Ist das Ende der Anfang?

8 Antworten

Jedes Seiende existiert schon immer. Und das was sich bewegt wechselt ständig die Variante und den Standort und treibt so einen Schabernack mit dem menschlichen Unverstand. Alles was sich bewegt, dreht sich im Kreis, bis auf die Grundlagen der Kreisläufe, so wie Raum, Zeit und Schwerkraft. Das Seiende kennt weder Anfang noch Ende und Geburt, Tod und auch kein Alter. Das sind alles Begriffe die der Egozentrik entsprungen sind und mit Objektivität nichts zu tun haben. Es gibt auch keine Zufälle, denn dann ist immer etwas Wesentliches übersehen worden.


Moltke66  16.04.2022, 17:32

Es gibt mehr als nur das materielle Sein. Aristoteles beschrieb in der Metaphysik drei Arten des Seins, darunter zwei Arten des sensiblen, also sinnlich erfahrbaren oder auch empirischen Seins, zu denen einerseits das unvergängliche Sein, also die Materie zählt und andererseits das vergängliche Sein, wie das Sein des Menschen oder das Sein eines Baumes. Neben den beiden sensiblen Arten, beschrieb er auch eine Art des intelligiblen, also rein geistig erkennbaren Seins, welches man heute als Naturgesetze bezeichnen könnte. Es ist in der Physik durchaus möglich, dass Materie aus dem Nichtmateriellen entsteht, zum Beispiel durch Quantenfluktuationen und die dadurch bedingte Hawking Strahlung.

Du hast eine gesunde Logik. Das ist ein Lob an dich. Der Begriff des Zufalls ist ein Lückenbußer für etwas was wir noch nicht begreifen können. In der Vergangenheit haben die Menschen Vieles für Zufällig gehalten und ihr Sinn wurde gefunden.

Zitat Anfang: Die Quantenphysik sagt, dass es für den Zeitpunkt des einzelnen Zerfalls keinerlei Grund gibt, nicht einmal einen verborgenen. Man spricht hier von einem objektivem Zufall.

Der Zufall tritt aber nicht deshalb auf, weil noch Eigenschaften des Kerns unbekannt wären, sondern weil kein objektiver Grund vorhanden ist. Also keine (lokalen) Ursachen existieren.

Dieser objektive Zufall ist wahrscheinlich eine der profundesten Entdeckungen der Naturwissenschaften bei der Quantenphysik in unserem Jahrhundert.

Der quantenmechanische Zufall darf aber nicht mit Regellosigkeit gleichgesetzt werden. Auch wenn die einzelnen Messergebnisse nicht vorhersagbar sind, so sind die Wahrscheinlichkeiten ihres Eintretens durch die quantenmechanischen Gesetzmäßigkeiten streng determiniert (vorherbestimmt). Zitat Ende. Quelle: https://www.phyx.at/was-ist-zufall/#:~:text=Die%20Quantenphysik%20sagt%2C%20dass%20es,kein%20objektiver%20Grund%20vorhanden%20ist.

Es gibt verschiedene Theorien für die Entstehung des Universums.

Die eine Theorie besagt: Der Urknall wiederholt sich immer wieder. Das bedeutet mit der Zeit dehnt sich das Universum aus fällt in sich zusammen und beginnt wieder von Neuem. Das geht ewig weiter. Das Problem bei der Theorie ist, es kann ja nicht eine ewige Entwicklung des Universums geben, ansonsten würde das Universum gar nicht in such zusammen fallen bzw. Sterben. Das zweite Problem bei der Theorie ist, dass das Universum sich nicht selbst erschaffen kann. Bsp. Ein Mutter kann sich ja auch nicht selbst gebären. Das dritte Problem ist das Universum ist von physikalischen Gesetzmäßigkeiten fein abgestimmt bzw. Abhängig. Etwas Abhängiges kann nicht gleichzeitig unabhängig sein. Das vierte Problem ist: Gesetze können sich nicht zufällig entwickeln, denn dann würde es nicht zur Entstehung des Universums kommen bzw. Chaos herrschen. Das derzeit bekannte Leben wäre nicht möglich. D.h. Gesetze brauchen einen Gesetzgeber.

