Meinung des Tages: Stellt die "Gen-Z" zu unrealistische Forderungen an die Arbeitswelt?

79 Antworten

Als Arbeitnehmerin leide ich unter einer einer ähnlichen Arbeitseinstellung.

Mein Arbeitgeber beschäftigt viele Familienmitglieder von sich, und für diese gelten andere Regeln im Betrieb, diese arbeiten in der Regel halbtags bei voller Bezahlung, auch nicht jeden Tag. Diese halten sich nicht an Arbeitszeiten, privates wird grundsätzlich in der Arbeitszeit gemacht, bspw. zum Sport gehen.

Da ich nicht zu diesem Teil der Mitarbeiter gehöre muss ich deren Arbeit mit machen, und auch manchmal deswegen Überstunden leisten. Ich bin erhöhtem Stress ausgesetzt damit andere so wenig Stress wie möglich haben.

Ich bin auf den Job angewiesen und mir ist wichtig das ich meinen Job gut und Gewissenhaft mache, daher nehme ich das auf mich.

Wenn ich lese was GEN-Z sich wünscht, und aus meiner persönlichen Situation heraus, denke ich, jemand muss den Preis dafür zahlen, dass die Firmen weiter funktionieren, und muss immer mehr Leistung bringen, bis dann irgendwann der Burnout kommt. Während GEN-Z dann die Arbeit so handhabt als wäre sie ein lockerer Jugendtreff.

DasChristkind  21.04.2024, 18:17

Mal doofe Gegenfrage: was würde passieren, wenn du dich selbst wie die Gen-Z verhalten würdest?
Deine Geschichte bestätigt nur das worauf die Gen-Z keine Lust hat und dagegen mit ihrem Verhalten angeht - sich ausbeuten zu lassen. Durch den Fachkäftemangel hat diese Generation eben auch ein gewisses Druckmittel in der Hand um dies durchzusetzen. Früher war das nicht möglich. Hat man sich nicht ausbeuten lassen stand schon der Nächste für den Job parat. Man kann ja über diese Generation Z schmipfen was man will, aber eigentlich wären sie doof, wenn sie diese Lage nicht für sich nutzen würden...

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Lisa3535  21.04.2024, 20:38
@DasChristkind

Mir wurde deutlich gemacht, dass, wenn es dem Unternehmen nicht mehr gut geht, ich mit als erstes gehe. Seine Familie geht für meinen Arbeitgeber vor. Blut ist dicker als Wasser. Ich bin dort damit die einen entspannten Tag haben, dafür bekomme ich ja auch mein Gehalt.

Würde ich mich wie Generation Z verhalten, wäre ich meinen Job los und den zu bekommen war schon schwer genug.

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PlueschTiger  21.04.2024, 21:52
@Lisa3535

Leider sind Menschen wie du der Grund warum Menschen wie dein Chef so was machen können, weil du es mit dir machen lässt. Klar dein Punkt ist richtig, dein Job muss dich ernähren. Allerdings sollte dir auch auffallen das dein Chef eben mit der Angst spielt. Klüger wäre es dir nebenbei einen anderen Arbeitgeber zu suchen und dann wenn du einen neuen Job sicher hast kündigen. Letztlich solltest du auch mal nachforschen in wie weit das was dein Chef seiner Familie durchgehen lässt überhaupt rechtens ist.

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Hallo,

ich gehöre auch zu dieser "Gen-Z". Ich bin am 19. April 2002 geboren. Ich finde das Thema allgemein um den Fachkräftemangel und die Einstellung der Unternehmen gegenüber uns der "Gen-Z" sehr interessant. Gerne teile ich da auch meine eigene Meinung, und gehe dabei auch auf das, was Arbeitgeber sagen ein.

