Findet ihr es gerecht, dass Gutverdiener mehr und Geringverdiener weniger Steuern zahlen?
Und warum?
Es geht natürlich um die Einkommensteuer.
51 Stimmen
19 Antworten
Eigentum verpflichtet.
Sprich: Wer mehr hat, muss auch mehr zur Gesellschaft beitragen.
Und er kann auch, denn er hat am Ende ja trotzdem mehr in den Taschen.
Was genau möchtest du damit jetzt aussagen? Befürwortest du den progressiven Einkommenssteuersatz, bist du dagegen?
Ich bin dagegen, da man bei gleichem Prozentsatz schon weit mehr zahlt und das wird nochmal erhöht durch die prozentuale Erhöhung von x% auf y%.
Tja, das Problem ist, dass sonst nicht genug Steuereinnahmen reinkommen, wenn du für 100 k Jahresgehälter die gleichen 30% Einkommenssteuer verlangst wie für die 30 k Jahresgehälter.
Gleichsam würdest du Menschen mit 30 k Jahresgehalt in den Ruin treiben, wenn du für sie die gleichen 42 % Einkommenssteuer vorsiehst wie bei denen mit 100 k. Okay, klar: Der geneigte FDP-Wähler sieht hier keine Unfairness... man sieht doch überall, dass die Putzfrau automatisch mehr Gehalt bekommt, wenn es dem Abteilungsleiter gut geht. Sieht nur leider nicht jeder so.
Du verstehst das Problem? Mit einem linearen Steuersatz hättest du die Wahl, ob der Staat pleite geht oder ein zahlenmäßig großer Teil seiner Bevölkerung. Die naheliegendste Lösung für dieses Problem ist ein progressiver Steuersatz.
Man könnte es natürlich auch anders lösen, und zwar mit einem deutlich höheren Grundfreibetrag. Dass jeder Mensch 25 k pro Jahr steuerfrei verdienen darf und erst für alles darüber wird mit linearem Steuersatz versteuert.
"Tja, das Problem ist, dass sonst nicht genug Steuereinnahmen reinkommen,..."
Also ist es unsere Schuld das der Staat schlecht wirtschaftet und Gelder aus dem Fenster wirft?
Zudem müsste man noch beachten das dann die Personen mehr Geld hätten das sie ausgeben oder investieren könnten was sich auf andere Steuern als auch die Produktion und Co. auswirken könnte.
Das Aktuelle Problem ist das diejenigen, die viel Geld verdienen, weitaus mehr zahlen, also quasi bestraft werden dafür das sie etwas machen, das entsprechend bezahlt wird, da es entsprechenden Nutzen hat.
Man könnte ja auch sinnvoller wirtschaften, weniger Steuern verschwenden und mehr nachdenken bevor man Geld rausschickt, so muss man die Bürger nicht extra bestrafen.
Also ist es unsere Schuld das der Staat schlecht wirtschaftet und Gelder aus dem Fenster wirft?
Habe ich irgendwas von Schuldzuweisung gesagt?
Nein, ich habe einfach nur gesagt, welche Gründe eine solche politische Entscheidung motivieren können.
Aber klar: Es ist natürlich ein absolut egoistisches Raubbürgerrtum, dass Bürger dieses Staates ein funktionierendes Sozialsystem haben wollen, ein halbwegs funktionierendes Bildungssystem, eine halbwegs funktionierende Infrastruktur... OMG, stell dir vor, die Putzfrau will irgendwann, wenn sie alt wird, in Rente gehen... Wie egoistisch kann man nur sein? Das muss man diesen drecks Schmarotzern alles wegnehmen, damit aus Reichen möglichst schnell Superreiche werden können. Dann kommt der Staat auch mit viel weniger Geld klar. Richtig?
Zudem müsste man noch beachten das dann die Personen mehr Geld hätten das sie ausgeben oder investieren könnten
Bei denen mit 40 k Jahresgehalt, da kannst du dich drauf verlassen dass sie jeden einzelnen Euro, den sie mehr in der Tasche haben, auch ausgeben. Hier funktioniert das tatsächlich. Aber das scheinst du ja nicht zu wollen.
