Eure Meinung zum Gendern?

9 Antworten

Hallo tusername766,

das Gendern ist eine semantische wie auch syntaktische Möglichkeit, die klassischen Geschlechter, wenn es um Allgemeinheit geht, zusammenzufassen.

Unbenommen ist das generische Maskulinum - wird aber von manchen Menschen, die sich anders identifizieren, abgelehnt.

Unbenommen ist auch, die beiden Geschlechtsformen in den Wörtern zu verwenden.

Ich selbst verwende das generische Maskulinum nicht, sondern ein Gendern wie auch die Syntax und Semantik beider Wörter: mal so und mal so.

Wenn da beim Gendern Artikel dabei stehen, gendere ich diese auch. Beim Gendern verwende ich die Syntax des "*".

Immer wieder ist aber eine "fast militante" Opposition gegenüber dem Gendern zu beobachten - wo ich moralistische Hintergründe streng vermute. Dass die Sprache mit der Syntax des Genderns "verhunzt" würde, ist eher eine individuellen Ansicht, die aber gern vor dem Hintergrund möglicher Moralismen herangeführt wird.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – langjährige Lebenserfahrung und persönliche Anschauung

Das was allgemein unter "Gendern" verstanden wird, diese nutzlosen Doppelpunkte mitten im Wort oder die kurzen Pausen beim sprechen sind doch vollkommen für die Katz.

Möchte ich explizit alle Addresaten ansprechen, verwende ich Formulierungen wie "Kolleginnen und Kollegen", "Kundinnen und Kunden". Aber keine sprachliche Behinderung wie "Kolleg:innen" oder "Kund:innen".

Es stimmt schon in den Prämissen nicht. Das generische Maskulinum ist schon seit 1000 Jahren generisch und nicht männlich. Trutkowski/Weiß haben das sehr gut nachgewiesen. Linguistisch sehr gut beschrieben von Eckhard Meineke in "Studien zum genderneutralen Maskulinum".

Aber auch in der Wirkung völlig kontraproduktiv. Mehr als Reaktanz hat es nicht gebracht. Die Menschen drehen genervt die Köpfe, wo immer das Gendern ihnen begegnet. Auch nach Jahren der Indoktrination ist die Mehrheit noch immer nicht von der Schönheit und Korrektheit des Genderns überzeugt. Jüngste Umfragen (zuletzt aus Österreich) zeigen, dass die Ablehnung eher zu als abnimmt.

Für mich ist das Gendern Tugendprotzerei der nicht ganz so hellen. Ich mag das Zitat von Gabriele Gysi: "Gendern ist gegen das menschliche Denken gerichtet".

Konstruierter Wortmüll für Leute mit Minderwertigkeitskomplexen. Ich könnte jedes Mal den Fernseher zerkloppen, wenn jemand meint, er müsse dieses Sternchen krampfhaft "aussprechen".

Die Nennung beider Geschlechter (z.B. "Bürgerinnen und Bürger") lasse ich ja noch durchgehen, aber Gendern? Nein!

Wobei: Wieso haben wir eigentlich keine(n) "Bürgerinnen- und Bürgermeister(-in)?

Hallo,

das auf den (Gender)Stern oder sonstige Zeichen reduzierte Gendern sowie das Gendern durch substantivierte Partizipien (Studierende, Mitarbeitende, Lehrende usw.) sowie andere "Wortungetüme" lehne ich ab!

Deshalb nutze, spreche und schreibe ich den Genderstern auch nicht, und es nervt mich ungemein, wenn ich Nachrichtensprecher und Fernsehmoderatoren ihn aussprechen höre - was heißt aussprechen, es ist ja vielmehr eine Kunstpause.

Als Frau bin ich selbstbewusst genug, dass ich keine Lippenbekenntnisse brauche und keine Probleme mit dem generischen Maskulin habe.

Ich nutze allein Beidnennungen (Studentinnen und Studenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrerinnen und Lehrer usw.), und diese auch nicht konsequent und durchgehend.

Daneben verwende ich je nachdem, ob ich jemanden duze oder sieze, bei der Anrede die Pronomen du, dein, dir, dich oder Sie, Ihr, Ihnen, Sie. Ansonsten verwende ich die Personalpronomen ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie und die entsprechenden Possessiv- und Objektpronomen.

Das ist meiner Meinung nach völlig ausreichend; für manche Leute sogar schon viel zu viel.

AstridDerPu