Wie steht ihr zu Bürgergeld?
Hallo, wie seht ihr die Bürgergeld Debatte und was denkt ihr zum Thema Missbrauch des Sozialsystems?
Ich gehe immer arbeiten und zahle die hohen Steuern. Jeder der Hilfe braucht, soll Hilfe bekommen!
Wenn ich die Artikel lese wie viele Bürgergeld Empfänger sich über arbeitende lustig machen und Kassierer beleidigen weil die Bürgergeld Empfänger besser dran sind und sich über die Rentner lustig machen die das erst ermöglicht haben kriege ich Wut.
Manche posten in den Sozialen Medien das sie die schlaueren wären und sich nicht kaputt ackern und wie stolz sie darauf sind.
Wie steht ihr dazu und wieso geht das so einfach?! Was tut unser Staat dagegen?
3 Antworten
Ich gehe auch arbeiten und zahle steuern, im Jahr alleine für die Autos Im Jahr round about 1000 € und das auch nur, weil ich beim Winterauto, das ich aber ganzjährig angemeldet habe, einen Kaltlaufregler habe nachgerüstet.
Bei all dem Gebelfer um die 12% mehr und den Verweis darauf, dass der normale Arbeitnehmer ja solche Lohnerhöhungen auch nicht mal eben bekommt, wird aber auch und gerne vergessen, dass Mietkosten, Heizenergie und einiges Anderes ja neben dem Regelsatz gezahlt wird. Das entspräche dann verglichen mit dem Arbeitnehmner bei etwa 5 bis 6% mehr.
Ob das Bürgergeld dann auch zum Leben reicht, hängt von verschiedenden Faktoren ab. unter anderem davon, ob man raucht oder nicht. oder ob man sich den Luxus eines eigenenen Autos leistet oder nicht.
die rund 820.000 aufstocker, also Leute die trotz Arbeit so wenig verdienen, dass sie Anrecht auf Bürgergeld haben, zeigen eigendlich, dass eben nicht alle Bürgergeldempfänger faule Säcke sind, die nur auf Staatskosten leben wollen.
Es gibt sie, das will ich garnicht bestreiten. aber der überwiegende Anteil der Bürgergeldempfänger sind Leute, die zwar auf dem Papier arbeiten könnten, aber einfach nicht fit sind für den Arbeitsmarkt andere hingegen haben von zuhause aus einfach nie gelernt, wie schön es ist, wenn man sein geld selbst verdient.
Bürgergeld ist wichtig und richtig. Es schützt vor dem Verhungern oder kriminell werden. Richtig leben kann man davon nicht. Du liest die falschen Artikel.
Ich glaube, dass mindestens die Hälfte der Bürgergeldbezieher arbeitsfähig sind, vorallem viele Jüngere.
Kein Problem, eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern ist grundsätzlich arbeitsfähig. Dumm nur, wenn ihr niemand die Gören abnimmt, oder wenn die Gören bis 18.00 abgeholt werden müssen, die Arbeit aber bis 18 Uhr geht.
Wem Arbeitsfähigkeit testiert wird, der muss sich einen Job suchen, also zur Aufnahme einer Arbeit verpflichtet werden.
Nimmt die Mutter eben die zwei Kinder mit zur Arbeit. Ach, das geht nicht? Schade.
Warum man diesen Weg nicht geehrt, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Jetzt weisst du es.
Kein Problem, eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern ist grundsätzlich arbeitsfähig. Dumm nur, wenn ihr niemand die Gören abnimmt, oder wenn die Gören bis 18.00 abgeholt werden müssen, die Arbeit aber bis 18 Uhr geht.
Ein Strohman.
Ein Strohman.
Ein nicht existierender Kita Platz
Strohmänner kann man anzünden Kita-Stellen nicht.
Solange man sich noch Zigaretten und Alkohol leisten kann, bekommt man zu viel.
Ich habe noch nie von zuviel Bürgergeld gehört.
Solange man sich noch Zigaretten und Alkohol leisten kann, bekommt man zu viel.
Wenn du sowas liest dann ist das nicht die Meinung aller BG Empfänger.
50 Prozent der Erwachsenen besitzen rund 98,6 Prozent des Gesamtvermögens.
Das bedeutet das 1,4 Prozent des Vermögens für die anderen 50 Prozent bleiben.
Jetzt rate mal zu welchen 50 Prozent die BG gehören?
Ich habe kein Problem. Du referierst hier über eine Vermögensverteilung, die dir offensichtlich nicht behagt.
Findest du das in Ordnung, wie die Vermögensverteilung ist?
Und das man dann, wenn Geld fehlt, es da holt wo wenig ist?
Findest du das in Ordnung, wie die Vermögensverteilung ist?
Ja, wenn man sich etwas anspart gehört man auch nicht mehr zu den 1,4 %.
Deshalb meine Frage:
Wo ist das Problem?
