Ist es okay, Tierquälerei zu kritisieren?

Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen

Ja, Gewalt kritisieren ist natürlich okay 100%
Nein, ungefragt kritisieren ist übergriffig 0%

6 Antworten

Ja, Gewalt kritisieren ist natürlich okay

Wenn man wirklich weiß wann es Tierqäulerei ist und nicht die eigene subjektive wahrnehmung da, hat man das recht dazu.

Gerade die letzten Tage, wimmelt es im Internet und auf den Straßen von Experten, die ein allgemeines verbot für den Pferdesport fordern, da Sie alle in einen Topf werfen, und den Sport allgemein als Tierqäulerei ansehen.

Ja, Gewalt kritisieren ist natürlich okay

Wenn Du in der Lage bist, zu beurteilen, ob etwas objektiv gesehen (!) Tierquälerei ist, kannst Du das selbstverständlich kritisieren und evtl. entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Aber ... an dem "objektiv" scheitert halt vieles ... oft kann man das als Laie nämlich nicht korrekt beurteilen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pferdehaltung/Reiten seit 1970

Devoid8 
Beitragsersteller
 29.07.2024, 09:00
... oft kann man das als Laie nämlich nicht korrekt beurteilen.

interessanter Gedanke! Da ist vermutlich viel dran.

In manchen Situationen ist es ja aber schon eindeutig. Zb wenn ganz viele Tiere zusammen gehalten werden, sodass das einzelne gar nicht richtig versorgt werden kann und ein hoher Anteil von jungen Tieren in der Haltung verendet. Oder wenn die Tiere auf so kleinem Raum gehalten werden, dass sie körperlich und geistig verwahrlosen und in ihrem eigenen Kot leben müssen. Oder wenn aus egoistischen Gründen und dann auch noch ohne Betäubung an ihren herum geschnippelt wird oder sie sogar gezielt tödlich verletzt werden...

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FunnyFanny  29.07.2024, 09:02
@Devoid8

Ja, sowas ist eindeutig ... Du bist bei der Schweinehaltung?
Aber ich glaube (weiß es nicht genau!), dass inzwischen das Kastrieren (das meinst Du?) nur mit Betäubung erfolgen darf.
Tödlich verletzt? Kükenschreddern? Ja, das ist total fies, da gibt es inzwischen andere Methoden, dass die Hähnchen gar nicht erst schlüpfen.

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Devoid8 
Beitragsersteller
 29.07.2024, 09:22
@FunnyFanny

kastrieren muss mit Betäubung erfolgen, ja. Die Schmerzen halten aber länger als die Betäubung. Ringelschwänze werden auch abgeknipst, Horneansätze verbrannt, Schnabel gekürzt. Das braucht keine Betäubung. Tödlich verletzt werden in Deutschland jährlich 750 Mio Tiere in der Tierindustrie. Jedes einzelne Tier. Dass bei der Schlachtung jedes zehnte Tier nicht richtig betäubt wird und Todesqualen leidet, so wie auch jedes Schwein in der Gaskammer, ist bekannt.

Aber ist nicht schlimm. Sind ja nur Tiere, deren Bedürfnisse sind weniger Wert als ein 10 minütiges Geschmackserlebnis. Opfer von Gewalt können sie auch nicht sein, egal was man ihnen antut. Es sind ja nur Produktionsmaschinen und Sklaven, keine Personen.

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FunnyFanny  29.07.2024, 10:11
@Devoid8

Natürlich ist das schlimm ... und diese Sachen werden ja auch schon sehr stark angeprangert und versucht, "bessere" Wege zu finden.
Es ist natürlich letztendlich die "Schuld" des Verbrauchers, der immer billiger/mehr will ... aber jetzt schweifen wir in die Philosophie ab ...

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Devoid8 
Beitragsersteller
 29.07.2024, 10:21
@FunnyFanny

Egal wie viel Geld ein Steak kostet, es wird immer ein Tier dafür tödlich verletzt werden. Gibt es eine ethisch richtige Möglichkeit, jemanden gegen seinen Willen zu töten? Bei Tieren der Spezies Homo Sapiens ist die Frage doch wohl eindeutig nein.

Die Frage ist also: Sind Tiere anderer Tierarten minderwertige Wesen? (Wenn ja, warum?) Dürfen ihre Bedürfnisse also ignoriert und selbst so etwas unwichtigem wie einem Geschmackserlebnis untergeordnet werden? Denn das größte Bedürfnis eine Tieres ist es, zu überleben. Solang es nicht alt und schmerzvoll totkrank ist, jedenfalls.

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FunnyFanny  29.07.2024, 10:25
@Devoid8

Nun, wie gesagt ... Philosophie ... das ist eben das Recht des Stärkeren, genau wie in der Steinzeit der Säbelzahntiger die Antilope (oder das entsprechende Pendant) getötet hat.
Daher finde ich es jetzt nicht absolut unethisch Fleisch zu essen, wenn das Tier in seiner Lebenszeit artgerecht und gut gehalten/ernährt und schmerzlos getötet wurde.

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Devoid8 
Beitragsersteller
 29.07.2024, 12:12
@FunnyFanny

Na dann philosophieren wir doch mal :) ist ja auch ein wichtiges Thema, wenn man mal bedenkt wie viele Tiere es betrifft und wie furchtbar ihr Leid ist.

