An die Arbeiter: Was denkt ihr über Arbeitsgelegenheiten?

4 Antworten

Bürgergeld Empfänger haben ja oft einen schlechten Ruf unter Arbeitern, was ich verstehen kann.

Ich als Proletarier verstehe das nicht. Wer nach unten tritt, sollte sich schämen.

Ich werde demnächst fürs erste eine Arbeitsgelegenheit anfangen, bevor ich einen richtigen Job mache und Steuern zahlen. Oder zur Bundeswehr gehe.

Was soll daran kritikfähig sein? Es ist deine Entscheidung, wenn du zur Übergangszeit der deutschen Volkswirtschaft nicht vollumfänglich zur Verfügung stehst. Das ist nicht optimal, aber am Ende deine Entscheidung. Du musst dafür letzlich die finanziellen "Kosten" tragen.

Was denkt ihr über Arbeitsgelegenheiten? Seht ihr Menschen, die sowas machen in einen besseren Licht, als Leute, die nur faulenzen?

Ich sehe auch Menschen, die "faulenzen" nicht in schlechtem Licht. Meistens gibt es dafür gute Gründe. Sei es psychischer Natur oder weil man sich nicht für einen zu geringen Mindestlohn ausbeuten lassen will. Beides ist völlig legitim.

Wenn du eh fit genug bist das du arbeiten oder gar zum Bund kannst wozu dann eine Arbeitsgelegenheit ?

Arbeitsgelegenheiten früher 1 Euro-Jobs genannt sind für Leute die auf dem 1. Arbeitsmarkt nicht bestehen können. Da heutzutage mit der Qualifikation "gesund" einen Job bekommt weiß ich nicht wozu jemand der voll Arbeits und sogar Bundeswehrfähig ist das benötigen sollte.

In so einem Fall denke ich von dem Gelegenheitsnehmer schlecht weil er Steuergelder verschwendet und anderen, die so einen Job brauchen um wieder arbeitsfähig zu werden, diese Stelle quasi wegnehmen.


userv1rg11 
Beitragsersteller
 04.08.2024, 23:33

Ergibt Sinn..

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Asporc  05.08.2024, 11:00
@userv1rg11

Das heißt natürlich auch anders herum das ich über jemanden der nicht voll einsatzfähig ist und eine Arbeitsgelegenheit macht nicht schlecht denke. Das ist für mich dann eher neutral bis leicht positiv.

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Da ich die Finanzverteilung in Deutschland generell als sehr unbefriedigend, unfair und kriminell betrachte, hat das vielleicht auch seine Vorteile, nämlich so ein korruptes und unsoziales System nicht weiter zu unterstützen. Ich selber arbeite zwar, teils Homeoffice, teils außer Haus, kann aber jeden verstehen, der so denkt.

Und mal ehrlich Leute, von wegen Steuerzahlern auf der Tasche liegen... die 0,0025 Cent haben wir sicher übrig für Bürgergeldbezieher, das merken wir nicht mal in der Geldbörse. Das Gejammer kann ich immer nicht verstehen, kommt wie eine Ausrede rüber.

Du redest von einer zeitweiligen Beschäftigung, oder?!

Alles völlig legitim! Das ist 100 Mal besser als Zuhause zu sitzen, nichts zu tun (und auch nicht zu wollen) und den Steuerzahlern auf der Tasche zu liegen!


Asporc  04.08.2024, 19:46

Arbeitsgelegenheiten werden vom Steuerzahler bezahlt. Und das ist kostspieliger als nur das Bürgergeld ein zu streichen.

Gedacht ist das für z.B. Langzeitarbeitslose die sich wieder an einen Arbeitsrythmus gewöhnen wollen oder für Depressive denen diese Stelle hilft etwas selbstwertgefühl zu entwickeln sowas in der Art halt.

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smartguy92  04.08.2024, 19:47
@Asporc

Trotzdem ist es am Ende immer noch besser als nichts zu tun! Zumindest zeigen betroffene Leute etwas Elan und wollen ggf. arbeiten.

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Asporc  04.08.2024, 19:48
@smartguy92

Warum ist es besser wenn jemand eine Staatsleistung bezieht die er nicht benötigt und damit kosten verursacht ?

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Miniaturwelt  05.08.2024, 00:02
@Asporc

Wird denn der erzeugte Wert gegengerechnet? Lässt sich dieser erzeugte Wert überhaupt sinnvoll erfassen?

Der Staatshaushalt ist die eine Sache. In einer Volkswirtschaft geht um die Gesamtproduktion.

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Asporc  05.08.2024, 11:10
@Miniaturwelt
Wird denn der erzeugte Wert gegengerechnet

Der darf nicht wirklich existieren. Es ist z.B. verboten das du eine Arbeitsgelegenheit am Fließband machst. Es muss eine zusätzliche Arbeit sein und sie muss der Allgemeinheit dienen.

Arbeitsgelegenheiten sollen also niemanden eine Stelle streitig machen. Somit bleiben also nur Arbeiten über die sonst nicht gemacht werden würden z.B. weil zu teuer. Und sie muß der allgemeinheit dienen also wohltätig sein. Das schließt die meisten Unternehmen aus. Die Caritas z.B. ist da ein bekannter "Arbeitgeber" für Arbeitsgelegenheiten.

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