Und das man dann, wenn Geld fehlt, es da holt wo wenig ist?
Wie kommst du darauf? Wo nicht ist, kann man auch nichts holen.
Klar kann man das BG kürzen, schreibt doch der FS wie die sich benehmen, und wer will die Erhöhung nicht alles stoppen. Der Black Rock Merz u. a.
Dann ist das falsch. Es wird dort nichts "geholt" sondern nur weniger oder nicht mehr gegeben.
Für Wortspiele hab ich keine Lust.
Man kann auch sagen das es die sind, bei denen zuerst gespart wird, und andere weiterhin wenig bis kaum Steuern zahlen obwohl sie ein Viefaches an Einkommen haben.
Da bist du falsch informiert:
Die obersten 10 % zahlen bereits 50 % der Ertragssteuern. Die im unteren 10tel zahlen nichts. Das muss man nicht beanstanden, mehr muss aber auch nicht sein.
https://www.iwkoeln.de/fileadmin/publikationen/2017/333303/IW-Trends_1_2017_Steuerlast.pdf
Man kann auch sagen, dass es die sind, bei denen zuerst gespart wird, und andere weiterhin wenig bis kaum Steuern zahlen, obwohl sie ein Vielfaches an Einkommen haben.
Da pflichte ich dir - anders als der Mitdiskutant lesterb42 - vollkommen bei.
Was nicht übersehen werden darf, ist unter anderem, aber nicht nur Folgendes:
- Starke Schultern im Staat sollen mehr tragen als schwache.
- Dies ist das Ziel des Steuersystems in der Bundesrepublik Deutschland. Es erfordert eine Besteuerung nach individueller Leistungsfähigkeit. Nur so lässt sich Steuergerechtigkeit im Sinne der oben genannten Prämisse ("Starke Schultern im Staat sollen mehr tragen als schwache") sichern, die sich verfassungsrechtlich aus dem Grundsatz der Gleichbehandlung [Art. 3 GG - dejure.org] ableiten lässt.
- Wenn höheres Einkommen mit höherer Steuerlast einhergehen soll ("vertikale Steuergerechtigkeit"), ist dies zwar ein durchaus achtenswerter Grundsatz. Er lässt aber Interpretationsspielraum zu. Denn in der Praxis stellt sich doch die Frage: Wie viel mehr Steuern sollen bei höherem Einkommen tatsächlich gezahlt werden? Wie weit kann, darf und muss der Einzelne im Rahmen seiner individuellen Leistungsfähigkeit zum Steueraufkommen beitragen? Wie hoch kann, darf und muss der Spitzensteuersatz bei der Einkommensteuer sein? Und wie sieht es mit jener Steuer aus, bei deren bloßem Namen Superreichen oft & gern, vor allem aber äußerst schnell der Kamm schwillt - nämlich der Vermögenssteuer [Vermögensteuer (Deutschland) – Wikipedia], die in der Bundesrepublik Deutschland derzeit NICHT erhoben wird.
- Der Staat braucht Geld - aus bekannten Gründen aktuell mehr denn je. Und während darüber gestritten wird, in welchen Bereichen der Staat sparen muss, wissen alle Entscheidungsbefugten: Steuererhöhungen, die die Sparzwänge mildern würden, wären zwar ein sehr probates, aber auch ein äußerst unpopuläres Regelungsinstrument. Es kostet nämlich Wählerstimmen. Wahrscheinlich sogar sehr, sehr viele. Vor allem Stimmen jener Wähler, die von einer Erhöhung des Spitzensteuersatzes (Einkommensteuer) sowie nunmehriger Erhebung einer Vermögensteuer direkt betroffen wären.
- Angesichts der von dir, Grautvornix, geschilderten Situation plädiere ich für die beiden unpopulären Maßnahmen (Erhöhung des Spitzensteuersatzes, Erhebung einer Vermögensteuer) und wünsche den Entscheidungsträgern den Mut, sie durchzusetzen. Ich selbst gehöre weder zu den "ganz Armen" noch zu den "ganz Reichen" im Staat, kenne aber - teils sogar in der eigenen Verwandtschaft - diverse "ganz Reiche", die mehrheitlich sozial denken und mit den "unpopulären Maßnahmen" kein Problem hätten. Wir hatten darüber vor Kurzem während einer größeren Familienfeier diskutiert. - Darüber hinaus habe ich einen langjährigen Freund (ehemals: Studienkollege), der Millionär ist und mit einem Teil seines beträchtlichen Vermögens eine Stiftung ins Leben gerufen hat. Die bietet ihm nicht nur ein gutes Gefühl, sondern nebenbei auch noch steuerliche Vorteile ;-) Auch dieser ehemalige Studienkollege, mit dem ich kürzlich telefonierte, hätte kein Problem mit den "unpopulären Maßnahmen". Ich gehe davon aus, dass er nicht nur die aktuell geltenden, sondern auch künftige Steuergesetze (einschließlich möglicher Erhöhung des Spitzensteuersatzes und Erhebung der Vermögenssteuer) mit allen legal sich bietenden Möglichkeiten nutzen wird, zwar so wenig wie möglich an Steuern zu zahlen, aber nicht jammern würde, wenn sie in Zukunft höher als bisher ausfallen würden.
