Beweis für infiniten Regress als Grund allen Seins?
Vorab: Bitte nicht beleidigend schreiben, ich bin kein Philosophieexperte, geschweige denn Metaphysiker. Deshalb stelle ich ja auch die Frage, ob folgender Gedankengang überhaupt logisch ist.
Es heißt, eine unendliche Kausalkette sei eine unzufriedenstellende Antwort auf die Frage, warum es überhaupt etwas und nicht nichts gibt. Denn das würde dazu führen, den Grund für diesen infiniten Regress zu erfragen.
Gleichzeitig kann von Nichts nichts kommen.
Wenn ich mich nun, losgelöst von der Frage nach dem Grund für etwas, frage, ob überhaupt irgendwann einmal Nichts gewesen sein kann, so stoße ich auf eine Bedingung, derer selbst das Nichts bedürfte, um sein zu können: die Unendlichkeit.
Denn damit überall Nichts ist, braucht es Unendlichkeit. Die Unendlichkeit müsste vor dem Nichts gewesen sein. Und Unendlichkeit ist wiederum nicht nichts, sondern etwas. Das heißt, die Unendlichkeit und damit etwas gibt es notwendigerweise. Es kann nie nichts gegeben haben. Und gleichzeitig braucht die Unendlichkeit keine Vorursache zu ihrer Existenz, da Unendlichkeit eben unendlich ist.
Heißt das, der Grund für alles Sein ist ein infiniter Regress und es gibt ihn, weil es ihn notwendigerweise geben muss?
4 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/ulrich1919/1625344747280_nmmslarge__0_0_703_704_0d2a90a03a556eaf2742fabe43756723.jpg?v=1625344747000)
Wenn Deine Logik zu unverständlichen oder paradoxen Schlüssen führt, musst Du nicht nur die korrekte Anwendung der Logik-Regeln überprüfen, sondern auch die Praemissen; das sind die nicht-belegten Aussagen am Anfang Deiner Schlussfolgerungen.
Beispiel:
Unendlichkeit ist wiederum nicht nichts, sondern etwas
Nein, Unendlichkeit ist nicht ,,etwas", sondern ein von Menschen definierten Begriff für bestimmte Sachverhalten, die nur in der Gedankenwelt vorkommen. Und so können auch andere Aussagen hinterfragt werden, bevor jemand urteilt, ob die von Dir aufgestellte Schlussfolgerung korrekt ist.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/15_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Nun, wenn das Subjekt ontologisch als existierendes Dasein begriffen wird, dessen Sein in der Zeitlichkeit gründet, dann muß gesagt werden: Welt ist subjektiv, aber diese subjektive Welt ist dann als zeitlich transzendente objektiver als jedes möglich Objekt.
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Es gibt eine Welt der Unvergänglichkeit. Zeit, Raum und Materie an sich, allgemein betrachtet, existieren schon unendlich lange. Einzelheiten hingegen, so wie ein spezieller Zeitfaktor, eine einzelne Räumlichkeit und eine individuelle Form von Materie unterliegen der Vergänglichkeit. Kausalität sollte man sich als Kreis vorstellen, entgegen jedem Rasterdenken, so das Alles was vorübergehend vorkommt, als Kopie in Erscheinung tritt.
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Das Kausalitätsprinzip lässt kein Vielleicht zu. In der Welt der Vergänglichkeit sind mehrere Davor notwendig, und zwar immer, welche sich zu einem oder mehreren Danach vermischen. Und als Grundlage dafür muss es Raum und Zeit schon immer gegeben haben. Der Urknall dient der Wissenschaft nur als Arbeitsfeld, um eine dubiose Legitimation vorzutäuschen.
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Gleichzeitig kann von Nichts nichts kommen.
Das ein infiniter Regress keine befriedigende Erklärung liefern kann ist zumindest offensichtlich (auch wenn die Mathematik hier interessante Möglichkeiten bietet). Die Aussage die du hier triffst ist allerdings ohne jegliche Grundlage.
Deine Ausführungen zum Thema Unendlichkeit sind
Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Nach der Urknalltheorie nimmt man eigentlich eher an, dass all das erst nach dem Urknall entstanden ist. Bzw. gibt es immer noch keine akzeptierte Theorie, dafür, was während der Planck-Ära und "vor" dem Urknall war (falls es ein "vor" gab). Ist einfach unmöglich zu beantworten, woraus das Universum entstand oder ob es überhaupt aus irgendwas entstand.
In Bezug auf unser Universum ab der Entstehung dieser Grundbausteine, gebe ich dir aber Recht :) Da ist alles in einem ständigen Wandel.