Ich habe nach der Schule eine 1-jährige berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme besucht, und dabei aber nicht den passenden Beruf für mich gefunden. Ein Einrichtungsleiter hat mit mir darüber gesprochen, und da ist dann der Vorschlag, dass ich doch in den Bereich Lagerlogistik gehen könnte, aufgekommen. Ich habe den Bereich anfangs auch wirklich als passend für mich empfunden.

So habe ich dann von 2019 bis 2021 eine Ausbildung zum Fachlagerist in einem Berufsbildungswerk gemacht, und dabei auch den Staplerschein erworben. Nach meiner Ausbildung konnte ich in dem Bereich bisher 1 Jahr an praktischer Berufserfahrung sammeln. Doch leider bin ich seit meiner Ausbildung genau damit bei den Zeitarbeitsfirmen hängen geblieben. Das stellt gerade ein ganz großes Problem dar. So sitze ich nun schon seit Januar 2023 Zuhause, und bin auf der Suche nach einer Arbeit.

Ich habe ehrlich zugegeben irgendwie auch festgestellt, dass mich der Beruf nicht so anspricht, wie ich das anfangs gedacht habe. So habe ich mich jetzt für den Beruf Fahrdienst Schiene interessiert. Aktuell habe ich bei einem modernen Verkehrsunternehmen ein Bewerbungsverfahren zur Ausbildung, genauer gesagt Qualifizierung zum U-Bahnfahrer am Laufen. Wie es da jetzt konkret weitergehen wird, erfahre ich diese Woche.

Um jetzt aber auf die Bezugspunkte dieser Frage einzugehen, also die Aussage vom Herrn Frank Darstein "Work-Life-Balance ist nichts anderes als Egoismus" kann ich selber ehrlich gesagt überhaupt nicht nachvollziehen! Eine ausgewogene Gleichheit zwischen der Arbeit und dem privaten Leben ist immer wichtig. Besonders wir junge Menschen möchten einfach eine Lebensqualität haben. Ich finde da einfach ehrlich gesagt diese Aussage von Herrn Frank Darstein eher Egoismus.

Er möchte, wie viele Arbeitgeber, Arbeitskräfte haben, die für ein Minimum an Bezahlung, das maximal menschenmögliche leisten, und darüber hinaus. Und das ist das ganz, ganz große Problem, warum vielen Firmen die Bewerbungen ausbleiben. Ich verstehe, dass die Menschen vielleicht früher härter gearbeitet haben als heute, aber wir leben nun mal nicht mehr in einer Zeit, in der solche Umstände geherrscht haben. Und das wollen die Arbeitgeber aber nicht wahrhaben.

Ich frage mich bei manchen Arbeitgebern, wie würden sie eigentlich selber ihre eigenen Gehaltskonditionen bewerten? Denn das wäre mal in der Tat eine sehr spannende Frage. Denn ich glaube auch einfach in der Tat, ein Unternehmer, der ein paar Millionen auf dem Konto hat, sich eine Business-Class leisten kann, einen dicken BMW oder Mercedes fährt, ein schönes wohlhabendes Luxus-Apartment besitzt, solche Arbeitgeber können sich das gar nicht vorstellen, wie das für uns normal lebende Menschen ist, die dann von 1.550,00 € Netto schauen müssen, das sie ihre Miete noch bezahlen können und alle anderen sämtlichen Kosten die in einem Haushalt so anfallen.

