Welche Parteien stärkt man durch Nichtwählen?
Achtung, das ist eine Diskussionsfrage!
Angenommen, ihr würdet nicht zur baldigen Bundestagswahl gehen. Was denkt ihr, welche Parteien ihr dadurch stärkt? Keine Partei? Alle Parteien? Große Parteien? Kleine Parteien? Extreme Parteien? Moderate Parteien? Parteien der Mitte?
Gefährdet oder stärkt ihr damit potentiell das aktuelle politische System?
Bitte wirklich von der Annahme ausgehen, dass ihr wirklich nicht wählen geht. Unabhängig davon ob ihr tatsächlich wählen geht oder nicht!
11 Antworten
Alle anderen die ich eben nicht gewählt hätte.
Durch meine fehlende stimme hat jede davon dann quasi ein kleines bisschen MEHR.
Natürlich profitieren letztlich nur wirklich die gewinner davon.
So oder so ist es aber einfach nur dämlich nicht zu wählen. Nehmt das was euch zusagt und gut ist.
Dann nimm etwas was dir "in etwa" zusagt.
Ich bin auch nicht 100% konform mit meiner Partei. Aber sie ist im vergleich zu den anderen meiner meinung nach immernoch das geringste Übel.
Wäre das bsw aber bei deren % mach ich mir glaub ich nichtmal die Mühe wählen zu gehen xD
machs doch dennoch. Wenn genug andere so handeln schafft es deine partei vielleicht über die 5% und wer weis ob sie dann als koalition in frage kommen für einen der großen.
Mach Briefwahl ... das mache ich auch immer, weil ich keine Lust habe, ins Wahllokal zu gehen. Da bekommst du die Sachen einfach per Post zugeschickt und kannst sie daheim ausfüllen und in irgendeine Postbox werfen (braucht nichtmal eine Briefmarke).
Ist auf jeden Fall besser als gar nicht zu wählen.
Mir gefällt deine Antwort. Ich würde noch ergänzen: Falls einem keine Partei zusagt, kann man diejenige wählen, mit der man noch am ehesten einverstanden wäre.
Wollte ich auch. War keine Rechtfertigung! 😉
Am ehesten hilft es den Kleinparteien, die leichter über die 5% Hürde kommen, wenn es weniger abgegebene Stimmen gibt.
Da sind diesmal einige, bei denen es knapp werden kann: BSW, Linke, FDP. Freie Wähler schon fast chancenlos.
Außerdem gibt es ab 0,5% Wahlkampfkostenerstattung - auch das ist eine Hürde, die mit weniger abgegebenen Stimmen leichter zu nehmen ist. Immer vorausgesetzt, die Kleinparteien schaffen es, ihre eigene Wählerschaft vollständig zu mobilisieren.
Durch Nichtwählen schwäche ich die Partei, die ich gewählt hätte wenn ich denn gegangen wäre. Man kann also nicht pauschal sagen, daß es diesem oder jenem nützt wenn man diese Information nicht hat. Wenn ich eine der Blockparteien wählen würde kann es dem Block unmöglich nützen wenn ich zuhause bleibe.
Man stärkt damit alle Parteien, die man nicht gewählt hätte. Vor allem jene politische Seite, die derjenigen konträr gegenübersteht, die man eigentlich am ehesten gewählt hätte.
Beispiel: ein überzeugter Sozialdemokrat ist von Olaf Scholz persönlich enttäuscht und bleibt deshalb zu Hause, statt die SPD zu wählen. Davon profitieren dann eben alle anderen Parteien, da der SPD eine Stimme fehlt, die sie sonst sicher erhalten hätte. Vor allem freuen sich jene Parteien, die in besonderem Maße mit der SPD konkurrieren, z.B. die Grünen. Die werben in einem ähnlichen Milieu und sind auch in den Umfragen relativ dicht an der SPD dran.
Wäre ich in diesem Jahr Nichtwähler, würde davon insbesondere die selbsternannte "Alternative für Deutschland" profitieren, da ich stark zu deren Hauptgegner, der Union, tendiere.
Aber: sorry, "liebe" AfD-Fans... Ich werde kein Nichtwähler sein.😊
Wenn man nicht wählen geht, haben die anderen Stimmen mehr Gewicht.
Es reichen quantitativ weniger Stimmen, damit Kleinparteien die 5%-Hürde schaffen.
Parteien mit Protestwählern werden mehr Bedeutung bei geringer Wahlbeteiligung gewinnen, weil davon auszugehen ist, dass die, die sich enthalten keine potenziellen Protestwähler sind und den anderen Parteien die Stimmen somit abhanden kommen. Ein Beispiel für eine Protestwahlpartei waren die Piraten. Ich weiß nicht, ob die AfD auch noch dazu gehört. Dort gibt es sicherlich inzwischen viele, die es nicht nur anders haben wollen, sondern "richtig" hinter der Partei stehen.
Aus demselben Grund profitieren Parteien mit vielen Stammwählern, denn es ist davon auszugehen, dass der, der sich enthält, kein Stammwähler ist. Die Stammwähler sind weiterhin im Topf der Stimmen und somit hat jede einzelne Stimme mehr Gewicht.
Es kann sein, dass ich ins Fettnäpfchen trete, aber ich gehe davon aus, dass wenn du wählen gehen würdest, keine extreme Partei wählen würdest, also eine, die an der Schwelle dazu steht, nicht mehr zugelassen zu sein.
Das heißt, wenn du wählen würdest, würdest du irgendeine andere Partei wählen. Dadurch würde diese Partei geschwächt werden. Andersherum stärkst du sozusagen indirekt diese Partei, wie wenn du nicht wählen gehst. Das ist so, wie wenn du den Kriegsdienst verweigerst. Damit stärkst du passiv den Feind.
"Wenn man nicht wählen geht, haben die anderen Stimmen mehr Gewicht."
Wer sind da immer "die anderen?" Siehe dazu meinen Widerspruch weiter oben.
Eine Person, die nicht wählt, kann eine verlorene Stimme für eine extreme Partei sein oder eine Randpartei (damit meine ich eine Partei mit wenigen Stimmen).
Da diese aber bei Wahlen prozentual gesehen immer eher wenige Stimmen haben, ist es wahrscheinlicher, dass eine Stimme einer Partei aus der Mitte verloren geht und damit stärkt man indirekt die Randparteien.
Mit anderen Worten: Jemand geht nicht wählen. Du sollst raten, welche Partei die Person wählen würde, würde sie wählen gehen. Auf welche Partei würdest du tippen? CDU oder die HipHop Partei?
Zu deiner Frage: Man kann ganz allgemein sagen, dass die anderen Stimmen mehr Gewicht haben. Wer sind die anderen? Die Wähler. Ist ja auch logisch. Wenn von 1000 Wahlberechtigten nur 100 zur Wahlgehen, hat jede Stimme 1% Anteil. Gehen alle 1000, sind es nur 0,1 %.
Das was mir zusagt gibts nich :(