Dürfen Christen sich wehren?
Jesus sagte:
Wenn jemand dir eine Ohrfeige gibt, dann halte die andere Wange auch noch hin. Wenn dir einer den Mantel wegnimmt, dann weigere dich nicht, ihm auch noch das Hemd zu geben. -Lukas 6:29
Die Christen aus der Bibel haben sich nicht nur ohne Widerstand schlagen lassen, sie waren sogar glücklich darüber misshandelt zu werden:
Sie waren froh darüber für Gott geschlagen und verspottet zu werden. -Apg 5:40-41
Bei den heutigen Christen sehe ich keinen solchen Pazifismus. Sie wehren sich obwohl die Bibel das verbietet.
Auch Jesus selbst hat seine eigenen Worte umgesetzt und sich schlagen und töten lassen, ohne Widerstand:
Er wurde misshandelt, aber er duldete es ohne ein Wort. Er war stumm wie ein Lamm, das man zur Schlachtung führt. Und wie ein Schaf, das sich nicht wehrt, wenn es geschoren wird, hat er alles widerspruchslos ertragen. Man hörte von ihm keine Klage. -Jesaja 53:7
Christen sollen wie Jesus sein:
Nehmt euch Jesus zum Vorbild. -Philipper 2:5
13 Antworten
Eine gute Frage, auf die man mehrere Antworten geben kann.
Hätte sich Jesus gegen seine Feinde mit den gleichen Mitteln gewehrt wie er angegangen wurde, dann wäre er nicht besser gewesen als seine Feinde. Er war aber auf Grund seiner Göttlichkeit in jeder Hinsicht makellos und rein.
Seinem Beispiel folgen zu können ist nur dann möglich, wenn Jesus in uns lebt. Wenn wir also unseren Nächsten, und dazu gehören aus meiner Sicht alle Menschen, lieben sollen wie uns selbst, dann würden wir ihnen keinen Schaden zufügen wollen, in dem wir uns mit den gleichen Mitteln wehren würden.
Wir dürfen uns in Form verbaler Hinsicht wehren, wenn man es so nennen möchte, indem wir wie Jesus den Widersacher darauf hinweisen können, dass das was er tut, nicht gut ist, vorausgesetzt wir haben die Möglichkeit dazu.
Nun kommt es im einzelnen aber auf die Situation an, welche Abwehrmaßnahmen gerechtfertigt sind, bzw. welche sinnvoll sind. Einen Angriff zu erdulden, bei dem es dem Angreifer offensichtlich nur darum geht, sich vor seinen Freunden als " Starker Mann " zu profilieren, kann man durchaus ohne Gegengewalt begegnen, damit kein größerer Schaden entsteht, wenn man die Demütigung oder sogar körperliche Gewalt hinnimmt.
Die Frage die man sich aber stellen sollte, wäre die:
Inwieweit bestärke ich Menschen, die etwas Böses tun, in ihrem Bestreben, Böses zu tun, wenn ich alles widerstandslos erdulden würde ?
Wenn jemand einen anderen Menschen aufgrund seiner Herkunft oder Hautfarbe physisch angreift und meine verbale Reaktion darauf keine Wirkung zeigt, muss ich, wenn ich dem Opfer helfen möchte, auch physische Gewalt anwenden. Sie darf aber nur soweit gehen, um das Opfer zu schützen und nicht um den Täter zu bestrafen. Dafür ist die Justiz verantwortlich.
Wenn mich jemand physisch angreifen würde, ohne das ich durch mein Verhalten in irgendeiner Form eine Provokation dargestellt hätte, würde ich mich vermutlich auch in physischer Form wehren, wenn andere Möglichkeiten nicht in Frage kommen könnten, wie z.B. Flucht oder Hilferufe. Wie gesagt, es kommt darauf an ob man die Situation richtig beurteilt !
Einen der mich berauben will, und ich würde ihm alles freiwillig überlassen und ihm sogar noch mehr anbieten, dem würde ich in seinem Tun eher bestärken, was ja nun gar nicht Sinn der Sache ist.
Das Beispiel aus Lukas 6.29, würde sich wohl für jeden Christen erledigt haben, wenn ihm im Winter bei Minustemperaturen auf der Straße einer begegnet, der ihm die Kleidung rauben will. Wenn einer so handeln würde, wie Jesus das angeblich so empfohlen hat, der würde nicht christlich handeln, sondern ausgesprochen dumm.