Und wenn du dann mal deine ganzen Kosten bezahlt hast, bleiben vielleicht 250, 300 oder 400 Euro zum Leben übrig. Und damit kann man aber einfach nicht richtig "leben". Weil man muss heutzutage auch Geld zurücklegen können, wenn mal was kaputtgeht z.B. Zur Aussage ebenfalls von Frank Darstein "Viele junge Menschen zeigen wenig Bereitschaft, nachts, an Wochenenden oder an Feiertagen arbeiten zu gehen" da muss man mehrere Einzelheiten voneinander unterscheiden zunächst. Schaut man sich einen jungen Fachlagerist an, was haben viele Firmen an so jemanden für Anforderungen? - Teilweise 9 Stunden Arbeitszeit am Tag, 30-45 Minuten Pause nur, und jede Menge Arbeitslast, dies ist zu tun, jenes ist zu tun. Und dann erwarten die Arbeitgeber, dass man auch noch zu einem Samstag 6 Stunden arbeiten geht, zuletzt auch noch an einem Sonntag, wenn es für den Arbeitgeber wichtig ist. Und dann kommt aber genau das Problem: die Bezahlung. Ein junger Fachlagerist geht dann vielleicht mit 2.775,00 € Brutto nach Hause. Nach Abzug aller Steuern und Sozialabgaben (ca. 35,16 %), bleiben dann noch 1.799,31 € übrig. Und das ist einfach ein Gehalt, wo ich selber als gelernter Fachlagerist mit 22 Jahren sage: Für das Gehalt sehe ich es nicht ein, das ich stellenweise 9 Stunden am Tag buckeln soll, und man dann noch von mir erwartet, das ich auch noch zum Wochenende hereinkomme, und so gut wie fast keine Freizeit dann mehr habe.

Man sollte arbeiten, um zu leben - und nicht leben, um zu arbeiten. Denn dann macht das Leben keinen Sinn. Da kann ich dann einfach mich eher in der Tat Tidi von Tiedemann anschließen. Denn das, was er oder sie tut, trägt im Grunde dem Entgegenwirken des "Fachkräftemangels" bei. Wenn die Gehaltskonditionen attraktiv sind, und die Arbeitsbedingungen ebenfalls, dann kommen die Bewerbungen wie bestellt rein. Zum Thema mit den Bewerbungsgesprächen: Also ich habe es seit meiner Arbeitslosigkeit öfter jetzt schon gemerkt, die Arbeitgeber haben so dringenden Bedarf an mehr Personal, und dann schreiben sie dem Bewerber aber eine Absage, weil irgendwas Kleines nicht passt. Dann darf ich mich aber hinterher auch nicht beschweren, wenn ich dann keine Leute habe. Das muss man einfach sagen. Ich würde behaupten, viele Bewerber versuchen schon sich gut darzustellen, haben nur halt keinen Bock zu tun, als wären sie ein bestellter VIP-Gast. Menschlichkeit wird da einfach außen vor gelassen.

Die Kritik an der "Gen-Z" ist einfach in der Form nicht berechtigt. Die Arbeitgeber wollen meist nur 1,50 € über dem Mindestlohn zahlen, erwarten das man 6 Tage die Woche arbeiten kommt, auch noch zum Sonntag abrufbar ist, und hat noch sämtliche andere Anforderungen. Ich sage da einfach nur und das ist mein eigener Spruch: Bietest du wenig, bekommst du wenig!

  • Hat die Gen-Z eine völlig verzerrte Sicht auf die heutige Arbeitswelt?

Nein, die Gen-Z stellt berechtigte Forderungen, wir wollen anständig bezahlt werden, und einfach am Wochenende ausschlafen können.

  • Wie viele Freiheiten sollen Arbeitnehmer an ihren Arbeitgeber stellen dürfen?

60 Tage Urlaub im Jahr

  • Sind viele Arbeitgeber zu unflexibel hinsichtlich möglicher Benefits, die gewährt werden könnten?

Ja, definitiv! Viele Arbeitgeber wollen 14,00 € die Stunde bezahlen, manche sogar unbezahlte Überstunden, und erwarten für dieses Gehalt, dass man über 8 Stunden sich die Beine kaputt buckelt, samstags und sonntags arbeiten geht. Aber bei diesem Gehalt ist das einfach nicht drin.

  • Seid Ihr Teil der Gen-Z und falls ja: Was ist Euch im Arbeitsleben / beim Arbeitgeber wichtig?

