Macht die Trinität für euch selber Sinn?

15 Antworten

Hallo heisenberg7626,

nein, die Trinität macht nicht nur für mich keinen Sinn, sondern auch nicht aus bibischer Sicht! Hier sind ein paar biblische Gründe und Zitate aus bedeutenden Quellen, die eindeutig gegen die Dreieinigkeitslehre sprechen:

Im Buch Mose steht zum Beispiel:

"Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, ist der einzige Jahwe" (5. Mose 6:4, Jerusalemer Bibel). Auch die ersten Christen hatten kein anderes Gottesbild, denn der Apostel Paulus schrieb: "Gott aber ist nur e i n e r " (Galather 3:20).

Im gesamten Alten Testament ist nicht auch nur andeutungsweise von einem dreieinigen Gott die die Rede! Ein Professor für Kirchengeschichte, L.L.Paine, bestätigt das wie folgt:

„Das Alte Testament ist streng monotheistisch. Gott ist ein einziges persönliches Wesen. Die Auffassung, daß darin eine Dreieinigkeit gelehrt wird, ... ist völlig haltlos.“

In der Encyclopedia of Religion steht:

„Die heutigen Theologen stimmen darin überein, daß die Trinitätslehre in der hebräischen Bibel nicht zu finden ist.“

Die New Catholic Encyclopedia sagt in etwa das gleiche :

„Die Lehre von der heiligen Dreifaltigkeit wird im A[lten] T[estament] nicht gelehrt.

Dazu folgende Überlegung: Hätte Gott wohl sein eigenes Volk, die Juden (und später die Christen) jahrhundertelang über seine wahre Identität im Ungewissen gelassen, ja ihnen sogar ein falsches Bild von sich vermittelt? Das ist völlig undenkbar! Trat aber nicht dennoch mit dem Kommen Jesu Christi ein Wandel im Verständnis des Gottesbildes ein? Dazu noch einmal Professor L.L. Paine:

„In dieser Beziehung gibt es keinen Bruch zwischen dem Alten und dem Neuen Testament. Die monotheistische Tradition wird weitergeführt. Jesus war ein Jude, er wurde von seinen jüdischen Eltern im Alten Testament unterwiesen. Seine Lehren waren zutiefst jüdisch; er brachte wohl ein neues Evangelium, aber keine neue Theologie... Und der Schlüsseltext des jüdischen Monotheismus war auch seine Überzeugung: ‚Höre, o Israel: der Herr, unser Gott, ist e i n Gott.‘“ Das bestätigte auch der Apostel Paulus im Galaterbrief, als er schrieb: „Gott ist nur einer“ (Galater 3:20).

Immer wieder wird von Gott als von einer e i n z i g e n Person gesprochen. So sagt Gott selbst über sich:

„ Ich bin Jahwe, dein Gott ... Du sollst keine anderen Götter haben als mich (2. Mose 20:2, 3, Jerusalemer Bibel).

Und in Jesaja 45:5 steht:

„Ich bin Jehova, und sonst gibt es keinen. Außer mir gibt es keinen Gott.“

Auch Jesus Christus selbst machte deutlich, dass es nur einen einzigen Gott gibt; er nennt ihn den „allein wahren Gott“ (Johannes 17:3). Auch wird weder Jesus, noch der heilige Geist als „allmächtig“ beschrieben, sondern nur Gott allein: “Ich bin Gott, der Allmächtige“ (1. Mose 17:1). Wären Jesus und der heilige Geist aber Teil einer Dreieinigkeit, dann müssen auch sie allmächtig sein!

Was ebenfalls nicht im Einklang mit der Dreieinigkeitslehre gebracht werden kann, ist die biblische Aussage, dass Jesus ein von Gott erschaffenes Wesen ist. Er wird auch der „Erstgeborene der ganzen Schöpfung“ bezeichnet (Kolosser 1:15, Einheitsübersetzung), und in der Offenbarung wird von ihm als von „Anfang der Schöpfung Gottes“ gesprochen (Offenbarung 3:14).

Trinitarier behaupten, Vater und Sohn seien ewig. Wie kann es sein, dass ein Sohn, der von seinem Vater hervorgegangen ist, genauso alt ist wie er? Das ist nicht möglich! Jesus wird außerdem auch als „einziggezeugter Sohn“ bezeichnet (Johannes 1:14). Das zugrundeliegende griechische Wort für „einziggezeugt“, lautet monogenḗs und wird wie folgt definiert:

„Allein geboren oder gezeugt, einzig(es Kind)“ (Langenscheidts Großwörterbuch Griechisch-Deutsch von Dr. Hermann Menge).