Ich verstehe diese Stelle so, wie sie in Lukas 3.1 beschrieben ist. Man soll das, was man mit einem Bedürftigen teilen kann auch teilen.
Ein gläubiger Mensch, der sich aufgrund seiner körperlichen Schwachheit nicht gegen Gewalt wehren kann, bleibt wohl auch nichts anderes übrig, als das zu ertragen was ihm widerfahren könnte. Er hat aber die Möglichkeit und auch die Pflicht, gegen das Unrecht, das ihm widerfahren ist, im Nachhinein anzugehen, indem er die an ihm begangene Straftat zur Anzeige bringt, um zu verhindern, dass derjenige weitere Straftaten begehen kann. Ihm aber innerlich zu vergeben, weil ihm Gott vergeben hat, ist wohl gleichermaßen angebracht, damit sein Gewissen rein bleibt.
Lukas 6.37
" Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben. "
Römer 12.17,18
" Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. "
Das Christen froh sind, wenn sie für ihren Glauben leiden müssen, möchte ich bezweifeln, denn lieber wäre es uns, wenn alle, am besten schon in diesem Leben, zum Glauben an Jesus Christus kämen.
Dass sich Christen, wenn sie für ihren Glauben gelitten haben, sich in dieser Situation mit dem Herrn besonders tief verbunden wussten, ist eigentlich normal, denn der Herr sagte ; Math. 28,20 " Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis ans Ende der Welt " und wo könnte uns der Herr näher sein als im Leid ?
Daher dürfen wir auch in prekären Situation, wenn sie uns in unserem Leben begegnen, immer auf Gott vertrauen, der uns nach seinem Willen handeln lässt.
Im griechischen Grundtext steht für "schlägt" das Wort "rhapizo", welches einen Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht bedeutet. Das war etwas, was z.B. ein Herr gegenüber seinem Knecht tun durfte. Bei Gleichgestellten galt es aber als schwere Beleidigung, die nach rabbinischem Recht doppelt bestraft wurde.
Dieser Vers bezieht sich also auf Beleidigungen, nicht auf Selbstverteidigung.
Sie waren Froh darüber für Gott geschlagen und verspottet zu werden. -Apg 5:40-41
Kleine Unterschied ist, dass sie da um Gottes Willen geschlagen wurden. Sie leideten, weil sie Christen waren. Da sollen wir uns zur Ehre Gottes tatsächlich nicht wehren.
Aber nirgends verbietet die Bibel die angemessene Verteidigung bei Angriffen, die nichts mit dem Glauben zu tun haben.
Auch Jesus selbst hat seine eigenen Worte umgesetzt und sich schlagen und töten lassen, ohne Widerstand:
Das war ja auch ganz explizit Jesu Auftrag, um unsere Sünden zu sühnen. Man kann nicht jedes Detail von Jesus Leben auf heute übertragen. Sonst müssten alle Christen Wanderprediger und Zimmermänner sein.
lg
Ich finde es schon lustig: Mir hast du mal sinngemäß gesagt ich solle mich als Christ bei der Auslegung des Koran raushalten. Dabei machst du als Moslem das gleiche bei der Bibel, sooft es nur geht.
Warum zitierst du 4 verschiedene Übersetzungen?
Ich habe es dir schonmal gesagt: Mit Bibelkommentaren bewirkst du bei mir nichts. Sie können Hilfen sein, haben aber keine Autorität.
Matthew Henry Commentary
5:38-42 Die klare Anweisung lautet: Ertragt jede Verletzung, die ihr ertragen könnt, um des Friedens willen
Dann hat er offenbar die wörtliche Bedeutung und den kulturellen Hintergrund nicht bedacht.
Mehr schreibe ich nicht, da es bei dir eh zwecklos ist.
Das sind christliche Quellen die ich genannt habe
Laut diesen Quellen sollst du dich schlagen lassen
Und bezüglich Beleidigung bin ich ja eingegangen
Expositor's Greek Testament
Matthäus 5:39. μὴ ἀντιστῆναι: widerstehe nicht, indem du dich bemühst, das Unrecht zu verhindern, oder indem du es wiedergutzumachen suchst.