Ja, bin ich. Mir ist wichtig, dass die Arbeit in erster Linie Spaß macht, und dass ich von meinem Gehalt einfach leben kann! Ich will mir auch mal was Geiles gönnen und mir nicht Sorgen machen müssen, ob ich nächsten Monat noch meine Kosten bezahlen kann. In dem Beruf für den ich mich interessiere (U-Bahnfahrer) ist das Gehalt nicht schlecht, die Arbeit würde mir Spaß und Freude bereiten, mir ein erfülltes und glückliches Leben bereiten, und dafür bin ich natürlich auch bereit am Wochenende und an Feiertagen zu arbeiten.

  • Fehlt der Gen-Z das Verständnis dafür, dass ihr Wohlstand auf der harten Arbeit der Vorgängergenerationen basiert?

Ich bin mir schon bewusst, dass mein Vater arbeiten dafür geht, damit ich was zu essen auf dem Tisch habe. Aber ich kann als 22 Jahre alter Mann mich nicht mit den Menschen in Vergleich setzen, die vor 40 Jahren hart arbeiten mussten. Das ist einfach nicht meine Generation, also warum sollte ich mich damit befassen?

Abschließend möchte ich noch eines sagen:

Es ist sicher nicht die Lösung für das Problem, billige Arbeitskräfte aus dem Ausland zu bewerben. Denn damit bringen sich die Arbeitgeber und ihre Branche in Verrufung. Wir, die Gen-Z, wir wollen anständig bezahlt werden, annehmbare Arbeitsumstände haben, und nicht ausgebeutet werden! Es gilt dabei ganz klar zu sagen, wir geben unsere Einstellung und unsere Erwartungshaltung an die Generation unter uns (Kinder und Jugendliche, Jungen und Mädchen im Alter 0-14/15 weiter, sodass diese sich selbstverständlich später auch nicht ausbeuten lassen. Damit muss sich jeder Arbeitgeber gefasst machen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Wenn ich mal Kontakt mit diesen Jahrgängen habe, wurden diese Klitschees bisher nicht bestätigt. Es scheint sich eher um eine sehr angenehme Generation zu handeln, die Leute sind sehr gemäßigt haben aber durchaus ihre Ziele.

Es scheint bei uns wirklich ein Generationsproblem zu sein, dass viele Ältere hier eher Wettbewerber und keine Nachfolger sehen. Das lief schon in den Jahrgängen davor so und hat viele junge Fachkräfte auswandern lassen.

Chocolate700  26.04.2024, 00:53

"Alte" Leute sage ich jetzt mal, die sagen zu uns jungen Leuten, wir sind ja nichts mehr gewohnt. Und ich sage dabei ganz klar, dass diese Leute nicht verstehen können oder auch wollen, dass die junge Generation einfach Lebensqualität möchte. Das bedeutet, die ältere Generation spricht mit dieser Aussage Arbeitsumstände an, die zu heutigen Verhältnissen höchst unattraktiv sind.

Ein ehem. Kollege hat immer gesagt, wenn du Wochenende arbeiten gehst, und Mehrschichtsystem, schaust du am Ende des Monats aufs Konto. Und ich sage dazu aber andererseits, was bringt dir aber dieses bisschen mehr Geld, wenn du keinen Spaß am Leben hast, und deine Zeit eigentlich 90 % nur fürs Arbeiten draufgeht?

Da gehe ich lieber ganz normal in Tagschicht arbeiten, und habe ein otto normales Gehalt, und habe irgendwo noch mehr Freizeit. Problem ist auch einfach, warum vor allem die junge Generation eher sich gegen Schichtarbeit stellt, weil das in vielen Berufen einfach überhaupt nicht ansprechend ist.

Ich habe z.B. Fachlagerist gelernt, und das ist einfach ein Job mit Knochen. Du machst dir mit der Schichtarbeit unter solchen körperlichen Anstrengungen deine Gesundheit kaputt, und dein Schlafrhythmus gerät komplett durcheinander. Das ist unter anderem ein Grund, warum gerade Lager vor allem in Schicht keiner machen will von der jungen Generation.

