1er BMW 9l Verbrauch?
Hi,
da mein 1er über 50% mehr verbraucht als vom Werk angegeben (5,8l/100km), frage ich mich, woran das liegen könnte.
Baujahr ist er 2008, also ja, schon etwas älter. Ich lebe im Hunsrück, heißt, hier gibt es wenig flache Orte. Mein Fahrstil ist an sich etwas stammer, aber selbst als ich jetzt versucht habe, 3 Wochen lang super sparsam zu fahren, kam ich schlichtweg nicht unter die 9l.
Reifen fast neu, Luftdruck passt.. Fahre meistens kürzere Strecken (6-20km), begünstigt nen hohen Verbrauch mit Sicherheit. Mein Kumpel fährt einen neueren 1er, Bj. 2015, welcher wirklich nur knapp um die 6l verbraucht. Er fährt dazu auch ähnliche Strecken.
Getankt wird Super oder Super E10, wobei ich hier überhaupt keinen Unterschied festgestellt habe, es kann also nicht am Sprit liegen.
Ich weiß, ne Ferndiagnose ist nahezu unmöglich, aber vielleicht weiß ja doch jemand, was den hohen Verbrauch begünstigt.
Vielen Dank für die Hilfe!
LG
Tom
5 Antworten
1er BMW 9l Verbrauch?
Da mein 1er über 50% mehr verbraucht als vom Werk angegeben (5,8l/100km), frage ich mich, woran das liegen könnte.
Ich habe mir mal anhand Deiner spärlichen Angaben das dazu passende Fahrzeug herausgesucht - eine Aufgabe, die eigentlich der Fragesteller hat. Demnach fährst Du einen BMW 116i E87 mit 122 PS und manuellem 6 - Gang - Getriebe, welcher zwischen 2007 und 2009 gebaut wurde, und dessen Motor nach dem Ottoprinzip arbeitet, richtig?
Wenn der Verbrauch höher liegt als die Werksangabe, dann kann dies an folgenden Dingen liegen:
- Hoher Kurzstreckenanteil
- Häufige Autobahnfahrten mit viel Volllastbetrieb und hohen Geschwindigkeiten
- Unökonomische, nicht weitsichtige, nervöse Fahrweise mit falscher Gangwahl (beispielsweise Autobahnfahrten im 4. statt im 6. Gang, oder innerorts im 3. statt im 5. Gang)
Natürlich kommt auch ein technischer Defekt in Frage. Der hier verbaute N43 - Motor ist eigentlich konstruktiv mit seiner speziellen Konstruktion (Magerbetrieb mit Schichtladung) äußerst genügsam, jedoch technisch anfällig. Beispielsweise führt ein Ausfall des NOx - Sensors, welcher bei diesem Motor häufiger mal vorkommt, dazu, dass die Schichtladung umgangen wird, und der Motor mehr verbraucht. Auch ein Ausfall einer oder mehrerer Zündspulen, ebenfalls Standard bei diesem Motor, erhöht den Verbrauch.
Bedenke auch, dass bezüglich der Abweichung Praxis / Werksangabe in den letzten Jahren von den meisten Herstellern ebenso betrogen wurde, wie es VW beim NOx gemacht hat. Laut dieser Seite hier stieg die Abweichung von 9 % im Jahre 2001 auf 42 % im Jahre 2015.
https://www.zeit.de/mobilitaet/2016-11/spritverbrauch-autohersteller-pkw-tricks-spritsparen
Ist auch meine Erfahrung - ich fahre privat einen Pkw von 1997, dessen NEFZ - Angabe ich aktuell um rund 28 % unterbiete. Bei den Firmenfahrzeugen von 2020 hingegen gelingt mir mit höchster Sparanstrengung gerade mal ein Erreichen der NEFZ - Angabe, ein Unterbieten erscheint mir fast unmöglich.
Was ich andeuten will: Es ist gut möglich, dass der genannte Verbrauch selbst bei völlig intaktem Motor nur unter günstigen Bedingungen (z.B. sanftes Gleiten im Hochsommer mit 120 km/h in der Ebene bei warmem Motor) erreicht wird. Gerade bei Ottomotoren "hauen" Kurzstrecken richtig rein, was den Verbrauch betrifft.
Hat der eine Anzeige für den aktuellen Verbrauch? Falls ja, mal auf die Bahn und um die 110 fahren. Da sollte er dann weniger brauchen. Ist es auch da mehr, dann mal zur Werkstatt schauen.
der angegebene Werksverbrauch wird NIE erreicht, weil keiner unter Laborbedingungen fährt. Bei 50 % Mehrverbrauch, vorausgesetzt die Motoreinstellung und Funktion ist zu 100% in Ordnung, kann es nur an deiner Fahrweise liegen
Kann schonmal nicht sein. Mein Avensis erreicht sämtliche Werksangaben (egal ob Stadt, Landstrasse, Autobahn) problemlos, wenn ich das will. Und ich muss mich nichtmal gross anstrengen
Der angegebene Werksverbrauch wird NIE erreicht...
...was natürlich Unsinn ist. Hier mal mein Fahrzeug auf Spritmonitor. Aktueller Verbrauch über 19.750 km: 6,97 Liter / 100 km. Werksangabe nach NEFZ: 9,7 Liter / 100 km. Macht genau 28,1 % weniger als die Werksangabe. Zwar wurde bei mir das Getriebe modifiziert, aber dies hat im Schnitt höchstens zu einer Reduktion von maximal 5 % geführt.
Der Verbrauch als Werksangabe wird immer unter den bestmöglichen Bedingungen ermittelt. In der Praxis liegt man real in der Regel oft drüber was dann meistens an der persönlichen Fahrweise liegt. Ich weiß jetzt nicht wie deine Fahrweise ist aber probiere mal aus besonders Umweltschonend bzw. äußerst zurückhaltend zu fahren. Auch wenn du unnötig irgendwas im Auto spazieren fährst, evtl. mit Dachträger unterwegs bist, oder du unter Umständen ein paar Kilo zu viel auf die Waage bringst, hat das Einfluss auf den Verbrauch.
Wie geschrieben habe ich versucht, sehr schonend zu fahren, leider erfolglos. Unnötige Gewichte gibt's bis auf mich nicht :)
Um welchen Motor handelt es sich?
Hast du den Verbrauch vor deinem 3-wöchigen Test zurück gesetzt bzw. noch besser deinen Verbrauch übers Nachtanken berechnet?
Stimmt, genau mein Modell, hatte es vergessen anzugeben. Aber das hilft mir echt, vielleicht lasse ich noch mal jemandem drüber schauen, ist wohl am besten. Danke dir :)