Der Satz bedeutet, dass man dem Bösen oder dem Unrecht nicht aktiv widerstehen soll. Stattdessen soll man eine passive Haltung haben, indem man sich nicht gegen das Unrecht wehrt, sondern sogar noch eine zusätzliche Beleidigung oder Ungerechtigkeit hinnimmt
Als Christ sollst du dich beleidigen und schlagen lassen
Im alten Testament stand: Auge um Auge, Zahn um Zahn, Leben um Leben.
Ich persönlich denke es sollte keine sinnlose Gewalt geben den sinnlose Gewalt sorgt nur für mehr sinnlose Gewalt aber man muss sich auch nicht alles gefallen lassen egal ob man Christ ist oder nicht.
Das was im Alten Testament steht, das war für die damalige Zeit enorm fortschrittlich. Denn es gab damals die Blutrache. Die Weisung von Gott bedeutet, keiner darf einen anderen härter strafen, als er selber verletzt wurde. Weniger geht immer, aber nicht mehr.
Nun ja, dann bin ich in diesem Sinne kein guter Christ. Ich bin barmherzig, mitfühlend und neige nicht zur Gewalt - wie ich glaube. Auch eine Ohrfeige kann ich noch wegstecken. Aber wenn mich einer bedroht und schlägt, dann wehre ich mich. Ich bin halt nicht das Lamm Gottes, sondern in diese Hinsicht alttestamentarisch.
Behauptung: Die Aussage von Jesus, dass man die andere Backe hinhalten soll, wenn man geschlagen wird, ist genial und wird in taktischen Selbstverteidigungsseminaren als beste Taktik überhaupt gelehrt!
Das hört sich erst einmal komisch an, aber die genannte Stelle wird häufig falsch verstanden und noch falscher ausgelegt.
Denn: Sollten Christen sich überall verprügeln lassen, ohne sich zu wehren? Sollten sie zuschauen, wenn andere Christen verprügelt werden und sich darüber freuen, dass diese die andere Backe hinhalten können? Das ergäbe doch irgendwie nur wenig Sinn und würde die gesellschaftliche Ordnung gefährden.
Zu der Bibelstelle mit dem "Hinhalten der anderen Backe" ist zu sagen, dass es dabei nicht um Selbstverteidigung oder körperliche Angriffe, sondern um Rache und Beleidigungen geht.
Im griechischen Urtext steht das Wort "rhapizo", das einen Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht bedeutet. Dies war eine Geste, die z.B. ein Herr gegenüber seinem Knecht tun durfte. Bei Gleichgestellten galt sie als schwere Beleidigung, die nach rabbinischem Recht doppelt bestraft wurde. Deshalb soll man sich durchaus beleidigen lassen, ohne sich zu wehren. Und man soll sich nicht rächen, was wohl die Kernaussage dieser Bibelstelle ist.
Deshalb ist der Vorschlag, auf Beleidigungen nicht zu reagieren und auf Rache zu verzichten, die beste Taktik, um Streit zu deeskalieren und schlimmere Auseinandersetzungen, die über verbale Angriffe hinausgehen, zu vermeiden.
In taktischen Selbstverteidigungsseminaren, in denen es um Notwehr und Nothilfe geht, wird diese Strategie durchaus als wichtige Möglichkeit der Deeskalation und Prävention gelehrt.
An diesem Beispiel sieht man wieder, wie lebensnah und -praktisch Jesus die Menschen belehrte.
Matthäus 5,39 HFA
Doch ich sage euch: Leistet keine Gegenwehr, wenn man euch Böses antut! Wenn jemand dir eine Ohrfeige gibt,* dann halte die andere Wange auch noch hin!
In der Elberfelder Übersetzung steht:
Ich aber sage euch: Widersteht nicht dem Bösen, sondern wenn jemand dich auf deine rechte Backe schlagen wird, dem biete auch die andere dar;
In der Lutherbibel 2017
Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Bösen, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar.
In der New international Version steht:
Ich aber sage euch: Leistet dem Bösen keinen Widerstand. Wenn dich jemand auf die rechte Backe schlägt, so halte ihm auch die andere hin.