Andere Berufe hingegen wie z.B. Busfahrer, Lokführer sind da wieder attraktiver, weil die körperliche Anstrengung nicht so groß ist, und vor allem gerade Berufe im Fahrdienst sei es Busfahrer, Lokführer, Berufskraftfahrer auch einfach Kindheitsträume sind.

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Hat die Gen-Z eine völlig verzerrte Sicht auf die heutige Arbeitswelt?

Nein, finde ich nicht. Ich finde es gut das sich das jüngere Proletariat weniger von Arbeitgebern knechten lässt. Als Millennial bin ich noch damit groß geworden, dass der Arbeitgeber fast einen unantastbaren Status hat. Das erachte ich aber schon immer als grundlegend falsch. Wir, also das Proletariat hat dieses Land geschaffen und geformt und wir sind es, die alles am laufen halten.

Aktuell befinden wir uns in der Situation, dass die kleinen Arbeitnehmer immer ärmer werden und ihre Kaufkraft zusehends schlechter wird. Während gleichzeitig Wenige sehr wohlhabende Menschen zusehends reicher werden und die Arbeitskraft des Proletariat ausbeuten. Wirkt auf mich als entwickle sich die Gesellschaft zurück, zu Zeiten der Industrialisierung, als Arbeiterrechte noch so gut wie nicht existent waren.

Die Gen-Z ist hier die neue Sperrspitze des Proletariats. Denn sie sagen einfach "Nein" zu diesem Treiben und scheuen sich auch nicht davor Arbeit abzulehnen wenn die Bedingungen nicht stimmen. Ich sehe die Gen-Z als Verfechter der neuen Arbeiterklasse, die Arbeitgebern aufzeigt, dass sie Menschen sind und Rechte haben. Faire Gehälter sind längst überfällig. Kann z.b. nicht sein, dass die Gehälter stagnieren, während gleichzeitig alles kontinuierlich teurer wird.

Wie viele Freiheiten sollen Arbeitnehmer an ihren Arbeitgeber stellen dürfen?

Alles was legitim ist und dafür sorgt das der Arbeitnehmer endlich als das betrachtet wird, was er ist. Nämlich diejenigen die das System mit ihrer Arbeitskraft am laufen halten. Wertschätzung ist hier elementar. Den für die Existenz eines jeden Arbeitgebers ist der Arbeitnehmer essentiell. Gemessen an der Wichtigkeit des Arbeitnehmers ist geringfügige Wertschätzung jedoch immer noch die Regel. Diese spiegelt sich bei den viel zu geringen Gehältern wieder. Aber auch bei den Arbeitsbedingungen, die Arbeitnehmern oft kein menschenwürdiges Leben, nach dem was im 21. Jahrhundert als solches angesehen wird, ermöglicht.

Ich kann als Heilerziehungspfleger hier für meine Branche sprechen. Gerade der Vollzeitschichtdienst ist hier eine enorme gesundheitliche Belastung. Wer noch nicht in der Situation war 5, 6 oder auch mehr Nachtdienste am Stück zu machen, dann einen lächerlichen Tag frei zu haben, um dann am Folgetag früh um 5 aufstehen zu dürfen um zum Frühdienst zu erscheinen, der kann hier eigentlich gar nicht mitreden. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das langfristig enorm auf die Gesundheit geht und das man dafür gleichzeitig nicht mal im Stande ist durch sein Gehalt etwas alltägliches aus eigener Tasche finanzieren zu können. Braucht man ein neues Auto, will ein Haus oder sonstige, normale, größere Anschaffungen muss man sich dann auch noch verschulden. Das entspricht alles einem Teufelskreis des Arbeiters, aus dem zu Entkommen kaum möglich ist und auch Systembedingt nicht gewollt, weil die Arbeitnehmer wie schon gesagt essentiell für die Existenz der Arbeitgeber notwendig sind. Dann ist es meines Erachtens nach jedoch unerlässlich, dass man Arbeitnehmer nach ihrer Wichtigkeit entlohnt und ihnen Konditionen ermöglicht, ihr Leben anständig, in Würde und ohne arm zu werden, bzw sich sogar verschulden zu müssen, leben können.