Und in einem anderen Wörterbuch heißt es, dass Jesu Verhältnis mit dem eines eingeborenen Sohnes zu seinem Vater nicht nur verglichen“ wird, „es ist das des eingeborenen Sohnes zu seinem Vater“(Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament).

Allein die auf Jesus angewandte Bezeichnung „Sohn Gottes“ zeigt an, dass er nicht selbst Gott sein kann! Ein Sohn geht immer aus seinem Vater hervor. Aus dem gleichen Grund werden auch die Engel „Söhne Gottes“ und der erste Mensch, Adam, „Sohn Gottes“ genannt (Hiob 38:7). Würde Jesus in einer anderen Beziehung zu Gott stehen, als ein Sohn zu seinem Vater, dann wäre die Ausdrucksweise „Sohn Gottes“ irreführend!

Auch die Funktion Jesus als Mittler zwischen Gott und Menschen ist nicht mit der Lehre der Dreieinigkeit in Einklang zu bringen. Der Apostel Paulus schrieb:

„Denn es gibt nur einen Gott und nur einen Vermittler zwischen Gott und Menschen, einen Menschen, Christus Jesus“ (1. Timotheus 2:5).

Da ein Mittler oder Vermittler immer eine zwischen zwei Parteien unabhängige Person ist, wäre es ein Widerspruch, wenn Jesus Teil von einer der Parteien (Gott) wäre.

Hier noch ein letzter Widerspruch: Jesus war drei Tage tot und im Grab. Wäre Jesus Gott, dann könnte die Aussage des Propheten Habakuk nicht stimmen, die da lautet:

„O mein Gott, mein Heiliger, du stirbst nicht“ (Habakuk 1:12).

Es ließen sich noch eine ganze Reihe weiterer Beispiele anführen, die zeigen, dass die Trinitätslehre keine Stütze in der Bibel findet. Im Gegenteil: Diese Lehre verfängt sich in allerlei Widersprüchen zu eindeutigen Aussagen der Heiligen Schrift!

Von Trinitariern werden immer wieder verschiedene „Beweistexte“ angeführt. Bei genauerem Hinsehen entpuppen diese sich jedoch als nicht stichhaltig.

Wie auch sehr leicht vergessen wird, darf die Deutung einer Einzelaussage nicht im Widerspruch zur Gesamtaussage der Bibel stehen. Und diese lautet im Hinblick auf Gott: Er ist allein der Höchste und Allmächtige. Jede Auslegung, die dem widerspricht, muss demnach falsch sein!

LG Philipp


heisenberg7626 
Beitragsersteller
 02.11.2024, 14:05

Woher kam dann die trinität und wieso glauben so viele an sie?

Wir haben im Islam genauso diese monotheistische Einstellung und ich finde diesen 1 Gott glaube am sinnvollsten. Einer ohne Anfang und Ende.

Philipp59  03.11.2024, 06:21
@heisenberg7626

Hallo,

ja, Du hast völlig Recht! Leider ist man in der Christenheit von der ursprünglichen Lehre eines einzigen Gottes abgerückt und hat sich damit am Schöpfer auf schlimmste Weise versündigt!

Ja, wie ist es zur Trinitätslehre gekommen? Nun, das belegt die Geschichte klar und deutlich! Ich möchte es Dir nachfolgend gern in groben Zügen erklären.

Viele Jahre lang gab es unter den frühen Kirchenlehrern zunächst einen Streit darüber, ob Jesus Gott ist, oder nicht. Um dem Streit endlich ein Ende zu setzen, berief der römische Kaiser Konstantin, der selbst gar kein Christ war, ein Konzil in der Stadt Nizäa ein, bei dem allerdings nur eine kleine Minderheit der Bischöfe erschien. Dieses Konzil brachte, wie von Konstantin beabsichtigt, eine entscheidende Wende in der Streitfrage der Identität Jesu Christi.

Der heidnische Kaiser, der den Vorsitz bei diesem Konzil hatte, schlug die entscheidende Formel des nizäischen Glaubensbekenntnisses vor, nämlich Jesus sei „wesenseins mit dem Vater“. Fast alle der anwesenden Bischöfe unterschrieben aus Angst, und teilweise sogar gegen ihre eigene Überzeugung!

Zu beachten gilt, dass Konstantin nicht etwa aus biblischen Gründen (zur Bibel hatte er gar keinen Bezug) zu besagtem Glaubensbekenntnis drängte, sondern weil er durch die religiösen Spaltungen eine Destabilisierung seines Reiches befürchtete! Ob die Lehre mit der Bibel übereinstimmte, interessierte Konstantin in keiner Weise.

