Gib es wirklich Leute die sich von einer schlechten Note motiviert fühlen?

Ja gibt es 65%
Nein gibt es ncjht 35%

20 Stimmen

7 Antworten

Ja gibt es

Das gibt es auf jeden Fall.

Ich persönlich habe mich aber immer mehr motiviert gefühlt, wenn meine Lehrerin gesagt hat 'ich gebe dir jetzt die bessere Note zur Motivation', denn dann wusste ich, dass ich diese Note erreichen KANN und das hat mich motiviert es wieder zu tun.

Meine Erdkundelehrerin hat mir glaube ich mal eine drei anstatt einer vier gegeben. Im nächsten Zeugnis stand ich dann entweder auf einer 1 oder einer sehr guten 2. Mein Mathelehrer hat mir auch mal eine drei anstelle einer 4 gegeben... in der Oberstufe hatte ich ausschließlich Einsen (also 13/14 Punkte) in den Zeugnissen.

Insofern... bei mir hat es geholfen. Aber es gibt auf jeden Fall auch den Umstand, dass Leute sich gerade von der schlechteren Note angespornt fühlen noch ein bisschen MEHR zu geben, um es das nächste Mal auf die bessere zu schaffen. Vielleicht hat das sowas von dieser 'verbissener Sportler'-Mentalität von wegen 'noch mehr... und noch ein bisschen mehr...'

oder auch eine 'Jetzt zeige ich es dir aber erst recht!' Mentalität

Ja gibt es

Ja, es gibt tatsächlich Menschen, die sich von einer schlechten Note motiviert fühlen können. Manche Leute sehen eine schlechte Note als Herausforderung, besser zu werden. Sie könnten sich denken: "Okay, ich habe nicht mein Bestes gegeben, aber das nächste Mal werde ich mich mehr anstrengen und eine bessere Note bekommen." Manchmal braucht es einen kleinen Rückschlag, um jemanden dazu zu bringen, sein Bestes zu geben. Es kann auch sein, dass einige Leute eine schlechte Note als Ansporn nehmen, um zu beweisen, dass sie besser sind, als es die Note zeigt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht jeder so reagiert und dass es auch andere Möglichkeiten gibt, Motivation zu finden.

Ja gibt es

Solche Schüler soll es geben. Was in deren Köpfen vorgeht, kann ich dir jedoch nicht erklären. Ich gehörte nie zu diesen und ich schrieb in meiner gesamten Schulzeit sehr schlechte Noten.

Ich dachte mir meistens

a) "Was interessiert mich die Note? Das ist nur eine Zahl auf einem Papier."

b) "Es ist eh egal, was ich mache: Besser werde ich nicht und selbst wenn, wäre mir damit nicht geholfen, also wozu anstrengen?"

und c) "Ich habe keine persönliche Faszination für diese Fächer/Themen und daher keinen inneren Drang, besser in diesen zu werden und mir mehr Wissen über diese einzuprägen, weshalb mir die Note egal ist."

Ich mag auch kein Fußball, also interessiert es mich nicht, dass ich kein Fußball spielen kann.

Ich interessiere mich nicht für Politik, also interessiert es mich nicht, dass ich nicht alle Partei-Vorsitzenden Deutschlands aufzählen kann.

Und so weiter und sofort.

Ich war für solche Dinge schon immer unbestechlich. Generell konnte man mich schwer bestechen, mich schwer bis gar nicht überreden, etwas zu tun, was ich nicht wollte. (Höchstens mit indirektem Zwang, doch das ist eine ganz andere Geschichte.) Schon als kleines Grundschulkind verstand ich nicht, wie sich irgendjemand von einem "Gut gemacht!" oder einem Sticker motiviert fühlen konnte. Ich empfand das als einen ziemlichen Hohn. Meine Mutter versuchte das ganz zu Anfang, merkte aber schnell, dass das nicht funktionierte.