Hier ein Bibelkommentar zu Matthäus 5,39
Matthew Henry Commentary
5:38-42 Die klare Anweisung lautet: Ertragt jede Verletzung, die ihr ertragen könnt, um des Friedens willen
In dem Bibelkommentar Jamieson-Fausset-Brown steht:
[...]Es ist die Bereitschaft, nach einer Demütigung einen anderen nicht einzuladen, sondern sich ihm demütig und ohne Vergeltung zu unterwerfen, die diese starke Sprache vermitteln soll.
Christen sollen sich also schlagen lassen
Aber das ist noch nicht alles
Christen sollen sich nicht nur schlagen lassen sondern auch ihre Kleidung hergeben:
Lukas 6,29
Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin, und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd.
Hier noch ein Bibelkommentar diesbezüglich
Expositor's Greek Testament
Matthäus 5:39. μὴ ἀντιστῆναι: widerstehe nicht, indem du dich bemühst, das Unrecht zu verhindern, oder indem du es wiedergutzumachen suchst.
Der Satz bedeutet, dass man dem Bösen oder dem Unrecht nicht aktiv widerstehen soll. Stattdessen soll man eine passive Haltung haben, indem man sich nicht gegen das Unrecht wehrt, sondern sogar noch eine zusätzliche Beleidigung oder Ungerechtigkeit hinnimmt
Bibelstudium: Matthäus 5,38-42
5,39-41 Jesus ging hier über das Gesetz hinaus und zu einer höheren Gerechtigkeit, indem er die Vergeltung an sich abschaffte. Er zeigte seinen Jünger, dass Rache zwar einst vom Gesetz erlaubt war, aber jetzt das Erdulden durch die Gnade möglich geworden war. Jesus lehrte seine Nachfolger, einem Bösen keinen Widerstand zu leisten. Wenn jemand sie auf die Wange schlug, dann sollten sie ihm auch die andere darbieten. Wenn jemand das Unterkleid verlangen sollte, dann sollte man ihm auch den Mantel lassen (er wurde auch als Zudecke für die Nacht verwendet). Wenn eine Person sie zwingen würde, ihr Gepäck eine Meile weit zu tragen, sollten die Jünger es freiwillig zwei Meilen tragen.
Laut dem neuen Testament soll man sich nicht verteidigen und schlagen lassen
In dem Bibelkommentar Expositor's Greek Testament steht außerdem
Tholuck, Bleek und Meyer vermuten, dass die rechte Wange nach allgemeinem Brauch nur zuerst genannt, nicht aber zuerst geschlagen werden soll. Achelis meint, dass die rechte Wange zuerst mit dem Handrücken geschlagen wird, dann die linke mit einem Gegenschlag mit der Handfläche, der härter ist als der erste
[...]
Danke für den Beweis, dass die Stelle in Matthäus "mit dem Hinhalten der anderen Backe" häufig ganz falsch ausgelegt wird. Du hast viele Beispiele dafür genannt.
Was diese Stelle genau bedeutet, habe ich oben gut, korrekt und lebenspraktisch (wie die Bibel eben ist) erklärt.
Ich zitiere als Ergänzung mal ein paar interessante Aussagen des bekannte reformierte Pfarrer Dr. Peter Vogelsanger, der zum Thema "Christentum und Selbstverteidigung/ Notwehr" interviewt wurde:
"In Römer 13, also im Römerbrief des Paulus, finden sich die ganzen Ausführungen über die Schwertgewalt des Staates. Da wird gesagt: Der Staat ist die Ordinatio Dei - die Ordnung Gottes -, die eingesetzt ist auf dieser Welt zur Eindämmung des jederzeit lauernden und Macht an sich reißenden Bösen: "Sie trägt das Schwert nicht umsonst," (die Obrigkeit) "... sondern zur Bestrafung der Bösen und zur Belohnung der Guten." Das heißt, es ist die primäre Aufgabe des Staates, dem Bösen in dieser Welt Widerstand zu leisten, und Paulus sagt in diesem Zusammenhang: Es ist Pflicht des Christen, den Staat in dieser Funktion zu unterstützen...
