Darf der AG vorschreiben, wie Pausen aussehen müssen?

7 Antworten

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Mir kommt es irgendwie merkwürdig vor, dass man Mitarbeitern vorschreiben möchte, wie man die Pause zu verbringen hat. aber wie ist das rechtlich, darf sie das?

Das Direktionsrecht ist während der Arbeitspausen suspendiert. Es darf weder Aufenthaltsort noch ausgeübte Tätigkeit bestimmt werden, sonst würde es sich um eine Bereitschaft oder ähnliches handeln, dass wiederum vergütet werden müsste und keine Pause im arbeitsrechtlichen Sinne ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

Wenn diese Pause "unbezahlt" ist, sie also nicht zu der Stundenanzahl dazu gezählt wird, die in Deinem Vertrag steht, dann ist eine solche Vorschreibung nicht gerechtfertigt, denn es ist ja keine Arbeitszeit, über die sie verfügen darf.

Sagst Du ihr das allerdings ganz klar, dann musst Du damit rechnen, dass sie kein Interesse mehr hat an Deiner Mitarbeit. Vorallem wenn die anderen es sich gefallen lassen.


Clemony 
Beitragsersteller
 02.07.2024, 09:15

Es ist sowieso nur ein Praktikum; aber ich hatte nicht vor ihr was zu sagen. Es gibt sonst auch nur eine andere Mitarbeiterin und die beiden sind super befreundet.

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Im Zweifel muss das ein Arbeitsgericht klären, aber nach meiner Auffassung ist es nicht zulässig dem MA die Nutzung des Smartphones während seiner Pause zu untersagen.

Wenn das Smartphone aus betrieblichen Gründen nicht genutzt werden darf, dann könnte man das noch begründen, aber nur weil deine Chefin der Auffassung ist, die Pause würde damit keine Ruhe bringen, ist es m.E. nicht erlaubt diese zu untersagen.

Deine Chefin hat damit zwar nicht ganz unrecht, dennoch darf man als AN seine Pause nach freien Willen gestalten und sofern es keine betrieblichen Einschränkungen gibt die ein Verbot rechtfertigen kann die Chefin da auch kein Verbot erzwingen.

Einfach auch mal den Betriebsrat dazu ansprechen.

Rauchen ist bspw. auch so ein Thema bei dem manche Chefs gänzlich durchdrehen. Ich hatte während meiner Lehre zwei Chefs die absolute Nichtraucher waren und das Rauchen gehasst haben, auch die wollten der Belegschaft vorschreiben, dass künftig nicht mehr auf dem Betriebsgelände geraucht werden darf.

Da es dafür allerdings keine betriebliche Notwendigkeit gab mussten die Chefs es trotzdem akzeptieren, dass einzige was sie tun konnten war es die zeitliche Erfassung der Raucherpausen einzuführen und das war grundsätzlich (auch für mich als ehemaliger Raucher) kein Problem. Diese Regelung wurde dann aber wieder gekippt als festgestellt wurde das die Produktivität gesunken ist da man jetzt die Maschinen gestoppt hat anstelle sie für die Zeit der Zigarette durchlaufen zu lassen.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Erstmal mit dem Betriebsrat sprechen, wenn da nix bei herumkommt auch mal aufs Arbeitsgericht zugehen. Man kann aber auch selbst einfach mal auf den Chef bzw. die Chefin zugehen und die genaueren Hintergründe erfragen. Eine Empfehlung seitens der Chefs wäre ja in Ordnung, ein striktes Verbot jedoch nicht und daher kann man da durchaus auch mal die rechtliche Grundlage dieser Entscheidung erfragen.

Nein. Pausen sind keine Arbeitszeit und es geht den AG nix an was man da macht.

Woher ich das weiß:Recherche
weil sie findet, dass man so nicht runterkommen kann.

Da hat sie nicht Unrecht.

Über das Dürfen müssen ggf. die Arbeitsgerichte entscheiden.

Grundsätzlich wäre es meiner Meinung nach nicht zulässig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin kein Jurist und gebe keine Rechtsberatung.

Clemony 
Beitragsersteller
 02.07.2024, 09:15

Natürlich hat sie nicht unrecht, aber es geht ja um die rechtliche Situation

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Clemony 
Beitragsersteller
 02.07.2024, 10:19
@Agamemnon712

Dafür schaltet man sicher keinen Anwalt ein 😂

Zum Glück konnten hier viele die Frage beantworten, mir reicht das von Laien.

Es ist ja wie gesagt nur ein Praktikum. Wenn mir hier 10 Leute sagen das geht nicht, dann ist das ausreichend.

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