Würdest du dich schlagen lassen, ohne zurück zu schlagen, wie Jesus es gelehrt hat?

Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen

ja, ich würd mich schlagen lassen 44%
andere 38%
nein ich würd zurückschlagen 19%

13 Antworten

andere

In der Selbstverteidigung lernt man: "Ein gewonnener Kampf ist en vermieden er Kampf."

Außerdem soll man Rache vermeiden. Generell kann man bei einer Schlägerei nur verlieren: entweder landet man im Krankenhaus oder vor Gericht. Beides ist zu vermeiden, wenn man klug, weise und besonnen agieren möchte.

Die Aussage von Jesus, die andere Backe hinzuhalten, geht genau in diese Richtung. Sie wird aber häufig falsch verstanden, denn es geht dabei nicht darum, sich willenlos verprügeln und misshandeln zu lassen. Denn das wäre völlig sinnlos und die Bibel ist ein sehr lebenspraktisches Buch!

Behauptung: Diese Aussage von Jesus ist genial und wird in taktischen Selbstverteidigungsseminaren als beste Taktik überhaupt gelehrt!

Das hört sich erst einmal komisch an, aber die genannte Stelle wird häufig falsch verstanden und noch falscher ausgelegt.

Denn: Sollten Christen sich überall verprügeln lassen, ohne sich zu wehren? Sollten sie zuschauen, wenn andere Christen verprügelt werden und sich darüber freuen, dass diese die andere Backe hinhalten können? Das ergäbe doch irgendwie nur wenig Sinn und würde die gesellschaftliche Ordnung gefährden.

Zu der Bibelstelle mit dem "Hinhalten der anderen Backe" ist zu sagen, dass es dabei nicht um Selbstverteidigung oder körperliche Angriffe, sondern um Rache und Beleidigungen geht.

Im griechischen Urtext steht das Wort "rhapizo", das einen Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht bedeutet. Dies war eine Geste, die z.B. ein Herr gegenüber seinem Knecht tun durfte. Bei Gleichgestellten galt sie als schwere Beleidigung, die nach rabbinischem Recht doppelt bestraft wurde. Deshalb soll man sich durchaus beleidigen lassen, ohne sich zu wehren. Und man soll sich nicht rächen, was wohl die Kernaussage dieser Bibelstelle ist.

Deshalb ist der Vorschlag, auf Beleidigungen nicht zu reagieren und auf Rache zu verzichten, die beste Taktik, um Streit zu deeskalieren und schlimmere Auseinandersetzungen, die über verbale Angriffe hinausgehen, zu vermeiden.

In taktischen Selbstverteidigungsseminaren, in denen es um Notwehr und Nothilfe geht, wird diese Strategie durchaus als wichtige Möglichkeit der Deeskalation und Prävention gelehrt.

An diesem Beispiel sieht man wieder, wie lebensnah und -praktisch Jesus die Menschen belehrte.

andere

Ich würde versuchen, wie Jesus zu reagieren.

Mit Worten und nicht mit Schlägen zu antworten. Von Schläge halte ich so oder so nichts.

Das förder nur eine Gewaltspirale, die man nicht mehr in den Griff bekommt.

nein ich würd zurückschlagen

Wer mich christlich misssioniert und unterlässt es nach Aufforderung nicht, muß mit einer harten Techten von mir rechnen. Ggf auch mehrere, bis es der Missionar unterläßt mich zu ärgern.

Greift mich jemand anders tätig an, werde ich ihm selbstverständlich auch zeigen, wo der Hammer hängt. Ansonsten schlage ich niemanden, auch nicht bei Beleidigungen.

Es ist meine biblische Pflicht, mich bei Angriffen zu wehren. Alleine schon um Chillul HaShem aus dem Weg gehen zu können.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich bin Charedi = orthodoxer Jude.
andere

Hier ist von der Wange die Rede. Das heißt nicht, dass man sich nicht wehren darf, was darüber hinaus geht.
Wenn es noch geht und man im Recht ist, kann man sich deeskalierend mit Worten wehren.

Joh 18,20 Jesus antwortete ihm: Ich habe offen vor aller Welt gesprochen. Ich habe immer in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen. Nichts habe ich im Geheimen gesprochen.
Joh 18,21 Warum fragst du mich? Frag doch die, die mich gehört haben, was ich zu ihnen gesagt habe; sie wissen, was ich geredet habe.
Joh 18,22 Auf diese Antwort hin schlug einer von den Knechten, der dabeistand, Jesus ins Gesicht und sagte: Redest du so mit dem Hohenpriester?
Joh 18,23 Jesus entgegnete ihm: Wenn es nicht recht war, was ich gesagt habe, dann weise es nach; wenn es aber recht war, warum schlägst du mich?