Kritik half genausowenig. Kritik demotivierte mich entweder, oder sie war mir egal. "Ja, Frau Schmidt, ich werde im Zeugnis eine 5 in Erdkunde haben. Ich werde es überleben. Ich interessiere mich nicht für Erdkunde." Und das "Problem" bei mir ist, dass ich mich mit nichts beschäftigen kann, für das ich mich nicht interessiere und selbst Dinge, die mich wirklich interessieren, die ich gerne mache, kann ich nicht zwingend gut und selbst über Themen, die mich tatsächlich faszinieren, weiß ich nicht zwingend alles.

Eine gute/bessere Note war für mich nie eine Motivation, da mir Noten immer egal waren. Selbst, wenn sie mir nicht egal gewesen wären, würde ich mich nicht mehr in z.B. Erdkunde reinhängen können. Ich kann und ich konnte nie Interesse vorspielen, mir Interesse aufzwingen. Ich kann nicht sagen "Da muss ich jetzt halt mal durch, passt schon, ich will die bessere Note unbedingt haben!", wenn mich z.B. Erdkunde nicht interessiert. Ja, mich mag die bessere Note interessieren. Aber mich interessiert Erdkunde nicht. Ich werde auch nicht lernen, gut Fußball zu spielen, nur weil ich dann eine Belohnung bekomme.

Ich glaube, das können viele (Lehrer) nicht verstehen.

In mir gab (und gibt) es keinen Willen, kein Bedürfnis, vielleicht sogar keine Motivation, mich irgendwem zu beweisen. Vielleicht hatten die Lehrer damals bei mir - wie bei vielen anderen - versucht, mich somit zu manipulieren. Ich solle mir denken "So, wenn ihr sagt, ich bekomme eine schlechte Note, dann zeige ich euch mal, wie gut ich wirklich sein kann!".

Das gab es bei mir nicht und die Vorstellung, dass man mich für so dumm hielt oder gehalten haben könnte, beleidigt mich gerade doch etwas. Ich habe niemandem etwas zu beweisen. Meine mentale/geistige/seelische sowie körperliche Gesundheit sind mehr Wert als die Meinungen von euch (meinen damaligen Lehrern) und Zahlen auf Papieren, die ich seit über 10 Jahren absichtlich verloren habe. Soll ich mir etwas beweisen? Weshalb sollte ich das? Wenn ich mir beweisen würde, dass ich es auf eine 2 in z.B. Erdkunde schaffen kann: Zu welchem Preis habe ich das geschafft? Was habe ich davon, außer eine "bessere" Zahl auf einem Blatt Papier und ein "sehr schön" von der Lehrerin?

Vielleicht ist dieses Denken egoistisch, keine Ahnung, allerdings sah ich es noch nie ein, meine kostbare und generell sowieso schon deutlich verminderte Energie für etwas aufzuopfern, für das ich keine innere Passion/Faszination hatte. Ich wusste, dass es mich nicht glücklich machen würde. Es würde nur andere zufriedenstellen - für ein kurzes Weilchen -, aber mich nicht, denn bei mir gab es nichts zum zufriedenstellen.

Es wäre wahrscheinlich unsinnig, zu versuchen, dir diese Frage zu beantworten, indem ich so tue, als hätte mich das jemals motiviert ... Ich verstehe es selber nicht. Ich weiß nur, dass man mich nur schwer von außen motivieren kann. Ich kann etwas nur tun, wenn ich dazu motiviert bin, wenn meine Motivation von innen heraus kommt.

Außerdem können andere User hier dir diese Frage viel besser beantworten.

Ja gibt es

... kann aber je nach Schüler auch kontraproduktiv sein, wenn er bisher zu wenige Erfolgserlebnisse hatte...

notting

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Ja gibt es

Teilweise. So sehr ich ein solches Verhalten einer Lehrkraft auch verurteile, gewinnen einige eine gewisse „Motivation“ in Form von Provokanz daraus. Sie wollen der Lehrkraft damit „eins auswischen“, indem sie zeigen, was sie können.