Ist das Thema Universum eine Überforderung des Verstandes?

9 Antworten

Die beliebteste Frage, wie das Universum entstanden ist, und was war vor dem Urknall, kann z.B. bei längerem nachdenken in den völligen Wahnsinn treiben. Denn selbst wenn vor dem Urknall ein anderes Universum war, weil das Universum sich stetig ausdehnt und wieder zusammenzieht, erklärt es nie wann das mal angefangen hat. Selbst wenn man irgendwann einmal herausgefunden hat, dass das Universum aus einem Sandkörnchen entstand, so kann man wieder fragen, wo kommt aber das Sandkörnchen her?

Menschen sind es gewohnt, alles erklären zu können. Zumindest im Alltag. Warum wird es Tag? Warum regnet es? usw... Seit wir angefangen haben über unsere Schutzatmosphäre der Erde hinauszublicken, stellen sich immer wieder neue Fragen. Wenn man etwas gelöst oder entdeckt hat, entstehen dadurch wieder neue Fragen. Irgendwann stößt man dann an die Grenzen, und wenn uns selbst die gelehrtesten Wissenschaftler nichts mehr erklären können, irritiert uns das noch mehr.

Außerdem müsste nach unserer Alltagserfahrung immer etwas irgendwann oder irgendwo angefangen haben, oder es muss irgendwo enden. Sowas wie unendlichkeit gibt's für uns eigentlich gar nicht. In der Natur wird alles geboren und vergeht irgendwann. Wenn wir irgendwo hinreisen, dann haben wir einen Startpunkt und einen Endpunkt.

Das Universum zeigt sich so zumindest für uns überhaupt nicht. Und das kann unser Verstand nicht erfassen, es stellt sich komplett gegen unsere angeborene und gelernte Intuition. Alleine nur die gewaltigen Entfernungen und die gigantischen Leerräume erscheinen uns total irrational. Das ist nichts, was wir im ersten Moment als notwendig empfinden oder für uns gebrauchen könnten. Man kann es mit nichts gleichsetzen oder nur im Ansatz irgendwie verstehen.


rumar527  05.03.2022, 18:36

"Menschen sind es gewohnt, alles erklären zu können."

Falsch. Richtig wäre vielleicht:

"Manche Menschen (*) sind es gewohnt, zu glauben, alles erklären zu können."

(*): insbesondere einige derjenigen, die sich für intelligent halten

Ist ist halt sehr abstrakt und stellenweise nicht vorstellbar. Zeitgleich hat es Null Auswirkungen auf unsere täglichen Leben, was schon fast fiktional wirkt. Darum gibt es eine große Lücke zwischen persönlicher Erfahrung und die benötigte geistige Spannweite fürs All.


rumar527  05.03.2022, 18:32

"Null Auswirkungen auf das tägliche Leben" ist wohl ziemlich falsch. Aber die Zusammenhänge sind für den gewöhnlichen Menschenverstand halt doch sehr (oder zu) komplex.

Das Denken über die Größe, die Komplexität und die schiere Wucht und Gewalt des Universums geht weit über unsere einfache Vorstellungskraft hinaus. Man kann sich darum nicht genug Gedanken machen und ich glaube, der Mensch wird auch nie so richtig komplett verstehen können, dass er nur ein Nichts im großen Universum ist. Und über den Tod und das Leben nachzudenken, gehört da auch dazu. Wir können nicht wissen, was wirklich nach dem Tod passiert, wir können es uns nur vorstellen. Und wir wären überfordert damit, wenn wir denken würden, dass nach dem Tod nichts passiert. Wir können es uns nicht vorstellen, einfach weg zu sein, nicht zu denken, nicht da zu sein. Ich denke es geht weniger um die Grenze zwischen wissen und Wahnsinn als um die Grenze zwischen Vorstellbarkeit und Unvorstellbarkeit, wenn du verstehst was ich meine :)

Man gewöhnt sich irgendwann dran.

Aber sich richtig vorstellen kann man sich Dimensionen einfach nicht, mit denen man im Alltag nichts zu tun hat.

Für Menschen gibt es für alles eine Grenze, es gibt immer einen Raum und vieles hat eine Erklärung. Und dann kommt das Universum, mit seiner Größe und vielen weiteren Aspekten. Diese Aspekte (Urknall) sind nicht erklärt und wir haben keine Idee was das ist und was das soll. Es überfordert uns weil es Dinge sind, die nicht unserer Natur entsprechen