Du hast nun zwei Argumente gebracht. Und ich frage: würdest du genau diese Argumente in jedem anderen Kontext nicht scharf verurteilen?

Fangen wir mit dem Recht des Stärkeren an. Du sagst: wir dürfen, weil wir es können. Was ist mit der Stärke, die manch ein Mann im Vergleich zu seiner Freundin hat? Er könnte sie vergewaltigen, darf er es also? Was ist mit dem Kind, das Stärker als sein Meerschweinchen ist, dürfte es das Tier zur Belustigung zu Tode quälen? Und hat selbst der hungrige Tiger überhaupt das Recht, ein schwächeres Tier zu erlegen? Wir denken nie darüber nach, da wir Raubtiere nicht an der Jagd hindern können und Tiere auch nicht schuldfähig sind. Aber verscheuchen wir nicht auch Katzen von Vogelhäusern? Hat ein Fuchs das Recht, eine unserer Katzen zu töten? Und dürfte der hungrige Tiger ein Kind fressen, das bei einer Safari aus dem Jeep gefallen ist?

Wilde Tiere haben keine Wahl. Sie haben keinen Menschenverstand mit dem sie sich dagegen entscheiden könnten und verhungern würden sie auch. Wir hingegen können absolut darauf verzichten.

Da kommen wir zu deinem zweiten Argument: "wir dürfen das, weil der Säbelzahntiger es ja auch gemacht hat." würdest du dieses Argument nicht in jeder anderen Situation verurteilen? "Ich darf meine Stiefkinder töten weil der Löwe das auch macht"? Warum sollten wir uns überhaupt an schuldunfähigen Tieren orientieren, die gar keine Wahl haben? Selbst an anderen Menschen orientieren wir uns nicht, wenn es um Gewalt geht. "Ich ertränke jetzt meinen Hund, weil mein Nachbar das auch gemacht hat"?

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FunnyFanny  29.07.2024, 12:14
@Devoid8

Es gibt immer noch das Thema "Ethik/Menschlichkeit" ... aber sorry, das wird mir jetzt zu zeitaufwendig.

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Devoid8 
Beitragsersteller
 29.07.2024, 13:25
@FunnyFanny

hmm. Also, Fakt ist: Wenn wir Tierprodukte produzieren und konsumieren, dann machen wir Tieren das Leben und Sterben zur Hölle. Und zwar jedes Jahr allein 80 Milliarden Landtieren. Bei Fischen brauchen wir noch eine Ziffer mehr. Wir reden hier über ein unfassbares Ausmaß von Grausamkeit.

Und das alles theoretisch völlig unnötig. Weil wir keine Tierprodukte brauchen um gesund zu leben. Es ist nur ein Genussmittel, zumindest für uns Deutsche.

Wenn wir als Menschen also so vielen Tieren so große Grausamkeit antun, und das nur für Genussmittel - sollten wir das dann nicht wenigstens hieb und stichfest rechtfertigen können? Sind wir Tieren nicht wenigstens das schuldig, diese Grausamkeit ernsthaft zu hinterfragen? Und hast du dir nicht Tierschutz auf die Fahne geschrieben?

Ich weiß, der Status Quo fühlt sich ganz normal und selbstverständlich an. Klar, wir sind alle damit aufgewachsen! wurden schon mit Tierprodukten gefüttert, bevor wir verstehen konnten, was wir damit unterstützen.

Aber bitte bedenke: nur weil es sich normal und richtig anfühlt, muss es das nicht sein. Das beweist die Menschheitsgeschichte. Früher oder anderswo fühlte es sich selbstverständlich an, dass nur der Mann ein vollständiger Mensch ist. Oder dass schwarze nicht auf eine Stufe mit weißen gestellt werden können und dass erstere versklavt und gequält werden dürfen.

Hast du den Mut, die Werte mit denen du aufgewachsen hast, zu hinterfragen? WIRKLICH über Tierschutz nachzudenken?

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nein.

natürlich nicht.

man zeigt denjenigen an.

solche leute sind häufig auch ihren mitmenschen gegenüber nicht zimperlich und dein eigenschutz hat immer vorrang.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Devoid8 
Beitragsersteller
 28.07.2024, 23:25

Ich verstehe deinen Ansatz. Da das hier:

Also angenommen jemand ist dafür verantwortlich, dass Tieren schlimme Gewalt angetan wird, sie sehr leiden müssen, vielleicht sogar so schlimm, dass sie zu Tode kommen.

aber auf fast alle Menschen zutrifft, aber zum Glück nur die wenigsten gewalttätig sind, ist das erstmal nicht so relevant mit dem Eigenschutz...

Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Eh, das klingt als würdest du Tiere als Sachen ansehen

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Kommt immer auf den Einzelfall an, ob das angebracht und sinnvoll ist.


Devoid8 
Beitragsersteller
 28.07.2024, 22:43

inwiefern? wann ist es unangebracht?

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Ja, Gewalt kritisieren ist natürlich okay

Warum sollte man das nicht kritisieren? Also bei so schlimmen Sachen darf man auch Leute kritisieren, auch wenn sie nicht nach deiner Meinung gefragt haben.


Schokokeks9000  28.07.2024, 21:34

Ein Tag als Veganer und du wirst merken, warum es viele übergriffig finden hahhahahha

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