Die Multiverse Theorie besagt: Unser Universum ist eine Folge von mehreren Universen die durch den Urkanll entstanden sind. Ein Universenbaum. Das Problem hier: Es kann hier keine ewig lange Kette von Universenäste geben. Für diese Theorie gibt es kein einziges wissenschaftlichen Beweis.

Was sicher ist, dass dieses Universum wo wir leben altert und sterben wird. Sein Anfang ist mit Urknall. Ob dieses Universum dann zusammenbricht oder sich in kalte Nichts extrem aufbläht und die Sterne sich immer mehr von einander entfernen streiten sich die Experten. Hier etwas dazu: https://www.astronomie.de/das-sonnensystem/basiswissen/anfang-und-ende-des-universums/#:~:text=Das%20geschlossene%20Universum%20zieht%20sich,dann%20das%20Ende%20des%20Universums.

Dejavus ist ein Hirnphänomen. Es hat nichts mit früheren Leben zutun. Siehe hier: https://www.welt.de/kmpkt/article174372500/Psychologie-Das-steckt-dahinter-wenn-du-ein-Deja-vu-hast.html

Selbst wenn sich Leben und Tod immer von Neuem beginnt und sich wiederholt: Welchen Sinn hat die Wiedergeburt der Menschen? Selbst wenn es diesen Kreislauf gäbe. Wie ist dieser Kreislauf des Lebens entstanden? Aus dem Nichts? Vom Nichts kommt aber Nichts. Hat sich dieser Kreislauf des Lebens blind weiter entwickelt? Eher nicht.

Die Menschen haben das Gefühl des freien Willens, soweit sie nicht gezwungen sind eine Handlung zu begehen. Der freie Wille existiert subjektiv. Bzw. Er ist relativ frei. Der freie Wille ist aber an Gesetzmäßigkeiten geknüpft und objektiv nicht frei. Es gibt mehrere Umweltfaktoren die deine Entscheidungen beeinflussen können. Bei einem Schöpfer des Universums ist der menschliche freie Wille nicht objektiv frei, dann ist der Schöpfer Allmächtig. Der Wille des Menschen untersteht seinem Willen. Wäre dagegen der menschliche Wille frei von dem des Schöpfers, dann wäre der Schöpfer nicht allmächtig.

Ich hoffe ich konnte dir helfen.


999shit 
Beitragsersteller
 16.04.2022, 04:30

Sehr interessant. Wie immer alles deutlich komplizierter als gedacht. Ich werde wohl noch einiges lernen müssen, und ganz besonders, warten. Vielleicht erschließen sich der Menschheit noch einige neue dinge über das ganze Thema, in meiner Lebenspanne. Ich bin gespannt. Ich bedanke mich vielmals für die ausführliche Antwort.

P.S Danke für das Kompliment.

LG

Pyramesse27806  22.04.2022, 07:10

Für Vorgänge, als Teile von Kreisläufen, muss es immer Vorgänger geben, in denen die Gründe zu finden sind. Diese Erkenntnis aus der Quantenphysik steht also im Widerspruch zum Kausalitätsprinzip und entzieht jedem Danach, also auch der bloßen Existenz von Quanten die Grundlage. Dieses Prinzip beweist auch das jedes Seiende schon immer existiert. Nun gibt es das Seiende, das überall in der Unendlichkeit vorkommt so wie Raum, Zeit, Schwerkraft, eine unbestimmte Temperatur und ein unbestimmtes Lichtverhältniss . Alle anderen Dinge, die nicht immer und überall vorkommen, wechseln ständig Variante und Standort und treiben somit ein Katz und Mausspiel mit dem Betrachter. Werden und Vergehen ist also nur eine Frage des Da- oder Nicht-Da-Sein, nicht des Seienden. Das bedeutet das nichts entsteht und vergeht, sondern immer nur umgebaut wird. Das trifft auch für das Universum zu. Noch Fragen?