..."Du sollst nicht töten" im Alten Testament heißt ganz eindeutig: "Du sollst nicht MORDEN". Also nicht einfach ein absolutes Tötungsverbot, so daß man keine Fliege und kein Kaninchen töten dürfte. Es ist damit auch kein absolutes Tötungsverbot in Bezug auf das menschliche Leben gemeint. Das kennt nämlich das Alte Testament nicht. Das Alte Testament kennt ja auch die Todesstrafe, und so weiter, und damit ist sicher auch die Notwehr inbegriffen. Wenn aus diesem alttestamentlichen Gebot eine Verneinung der Notwehr abgeleitet würde, wäre das nicht textgernäß...
... "Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen", und dem Zitat wegen der Ohrfeige (Bergpredigt). Ich glaube aber, daß Jesus dort gar keinen Angriff auf das Leben im Auge hat. Er hat die Feindesliebe im Auge. Das heißt, meine Liebe soll so stark sein, daß sie auch den Feind einschließt und durch das Gute zu überwinden und zu gewinnen versucht, statt durch Gewalt. Damit ist aber nicht so sehr der Feind gemeint, der mein Leben bedroht, als einfach der Feind, der mich beleidigt. Das geht ja aus der Stelle mit der Ohrfeige hervor: Es ist der Beleidiger, dem ich nicht mit der selben Waffe heimzahlen soll.Es geht um den Beleidiger. Den soll ich entwaffnen durch die stärkere Kraft meiner Liebesfähigkeit. Daß die Vertreter der Gewaltlosigkeit sich auf diese Stelle in der Bergpredigt berufen, halte ich zwar nicht für einen Irrtum, aber für eine viel zu weitgehende Folgerung aus dem, was Jesus dort meint: den persönlichen Feind, der mir Schaden zufügen will und der mich haßt. Deshalb ist diese Aufforderung nicht übertragbar auf das Problem der Notwehr...
...Liebe heiß im eigentlichen Sinne des Neuen Testaments, unter Absehung von allen sentimentalen Mißverständnissen: Schutz und Bewahrung allen Lebens, soweit dies in meinem Verantwortungsbereich liegt. Man könnte als Christ vielleicht sagen: Ich will lieber leiden, will lieber den Angriff erdulden, als daß ich Gewalt ausübe, als daß ich den Gegner vernichte, Ich könnte die Bergpredigt so auffassen. Also: Ich dulde den Angriff und nehme halt unter Umständen das Martyrium oder den Tod auf mich und habe mir damit reine Hände bewahrt...
... Ich verteidige ja nicht nur mein eigenes Leben, sondern auch das Leben meiner Nächsten. Man kann noch weitergehen und sagen: Indem ich mich wehre gegenüber dem eindeutig bösartigen Angreifer, tue ich zweierlei: Erstens verteidige ich mein eigenes Leben deshalb, weil dieses Leben ja nicht nur mir gehört, so daß ich es wegwerfen könnte, wenn ich angegriffen werde. Zum Beispiel als Pfarrer gehöre ich ja nicht nur mir selber, ich gehöre auch der Gemeinde, die mir zur Seelsorge anvertraut ist. Als Arzt gehöre ich meinen Patienten, als Lehrer meinen Schülern; ich bin nicht nur Individualperson, sondern ich bin immer irgendwie Mensch in der Gemeinschaft, und indem ich mein eigenes Leben verteidige, bewahre ich auch ein Leben vor der Vernichtung, das einen Schutz und einen Wert für andere darstellt...
...Das Zweite ist ein Gedanke, den Luther stark betont hat. Luther hat sich meines Wissens mit dem Problem der Notwehr mehrfach auseinandergesetzt. Und er hat gesagt, natürlich, in einer extremen Haltung kann man sich sagen: Ich will lieber Unrecht leiden und dabei untergehen, als anderen Gewalt zuzufügen. Aber das ist völlig falsch gedacht. Ich handle in dem Moment, da ich mich gegen den bösartigen Angreifer wehre, als Vertreter der Staatsgewalt, die ja in dem Moment nicht da ist, indem ich dem räuberischen Chaos entgegentrete. Es ist die Aufgabe der Staatsgewalt, das räuberische Chaos zu verhindern, sonst wird ja das ganze Leben zur Beute des Starken, und der Schwache geht dabei unter. Indem ich dem Anspruch des Gewalttätigen, des skrupellosen Kriminellen, entgegentrete, verteidige ich eine ganz bestimmte göttliche Ordnung dieses Lebens. Ich bin der Repräsentant dieser göttlichen Ordnung...