Sind viele Arbeitgeber zu unflexibel hinsichtlich möglicher Benefits, die gewährt werden könnten?

Definitiv. Viele sind da immer noch in den alten Denkmustern gefangen, bei dem sie selbst einen Status als "Unberührter" haben und der kleine Arbeitnehmer der brave Knecht ist, der zu allem ja und amen zu sagen hat.

Seid Ihr Teil der Gen-Z und falls ja: Was ist Euch im Arbeitsleben / beim Arbeitgeber wichtig?

Nein bin 87er Jahrgang. Was mir wichtig ist habe ich ja im Grunde bereits geschrieben.

Fehlt der Gen-Z das Verständnis dafür, dass ihr Wohlstand auf der harten Arbeit der Vorgängergenerationen basiert?

Nein denn einen menschenwürdigen Wohlstand hat nur eine absolute Minderheit. Die überwiegende Mehrheit hat keinen echten Wohlstand. Der Wohlstand der Minderheit wurde stets und zu allen Menschenzeiten von der Arbeiterklasse mit ihrer Arbeitskraft erwirtschaftet. - Für die sie bis heute keine angemessene Wertschätzung erfährt.

Sind grundlegende Tugenden im Laufe der Generationen verloren gegangen?

Was sich über die Zeit verändert hat, dass die Arbeiterklasse immer wieder Phasen hatte wo sie für ihre Rechte und ihre Wertschätzung gekämpft hat. Dadurch wurden schon zahlreiche Verbesserungen erkämpft. - Selbst der Beginn der Menschenrechte mit der Magna Carta, 1215 ging damit einher.

Da die Welt und die Zeit sich jedoch stetig weiter dreht und vorwärtsschreitet, wie auch die Grundvoraussetzungen sich stetig ändern darf der Kampf der Arbeiterklasse niemals zum erliegen kommen. Gerade beginnt die Gen-Z diesen Kampf zu kämpfen und ich begrüße das in erheblichen Maße!

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Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Beruf und Interesse
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Also ich denke schon, dass der Gen Z nicht unbedingt das richtige Bild von Arbeit hat. Ich meine wir wachsen in einer Umgebung von Wohlstand auf und uns wird oft nicht gezeigt woher das kommt. Die Sachen sind halt einfach da und es ist normal, dass wir in Laden gehen und nicht immer auf den Preis achten.

Ich denke aber dennoch, dass die Arbeitgeber Freiheiten geben müssen und auch ein bisschen auf die Gen Z eingehen müssen, denn im Endeffekt ist die Gen Z die Generation die dann auch arbeitet und dem Arbeitgeber Gewinn einbringt.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die Arbeitgeber heutzutage, viele zumindest, sehr flexibel sind und auch gerne auf Wünsche eingehen. Dass die Gen Z nicht pünktlich oderso zum Vorstellungstermin erscheint, liegt an Organisation und dass hat es vor 50 Jahren auch schon gegeben. Ich selber bin aus der Gen Z und kenne auch viele bei denen das sehr gut klappt. Wichtige Aspekte bei einem Arbeitsplatz sind bei mir, einmal ein gesundes und positives Arbeitsklima.

Zu den Tugenden denke ich, dass klar nicht mehr die gleichen wichtig sind wie vor 50 Jahren, aber das eben neue da sind. Die Gesellschaft verändert sich nunmal.

Finalda77  22.04.2024, 06:27

Warum verändert sich

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Chocolate700  26.04.2024, 00:36

Die Gen Z hat das Bild von Arbeit, was es geben muss alles richtig also!

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