Der Streit unter den Bischöfen war damit jedoch nicht beendet, sondern ging noch jahrzehntelang weiter. Es gab weiterhin viele unter ihnen, die nicht der Ansicht waren, Jesus sei „wesenseins“ mit dem Vater (wie es das Glaubensbekenntnis zum Ausdruck brachte).

Wiederum schritt ein römischer Kaiser, Kaiser Theodosius, ein, indem er die Gültigkeit des Glaubensbekenntnisses von Nizäa für sein Reich festlegte. Im Jahr 381 berief er dann das Konzil von Konstantinopel ein, bei dem man sich darauf einigte, dass Gott, Jesus und der heilige Geist gleich seien. Das war also die Geburtsstunde der Dreieinigkeitslehre!

Doch blieb die Dreieinigkeitslehre lange Zeit weiterhin strittig, und diejenigen, die diese Lehre bekämpften, wurden heftig verfolgt. Erst im Mittelalter bildete sich die Trinitätslehre dann voll aus!

Es bleibt also festzuhalten, dass es Jahrhunderte dauerte, bis die Dreieinigkeit in der Christenheit mehrheitlich angenommen wurde. Waren es aber biblische Gründe, die dafür den Ausschlag gaben? In dem Buch Origin and Evolution of Religion von E.W.Hopkins wird darüber gesagt: „Die endgültige orthodoxe Definition der Trinität war größtenteils eine kirchenpolitische Angelegenheit.“

Erinnert das nicht sehr stark an das, was der Apostel Paulus für eine spätere Zeit voraussagte: „Denn es wird eine Zeit kommen, in der sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich nach eigenen Wünschen mit Lehrern umgeben, die ihnen die Ohren kitzeln. Sie werden nicht mehr auf die Wahrheit hören und sich unwahren Geschichten zuwenden“ (2. Timotheus 4:3,4)?

Du siehst, dass die Dreieinigkeitslehre zwar in der katholischen Kirche entwickelt und formuliert wurde, doch Martin Luther hat diese leider übernommen, so dass sie bis heute fester Bestandteil auch der Lehre der protestantischen Kirche ist.

LG Philipp

heisenberg7626 
Beitragsersteller
 03.11.2024, 15:44
@Philipp59

Aha so ist das, danke für deine Mühe. Die Kirche streitet sich ja bis heute noch über die Form der dreifaltigkeit.

Ja, auf jeden Fall!

Wichtig ist dabei das Verständnis der Trinität (Dreieinigkeit) Gottes: Gott als Vater, Sohn (Jesus Christus) und Heiliger Geist (Gott als 3 Personen und doch eins; also Christen glauben an einen einzigen Gott).

Man kann das vielleicht ein klein wenig mit drei Kreisen vergleichen, die sich in der Mitte überschneiden.

Bereits im ersten Vers der Bibel steht: "Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde" (1. Mose 1,1). Das Wort für "Gott" ist hebräisch Elohim, das ist die Mehrzahlform von Eloah und wird von nicht wenigen Auslegern als erster Hinweis auf die Dreieinigkeit Gottes gedeutet bzw. darauf, dass Gott aus mehreren Personen besteht.

In Römer 8,8-9 wird der Geist Gottes mit dem Geist Jesu gleichgesetzt: "Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein."

Insgesamt geht es einfach darum, dass der Vater, Jesus und der Heilige Geist in der Bibel als Gott bezeichnet werden. Erklärt und mit vielen Bibelstellen belegt, wird das z. B. hier:

Die Dreieinigkeit Gottes findet sich schon im Alten Testament, wie der messianische Jude Dr. Arnold Fruchtenbaum erklärt: 

Nicht wirklich, aber das muß sie auch nicht. Das ist nur ein Dogma. Viel wichtiger ist das, was Jesus gepredigt hat.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.

Nein.

Sie hat auch viele Jahrhunderte lang für die Christen keinen Sinn gemacht... Bis sie im kleinen, geschlossenen Kreis von den Kirchenobersten als verbindliches Dogma beschlossen und anschließend mit Druck und der Bekämpfung anderer Lehren/Interpretationen durchgesetzt wurde.

Heutige Christen kennen nichts anderes als die Trinitätslehre und meinen, sie sei absolut "eindeutig" und "offensichtlich", und man könne sie bereits aus frühesten Bibelschriften herausdeuten.

Allen, die so denken, gebe ich den Rat, sich einmal theologische Fachliteratur zu diesem Thema zu gönnen. Die Trinitätslehre war nur eine von unzähligen theologischen Ideen, und dass ausgerechnet sie sich durchgesetzt hat, ist einer der unwahrscheinlichsten Zufälle der Geschichte.

Nein (Offb.12,9).

Für Ihn auch nicht (Joh.10,30).

Woher ich das weiß:Recherche