...Wenn ich nun die Konsequenz aus alledem ziehe, muß ich sagen: Jawohl, Notwehr ist dem Christen nicht nur erlaubt, auf Grund einer Lex naturae, sondern die Notwehr ist dem Christen sogar geboten, weil er bei Verzicht darauf die ganze Ordnung des menschlichen Zusammenlebens in Frage stellt..."
hier steht klar und deutlich das man sich schlagen lassen soll
Bibelstudium: Matthäus 5,38-42
5,39-41 Jesus ging hier über das Gesetz hinaus und zu einer höheren Gerechtigkeit, indem er die Vergeltung an sich abschaffte. Er zeigte seinen Jünger, dass Rache zwar einst vom Gesetz erlaubt war, aber jetzt das Erdulden durch die Gnade möglich geworden war. Jesus lehrte seine Nachfolger, einem Bösen keinen Widerstand zu leisten. Wenn jemand sie auf die Wange schlug, dann sollten sie ihm auch die andere darbieten. Wenn jemand das Unterkleid verlangen sollte, dann sollte man ihm auch den Mantel lassen (er wurde auch als Zudecke für die Nacht verwendet). Wenn eine Person sie zwingen würde, ihr Gepäck eine Meile weit zu tragen, sollten die Jünger es freiwillig zwei Meilen tragen.
Laut dem neuen Testament soll man sich nicht verteidigen
In dem Bibelkommentar Expositor's Greek Testament steht außerdem
Tholuck, Bleek und Meyer vermuten, dass die rechte Wange nach allgemeinem Brauch nur zuerst genannt, nicht aber zuerst geschlagen werden soll. Achelis meint, dass die rechte Wange zuerst mit dem Handrücken geschlagen wird, dann die linke mit einem Gegenschlag mit der Handfläche, der härter ist als der erste
[...]
In dem Bibelkommentar Jamieson-Fausset-Brown steht:
[...]Es ist die Bereitschaft, nach einer Demütigung einen anderen nicht einzuladen, sondern sich ihm demütig und ohne Vergeltung zu unterwerfen, die diese starke Sprache vermitteln soll.
Die Bibelkommentare die ich genannt habe sind christliche Gelehrte
Aussagen von Bibelkritikern (= historisch-kritische Bibelexegese) sind für gläubige Christen völlig irrelevant. Du würdest als Muslim auch nicht wollen, dass diese Bibelkritiker den Koran auf ihre Weise beleuchten und schlechtmachen würden.
Gute und bibeltreue Bibelkommentare, die die Bibel ernst nehmen sind z. B. der Walvoord-Kommentar, die Ryrie-Studienbibel, der MacDonald-Kommentar und die MacArthur-Studienbibel.
Diese zitierst du aber nicht, da du nur gegen die Bibel hetzten willst. Ist das eine muslimische Taktik, die Bibel schlechtzumachen? Ist der Koran nicht gut genug, dass es ausreicht, über den Koran zu schreiben? Falls ja, wäre das doch irgendwie traurig...
Was die Stelle mit den Hinhalten der Backe wirklich bedeutet und wie lebenspraktische die Aussagen von Jesus sind, so dass sie sogar in taktischen Selbstverteidigungsseminaren zur Deeskalation gelehrt werden, habe ich ja in meiner Antwort erklärt...
Und schon wieder lehnst du christliche Quellen und Gelehrte ab und versuchst abzulenken
Christen sollen sich schlagen lassen...
Ich lenke nicht ab, sondern erkläre eine Bibelstelle so, wie sie auch gemeint ist!
Es wäre völlig unsinnig, wenn Christen sich schlagen lassen sollten oder sich darüber freuen würden, wenn andere Christen geschlagen werden, damit sie die andere Backe hinhalten sollen. Man merkt doch, dass das gar nicht sein kann. Aber das habe ich ja ausführlich erklärt, was wirklich mit dieser Stelle gemeint ist!