Nun, wie viele Millionäre würden jeden einzelnen Euro, den sie mehr auf dem Konto haben, auch ausgeben? Also bisher machen das nicht viele.
Das Aktuelle Problem ist das diejenigen, die viel Geld verdienen, weitaus mehr zahlen, also quasi bestraft werden dafür das sie etwas machen, das entsprechend bezahlt wird, da es entsprechenden Nutzen hat.
Ich habe bisher nicht den Eindruck, dass diese "Bestrafung" irgendwen davon abhält, diese Dinge zu tun die einem mehr Gehalt bringen... Das kann jetzt also nicht so schlimm sein, wie du behauptest.
Man könnte ja auch sinnvoller wirtschaften, weniger Steuern verschwenden und mehr nachdenken bevor man Geld rausschickt, so muss man die Bürger nicht extra bestrafen.
Erzähle doch mal, wo du konkret sparen möchtest.
Und da du ja offenbar der Ansicht bist, dass der Staat zig Milliarden Euro zu viel Steuern einnimmt: Mach Vorschläge, wo man zig Milliarden einsparen kann.
Wie kommen Sie jetzt auf Putzfrau und Co.? Ich meinte damit andere Projekte, die bspw. nie fertig wurden oder sehr verspätet mit weitaus höheren Kosten oder Projekte, die unverhältnismäßig viel gekostet haben oder nicht nötig waren. Und viele weitere ähnliche Angelegenheiten.
Sie wissen schon das nicht nur reiche durch diese Steigung im Prozentsatz betroffen sind, die Superreiche werden können? Auch normale Arbeitnehmer werden davon betroffen, die weit davon entfernt sind objektiv gesehen reich zu sein.
"Nun, wie viele Millionäre würden jeden einzelnen Euro, den sie mehr auf dem Konto haben, auch ausgeben?"
Die investieren es, sehen Sie wohl nicht als ausgeben aus.
"Ich habe bisher nicht den Eindruck, dass diese "Bestrafung" irgendwen davon abhält,"
Ändert nichts daran das es eine nicht nötige Bestrafung ist.
Wie kommen Sie jetzt auf Putzfrau und Co.?
Weil dass Sozialssytem mit Abstand der größte Posten im Bundeshaushalt ist. Du kannst im Bundeshaushalt nicht zig Milliarden sparen, ohne das Sozialsystem anzugehen.
Ich meinte damit andere Projekte, die bspw. nie fertig wurden oder sehr verspätet mit weitaus höheren Kosten oder Projekte, die unverhältnismäßig viel gekostet haben oder nicht nötig waren.
Du meinst sowas wie die Bahn-Schnellfahrstrecken von Berlin über Erfurt und Nürnberg nach München? Völlig unnötig, weil man kann ja auch im Bummeltempo über den Frankenwald fahren?
Ja, klar: Wenn man sowas alles streicht, bleibt die Republik eben stehen und entwickelt sich nicht weiter. Und doch spart das bei Weitem nicht so viel, wie nötig wäre um miit deiner linearen Besteuerung hinzukommen. Kann es sein, dass du keine Ahnung von den Größenordnungen hast?
Die investieren es, sehen Sie wohl nicht als ausgeben aus.
Nein, ich sehe tatsächlich nicht, inwiefern es zum Staatshaushalt beiträgt, wenn jemand Wertpapiere o.ä. kauft. Da wird ja nichtmal MwSt. abgeführt.
Ändert nichts daran das es eine nicht nötige Bestrafung ist.
Es ist keine Bestrafung, sondern eine Notwendigkeit.
Bezeichnest du auch sowas wie rote Ampeln als Bestrafung? Weil es ja auch ein paar Prozent der Autofahrer schaffen würden, ohne Ampelregelung sicher über die Kreuzung zu kommen?
Einen prozentual gleichen Anteil würde ich für gerechter empfinden als diesen progressiven Steuersatz, der letztlich nur Spitzenleistungen ausbremst.
Hoher Verdienst steht ja, ab einer bestimmten Höhe in keinem Verhältnis zur Leistung, wird aber auch von denen ganz unten bezahlt. Beispiel Bayer, die sich mit Monzanto die Prozesse in den USA mitgekauft haben.