999shit 
Beitragsersteller
 16.04.2022, 02:05

Vielen Dank. Die Empfehlung nehme ich auf jeden Fall wahr.

Hallo 999shit,

wenn man nach dem Ursprung des Universums fragt, könnte man folgende Überlegung in Betracht ziehen: Das Prinzip der Kausalität zeigt, dass aus dem Nichts kann nichts entstehen kann!

Das kosmologische Standardmodell zur Frage der Entstehungsursache des Universums ist der Urknall. Daran schließt sich die Frage an, was vor diesem Ereignis war.

Da gibt es z.B. das "Inflationsmodell" des Physikers Alan Guth, eine Theorie, die besagt, die gesamte Materie sei vor dem Urknall unendlich klein gewesen (Singularität). Dann sei sie mit Überlichtgeschwindigkeit in besagtem Urknall expandiert. Allerdings erklärt diese Theorie nicht, was diesen Urknall bewirkt hat und woher die stark komprimierte Materie gekommen ist.

Dr. Andrej Linde drückte es in einem Artikel der Zeitschrift Scientific American so aus: „Eine solche anfängliche Singularität zu erklären, wie der Urknall sie darstellt, ist noch immer das widerspenstigste Problem der modernen Kosmologie.“

Bewiesen ist allerdings, dass das Universum einen Anfang hat. Doch gibt es keine klaren Anhaltspunkte, wie es zu diesem "Anfang" kam. Robert Jastrow, Professor der Astronomie und Geologie an der Columbia-Universität, schrieb:

"Der astronomische Beweis für einen Anfang versetzt die Wissenschaftler in eine unangenehme Lage, denn sie glauben, daß jede Wirkung eine natürliche Ursache hat . . . Der britische Astronom E. A. Milne schrieb: ‚In bezug auf den Stand der Dinge [am Anfang] haben wir nichts anzubieten; bei dem göttlichen Schöpfungsakt ist Gott unbeobachtet und unbezeugt‘ “ (The Enchanted Loom—Mind in the Universe).

Wie dieser Wissenschaftler zum Ausdruck bringt, kann aus wissenschaftlicher Sicht nicht ausgeschlossen werden, dass die Entstehung des Universums auf einen gewollten Schöpfungsakt zurückzuführen ist!

In diesem Zusammenhang sind auch die im gesamten Universum herrschenden vier fundamentalen physikalischen Kräfte erwähnenswert: Gravitation, Elektromagnetismus, die starke Kernkraft und die schwache Kernkraft.

Die physikalische Theorie der Feinabstimmung der Naturkonstanten zeigt, dass selbst die minimalste Abweichung bei einer dieser Kräfte dazu geführt hätte, dass das Leben sowie die Natur als ganzes niemals hätte entstehen können. Als Beispiel möchte ich einmal die Gravitation herausgreifen.

Die Stärke der Gravitation ist entscheidend verantwortlich dafür, dass die Sonne überhaupt scheinen kann. Dr. Reinhard Breuer schrieb in dem Buch Das Anthropische Prinzip: Der Mensch im Fadenkreuz der Naturgesetze : „Bei geringeren Schwerkräften würden die Sterne kleiner ausfallen, der Schwerkraftdruck in ihrem Innern würde die Temperaturen nicht genügend hoch treiben, um Kernverschmelzungsreaktionen in Gang zu setzen: Die Sonne könnte nicht scheinen.“

Man könnte sich nun fragen: Warum existiert überhaupt diese Feinabstimmung, die nach Ansicht einiger Wissenschaftler eine unabdingbare Voraussetzung für das Leben ist? Könnte es einen "Jemand" geben, der die allseits bestimmenden Gesetzmäßigkeiten festgelegt hat?

Das sind Fragen, die wissenschaftlich nicht beantwortet werden können. Hier ist aus meiner Sicht ein Schnittpunkt zwischen Wissenschaft auf der einen und Spiritualität auf der anderen Seite. Die Entscheidung, welcher Seite man den Vorzug gibt, kann nur jeder für sich persönlich treffen!

LG Philipp