Natürlich lehne ich die historisch-kritische Bibelexegese (= Bibelkritik) ab, die die Bibel zum Märchenbuch hat verkommen lassen. Empfehlenswert ist die historisch-grammatische Bibelexegese. Auf diese Weise sind auch Jesus und die Apostel mit Bibelstellen aus dem Alten Testament umgegangen.
Du lehnst christliche Gelehrte ab weil du widerlegt wurdest und auf jeden Fall lenkst du ab
Christen sollen sich kaputt schlagen lassen...
Ich wurde doch nicht widerlegt. Lies dir einfach meine Antworten und Kommentare mal durch.
Wenn du auch nur annähernd an der Wahrheit interessiert sein solltest, würdest du das feststellen und vielleicht bzw. bestimmt noch etwas lernen...
Willst Du auch noch die millionenfache Christenverfolgung durch Muslime rechtfertigen?
Du wurdest zu 100% widerlegt, was dir natürlich nicht gefällt, darum bleibt dir nichts anderes übrig als einfach alles abzulehnen
🤭
Das Christentum gibt seinen Gelehrten, im Gegensatz zum Islam, die Freiheit, die Bibel so zu interpretieren, wie sie es möchten. Da wirst Du alles finden, was Du möchtest. Deine Zitate belegen es auch.
so zu interpretieren, wie sie es möchten
Oha
Du hast dir grade selbst ein Knockout gegeben, also ist Eisegese (nicht Exegese) im Christentum erlaubt? Christen behaupten doch das die Bibel das Wort Gottes ist, wie kannst du nun also sagen dass man die Bibel so auslegen könnte wie es einem passt?
Matthäus 5,39 HFA
Doch ich sage euch: Leistet keine Gegenwehr, wenn man euch Böses antut! Wenn jemand dir eine Ohrfeige gibt,* dann halte die andere Wange auch noch hin!
In der Elberfelder Übersetzung steht:
Ich aber sage euch: Widersteht nicht dem Bösen, sondern wenn jemand dich auf deine rechte Backe schlagen wird, dem biete auch die andere dar;
In der Lutherbibel 2017
Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Bösen, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar.
In der New international Version steht:
Ich aber sage euch: Leistet dem Bösen keinen Widerstand. Wenn dich jemand auf die rechte Backe schlägt, so halte ihm auch die andere hin.
Hier ein Bibelkommentar zu Matthäus 5,39
Matthew Henry Commentary
5:38-42 Die klare Anweisung lautet: Ertragt jede Verletzung, die ihr ertragen könnt, um des Friedens willen
In dem Bibelkommentar Jamieson-Fausset-Brown steht:
[...]Es ist die Bereitschaft, nach einer Demütigung einen anderen nicht einzuladen, sondern sich ihm demütig und ohne Vergeltung zu unterwerfen, die diese starke Sprache vermitteln soll.
Christen sollen sich also schlagen lassen
Aber das ist noch nicht alles
Christen sollen sich nicht nur schlagen lassen sondern auch ihre Kleidung hergeben:
Lukas 6,29
Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin, und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd.
Hier noch ein Bibelkommentar diesbezüglich
Expositor's Greek Testament
Matthäus 5:39. μὴ ἀντιστῆναι: widerstehe nicht, indem du dich bemühst, das Unrecht zu verhindern, oder indem du es wiedergutzumachen suchst.
Der Satz bedeutet, dass man dem Bösen oder dem Unrecht nicht aktiv widerstehen soll. Stattdessen soll man eine passive Haltung haben, indem man sich nicht gegen das Unrecht wehrt, sondern sogar noch eine zusätzliche Beleidigung oder Ungerechtigkeit hinnimmt
Bibelstudium: Matthäus 5,38-42
https://www.jesus.ch/information/bibel/bibelstudium/matthaeusevangelium/134694-bibelstudium_matthaeus_53842.html
Laut dem neuen Testament soll man sich nicht verteidigen und schlagen lassen
In dem Bibelkommentar Expositor's Greek Testament steht außerdem
Tholuck, Bleek und Meyer vermuten, dass die rechte Wange nach allgemeinem Brauch nur zuerst genannt, nicht aber zuerst geschlagen werden soll. Achelis meint, dass die rechte Wange zuerst mit dem Handrücken geschlagen wird, dann die linke mit einem Gegenschlag mit der Handfläche, der härter ist als der erste
[...]