse an einer Diskussion.

wenig überraschend, wenn man nichts zeigen kann

shining29  28.09.2024, 11:16
@Mayahuel

Ahja. Also ist es jetzt falsch reif genug zu sein, um nicht einer Diskussion beizutreten die absolut in die falsche Richtung geht ? Wenn du das sagst.

Mayahuel  28.09.2024, 12:45
@shining29
Tatsächlich gibt es mehrere außerchristliche Quellen. Vor allem jüdische und römische Schriften aus den ersten beiden Jahrhunderten berichten über den historischen Jesus. Die wohl bekannteste Quelle ist die des antiken jüdischen Historikers Flavius Josephus.

https://www.youpax.de/content/belegt-jesus-hat-wirklich-gelebt.php

Das älteste außerbiblische Dokument ist von Flavius Josephus: das Testimonium Flavianum von 93 n.Chr. Also etwa 60 Jahre nach der Kreuzigung (außerbiblische Zeitzeugen oder gar Augenzeugen gibt es also nicht).

Und dieses wurde von Christen manipuliert:

Weitgehend Konsens ist, dass der jetzt vorliegende Text durch christliche Zusätze nachträglich erweitert (interpoliert) worden ist.
Origenes las einen älteren Text, Eusebius von Caesarea dagegen den christlich bearbeiteten Text.
Sehr umstritten ist weiterhin, was Josephus an dieser Stelle ursprünglich schrieb.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Testimonium_Flavianum

Es gibt also nur Zeitzeugenberichte von Christen.

Und auch nur Muslime berichten über die Teilung des Mondes durch Allah.

Hallo Sommergrill,

ganz sicher sind sie keine Fantasy-Figur! In Bezug auf Gott möchte ich das nachfolgend gern begründen.

Die Feinabstimmung des Universums ist ein Aspekt, der mich und viele andere zum Nachdenken anregt. Hierzu ein paar Überlegungen.

Die Naturkonstanten und physikalischen Bedingungen, die für das Leben notwendig sind, scheinen unglaublich genau aufeinander abgestimmt zu sein. Eine minimale Veränderung dieser Konstanten würde das Universum und das Leben, wie wir es kennen, unmöglich machen. Diese Präzision deutet für mich darauf hin, dass es eine höhere Intelligenz geben könnte, die das Universum so gestaltet hat.

Eine weitere Überlegung ist die Frage nach dem Ursprung von Raum, Zeit und Materie. Wissenschaftliche Theorien können uns erklären, wie sich das Universum nach dem Urknall entwickelt hat, aber sie können uns nicht sagen, was davor war oder was den Urknall verursacht hat. Für mich ist Gott eine mögliche Antwort auf diese Frage nach dem "Ersten Ursprung".

Das Bewusstsein und die Moral des Menschen sind für mich erstaunliche Phänomene. Die Fähigkeit zu denken, zu lieben, moralische Entscheidungen zu treffen und nach Sinn und Zweck zu suchen, sind für mich Anzeichen einer höheren Dimension, die über rein materielle Prozesse hinausgeht. Der Glaube an Gott ermöglicht es mir, diese Eigenschaften als göttliche Gaben und als Ausdruck der Schöpfung zu betrachten.

Die Komplexität und Vielfalt des Lebens auf der Erde erscheinen mir als ein Wunder. Die Entstehung von Leben aus unbelebter Materie ist ein Rätsel, das die Wissenschaft noch nicht vollständig gelöst hat. Obwohl die Evolution uns erklärt, wie sich das Leben entwickelt hat, bleibt die Frage nach dem Ursprung des ersten Lebens offen. Für mich ist Gott der kreative Urgrund allen Lebens.

Ich möchte auch die Bedeutung persönlicher Erfahrungen und Spiritualität betonen. In meinem eigenen Leben habe ich Erfahrungen gemacht, die für mich als Zeichen von Gottes Wirken erscheinen. Diese persönlichen Begegnungen und spirituellen Erlebnisse haben meinen Glauben gestärkt und mich in schwierigen Zeiten getröstet. Ich verstehe, dass diese Erfahrungen für andere möglicherweise nicht überzeugend sind, aber für mich sind sie ein wichtiger Teil meines Glaubens.

Es ist mir wichtig zu betonen, dass mein Glaube an Gott nicht im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen steht. Für mich können Wissenschaft und Glaube harmonisch nebeneinander existieren, da sie unterschiedliche Fragen beantworten und sich ergänzen können. Wissenschaft kann uns erklären, wie die Dinge funktionieren, aber der Glaube an Gott kann uns die Frage nach dem Warum und nach einem höheren Sinn beantworten.

LG Philipp


Crystel01  29.09.2024, 17:18

du unterliegst hier ganz stark dem survivorship bias. denn wenn es nicht so genau wäre und die erde nicht in der habitablen zone wäre etc. könntest du deine nichtexistenz nichtwahrnehmen.
wenn die wahscheinlichkeit noch so gering ist, damit etwas existiert, kann es nur vondenjenigen beschrieben werden die es wahrnehmen, und dass sind hier nunmal die die exestieren. das ist ein zirkelschluss und führt zu nichts

Philipp59  30.09.2024, 07:17
@Crystel01

Wir gehen eben von unterschiedlichen Standpunkten aus. Auch die Ansicht, alles sei ohne einen intelligenten Designer zustande gekommen, ist eine Art Weltanschauung!

Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Es gibt meiner Meinung nach durchaus gute/überzeugende Gründe/Argumente, um an Gott zu glauben:

Ich glaube, dass diese Welt durchdacht und geplant wurde, ich glaube nicht, dass die Erde "einfach so" entstanden ist. Auch gibt es die Meinung, dass für den Urknall ein Eingreifen von Gott nötig ist.

Auch gibt es Wunder, die von Ärzten untersucht werden. Wenn es keine wissenschaftliche Erklärung gibt, warum ein Mensch gesund wurde, dann wird das Wunder auch bestätigt. Die Ärzte wissen auch nicht immer, dass ihre Untersuchungen für die Kirche sind.

Ich glaube auch an ein Leben nach dem Tod. Sie können im Internet nach "Mädchen begegnet Jesus" suchen (ohne Anführungszeichen). Das sind Gründe, um an Gott und an ein Leben nach dem Tod zu glauben.

Ich habe auch Sachen erlebt, die meinen Glauben gestärkt haben.