Dazu kommt, dass auch Spitzenmanager letztendlich keine Verantwortung übernehmen.
Nicht im Verhältnis zur Leistung? Diejenigen, die solche Gehälter zahlen, sehen das anders. Einen Top-Manager bekommt man nicht für normales Angestelltengehalt.
Ein Thomas Müller kann? ... Wie lange noch? und überschätze keinen Manager! Viel zu viele gescheiterte haben wir in irgendwelchen "Frühsücksdirektor-positionen", für Doie BRD weißich das nicht, wird wahrscheinlch nicht anders gehandelt als in Österreich wo dann hal der Ehemalige Kanzler Gusenbauer für Rene Benko arbeitet, ...
Ja, finde ich richtig.
Wir habens noch nicht hingekriegt, dass die Einnahmen gerechter verteilt sind.
Die unterschiedliche Besteuerung schafft wenigstens einen gewissen Ausgleich.
Wir habens noch nicht hingekriegt, dass die Einnahmen gerechter verteilt sind.
Wie sähe das denn aus?
Naja, enns ja eine einfache Lösung gäbe, wär die schon lange umgesetzt. 😉
Ich gabe in einer Gemeinschaft gelebt, wo alle den gleichen Lohn bekamen. Das führt aber auch zu Problemen.
Ich gabe in einer Gemeinschaft gelebt, wo alle den gleichen Lohn bekamen. Das führt aber auch zu Problemen.
Das kann ich mir vorstellen, schließlich ist gleicher Lohn für unterschiedliche Arbeit eben auch alles andere als gerecht
Ganz genau. Also gibts da einfach keine gescheite Lösung. Naja, jedenfalls kenne ich keine.
Ansichtssache, die gescheite Lösung ist entsprechend der Arbeit zu zahlen. Wobei man sich vermutlich unendlich darüber streiten können wird welche Arbeit wie zu entlohnen sei damit es "gerecht" wird. Irgendwer wird sich da immer ungerecht behandelt fühlen 🤔
Naja, im Wesentlichen haben wir jetzt genau das. Und dann kann man streiten, ist nun die Arbeit eines Bankdirektors wirklich wertvoller als die eines Müllmanns? Und ist die Arbeit eines Arztes so viel weniger wert als die Arbeit eines CEOs eines Tabakkonzerns? Und wie ändert man das, damit es gerecht ist?
Warum sollte das nicht gerecht sein? Wär doch wohl ungerecht, wenn beide die gleiche Summe zahlen müssten.
Finde es sehr gerecht.
Auch aus simpler Mathematik heraus:
Das Durchschnittseinkommen in Deutschland im Monat beträgt 4323 brutto respektive 2244€ netto.
Verdient meine Beispielsperson genau die 4300€ brutto und zahlt 2100 Steuern, hat er am Ende 2200€ netto.
Verdient jetzt einer 10.000 € brutto, kann er nach meinem Gerechtigkeitssinn auch 7000 € Steuern zahlen - und hat dann immer noch mehr, als der "Geringverdiener".
Ihr Gerechtigkeitssinn basiert also auf Ungerechtigkeit den bösen oberen Personen. Ich verstehe Ihren Widerspruch.
Solange wir in einem Staat, der das Solidaritätsprinzip lebt leben: Ja.
Dafür darf auch der Superreiche darauf bauen, wenn er krank wird, einen schweren Schicksalsschlag hat und alles verliert, dass die Gemeinschaft ihn auffängt. So funktioniert Solidarität.
(Und btw der Witz: Ich zähle meine Familie durchaus zu den Besserverdienern - also wir zahlen weit mehr Steuern als der Durchschnitt. Und ich finde, dass das das einzig Richtige ist :-P )
Also ist Ungerechtigkeit mit Solidarität gleichzusetzen, okay.
Der Schlucker ohne Einzahlung jedoch auch, also keine Besondere Leistung, die der Superreiche bekommt nachdem er alles finanziert hat für andere.
Nur mal so am Rande, 10% von 5000 sind mehr als 10% von 2000, aber scheint wohl nicht genug mehr zu sein, deshalb lieber 20% von 5000 und 10% von 2000...