- Würde jeder Spitzenverdiener in Deutschland seine Steuern so reell entrichten, wie normale Arbeitnehmer es in aller Regel tun, wäre es um den Staatshaushalt vermutlich deutlich besser bestellt, als es tatsächlich der Fall ist. Sind es nicht auffallend oft gerade die "ganz Reichen", die nicht nur legale, sondern auch illegale Möglichkeiten des Steuerrechts nutzen, um möglichst wenig an Steuern zu zahlen? Nutzen nicht gerade die "ganz Reichen" - anders als normale Arbeitnehmer - höchste & teuerste fachliche Kompetenz, um die eigene Steuerlast zu minimieren? Und sind diejenigen, die heute über angeblich zu "große Bürgergeld-Erhöhung" jammern nicht gleichzeitig jene, die ganz aus dem Blick verloren (oder nie gewusst) haben, wie lächerlich gering die dem Bürgergeld vorangegangenen Erhöhungen der Hartz 4-Sätze waren?
- Vor genau diesem Hintergrund pflichte ich nicht nur dem bei, was du, Grautvornix, in deiner Antwort schreibst. Ich stimme zugleich dem zu, was @SchlimmerJimmy in seiner Antwort schreibt: https://www.gutefrage.net/frage/wie-steht-ihr-zu-buergergeld#answer-525442218
Ja hardliner, es gibt mittlerweile mit "Taxmenow" eine Initiative von Vermögenden Menschen die sich für mehr Steuergerechtigkeit einsetzen, aber das ist dir sicherlich bekannt.
Mal ein Auszug aus den FAQs:
Was ist das größte politische Hindernis auf eurer Sicht?
Wir wollen auf die Lobby des großen Geldes aufmerksam machen, die für die Ungleichheit in unserer Gesellschaft mitverantwortlich ist indem sie Steuerprivilegien für Vermögende und Superreiche durchgesetzt und verteidigt hat. Daher finden wir die Aufklärungsarbeit und die demokratische Mobilisierung gegen diese Lobbygruppen wichtig. Wir wollen dazu beitragen den gesellschaftlichen Druck zu erhöhen diese steuerliche Privilegierung von Vermögenden abzuschaffen.
Ein Absenken des Einkommensteuertarifs speziell im unteren Verlauf hätte nicht nur den Vorteil einer Entlastung der Bürger, sondern dies würde auch die Anreize verbessern, eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufzunehmen oder die Arbeitszeit zu erhöhen.
Aus deinem Link.
Es geht ja nicht nur um die Bürgergeldempfänger, sondern um die generelle Ungerechtigkeit der Vermögensverteilung.
Bei meiner Arbeit bei der Tafel sehe ich oft genug Bürgergeldempfänger, bei denen ich mir die Frage stelle, "Warum arbeitet der nicht", oft gibt es aber Gründe dafür, warum es so ist. Manche sind einfach in normalen Betrieben nicht zu gebrauchen, andere haben Probleme die nicht auf Anhieb zu erkennen sind.
Und es gibt auch welche, die einfach zu faul sind, zum arbeiten und denen das, was sie vom Amt bekommen reicht.
Die hat es aber immer gegeben, auch zu Zeiten als es noch kein Harz 4 gab. Da hießen die Sozialhilfeempfänger und die wussten ganz genau, was , wann, wo zu holen war und was ihnen zusteht.
Das wird man nie ganz abschaffen können, außer mit Zwangsarbeit. Die aber durchzusetzen und zu kontrollieren, wird wahrscheinlich teurer, als die so mitzuschleppen.
Wir haben über 5 Millionen Bürgergeldebezieher. Was das den Steuerzahler kostet, kann man sich denken. Ich glaube, dass mindestens die Hälfte der Bürgergeldbezieher arbeitsfähig sind, vorallem viele Jüngere. Man sollte jeden der einen Antrag auf Bürgergeld stellt, von einem Amtsarzt auf Arbeitstauglichkeit untersuchen lassen.
Wem Arbeitsfähigkeit testiert wird, der muss sich einen Job suchen, also zur Aufnahme einer Arbeit verpflichtet werden. Der Staat würde da jede Menge Geld sparen, würde zusätzliche Steuern einnehmen. Warum man diesen Weg nicht geehrt, ist für mich nicht nachvollziehbar. Die wird einfach nur bezahlt.
Bei einer solchen Massnahme, könnte man für die wirklich Bedürftigen das Bürgergeld sogar erhöhen und würde Imme rnoch Geld sparen.