Hört man durch Religion auf zu denken?

Er hat recht - durch Religion hört man auf zu denken 37%
Er hat unrecht - es ist nicht gefährlich auf Gott zu vertrauen 32%
Andere Antwort 32%

41 Stimmen

18 Antworten

Andere Antwort

Eigentlich sprichst du zwei Dinge an, die eigentlich problemlos nebeneinander funktionieren können.

Denken an sich ist ein Prozess, von dem Paulus sagen würde: Ja bitte, gerne sogar "ich will meinen Glauben leben mit Herz und Vernunft". - 1.Korinther.

Glaube muss also Vernunft nicht ausschließen.

Zugegeben, solche kenne ich persönlich leider auch, und das sind nicht mal wenige, die ihre Vernunft leider aufgegeben haben, egal ob der Glaube privat gelebt wird oder an der Eingangstür einer Religion abgegeben wurde. Denen kann man leider auch nicht mehr mit Vernunft kommen. Teilweise endet es im Gotteswahn aufgrund toxischer Egozentrik, wo leider Gehirnwäsche an jemanden praktiziert wurde, oder Flucht in den Glauben vorgenommen wurde, um z.b. besser mit einem sexuellen Missbrauch klar zu kommen.

Doch das ist ja nicht bei allen Gläubigen der Fall.

Im Christentum hat die Aufklärung breiten Fuß gefasst. Zumindest im europäischen Raum, was ich von den lieben afrikanischen Gemeinden leider nicht sagen kann.

Doch generell ist eigenständiges nachdenken im Rahmen der Meinungsfreiheit ein Privileg was auch Christen gerne nachgehen.

Dabei kann es also auch auf die Religion selbst ankommen der man dann nachgeht, wo das eigenständige denken an was man glauben kann dann fundamentalistisch als "das hast du zu glauben" abverlangt werden kann um dort als Teil der Gemeinschaft zu zählen.

Es stimmt also nur teilweise.

Jeder Christ ist aber eigentlich für die Art und Weise wie er seinen Glauben auslebt, und damit auch die Glaubensinhalte, selbst verantwortlich.

Eine eigenständiges nachdenken und prüfen über das was er glaubt wird eigentlich sogar gerne gesehen.

Bedenke das der gesund gelebte Glaube auch als mindset hilft um gut durch den Tag zu kommen, da es den Glauben an sich selbst unterstütz.

Glaubenssätze sind es die jeden gesunden Menschen irgendwie voran bringen. Egal ob sie aus einer Religion kommen oder nicht.

Jeglicher Glaube hilft durch den Tag zu kommen. Auch ein "ich bin okay für Gott so wie ich bin".

Er darf jedoch nicht von einer bestimmten Religion abhängig gemacht werden, da sonst Krisen früher oder später vorprogrammiert sind.

Oder eben besagtes Fluchtverhalten in einen toxischen egozentrischen Glauben an sich was auch ohne Religionsgemeinschaft der Fall sein kann (erkennbar das man keine andere Sichtweisen mehr zulässt, schon gar keine auf Vernunft basierenden), da sämtliches Selbstwert in Abhängigkeit autodidaktischer Vorstellungen aufgrund selektiver Wahrnehmung geraten ist.

Daher sollte man den Gläubigen stets als Individuum betrachten.

Verallgemeinerungen wie in deiner Frage entspringen ebenfalls nur einer selektiven Wahrnehmung und dürfen ebenfalls hinterfragt werden.

LG -B.


Freitag19 
Beitragsersteller
 15.09.2024, 12:13
Verallgemeinerungen wie in deiner Frage

Getroffene Hunde bellen.

In meiner Frage habe ich nämlich extra nicht von allen Christen gesprochen, sondern von vielen/einigen.

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Bast4321  15.09.2024, 12:23
@Freitag19

Wieso getroffen?

Ein Schuss ins blaue nehme ich an.

Eine Verallgemeinerung wird auch dann unbewusst vorgenommen, wenn man nicht konkretisiert wer genau mit gemeint ist, weil ich es offen lasse und damit den Leser Raum für eigene Interpretationen gebe...

Daher habe ich konkretisiert wo du es unterlassen hast.

LG -B.

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Bast4321  17.09.2024, 16:53
@Bast4321

Leider kann ich den ignorierten User weder lesen noch drauf reingehen.

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Er hat unrecht - es ist nicht gefährlich auf Gott zu vertrauen

Als Christ ist mir Umweltschutz überhaupt nicht egal!

Ganz im Gegenteil sind Christen dazu aufgerufen, die Schöpfung zu bewahren.

Gerade weil die Bibel auch dazu aufruft, Nutztiere gut zu behandeln (Sprüche 12,10), bin ich Vegetarier geworden und versuche, Milch, Käse und Joghurt nur aus Biotierhaltung zu konsumieren.

Auch gibt es für Christen keinen Grund, die Wissenschaft zu leugnen. Ich habe selbst an der Universität studiert und habe die Beschäftigung mit der Wissenschaft als interessant empfunden (und tue dies noch jetzt). Mehr zum diesem Thema mal im Kommentar...

Aus christlicher Sicht ist es gerade wichtig, zu denken, wenn man sich mit der Bibel, der Schöpfung usw. beschäftigt! Es geht nicht darum, auf Gefühle zu hören, den Verstand auszumachen (z. B. durch innerliches Leermachen durch esoterische Meditation) oder ähnliches.


Mayahuel  15.09.2024, 13:47
Als Christ ist mir Umweltschutz überhaupt nicht egal!

solltest mal gotquestions sagen, die du hier so gerne verlinkst.

die bibletreuen Christen von gotquestions sind der Meinung, dass die Rettung des Planeten nicht in der Macht und Verantwortlichkeit der Menschen liegt.

Falls der Klimawandel überhaupt existiert. Oder gar von Menschen verursacht ist.

Saving the planet is not within our power or responsibility. Climate change may or may not be real, and may or may not be human-caused.

https://www.gotquestions.org/climate-change.html

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chrisbyrd  15.09.2024, 22:59
@Mayahuel

Zu diesem Artikel von Gotquestions habe ich meines Wissens noch nie verlinkt und würde das im Normalfall auch nicht tun!

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Mayahuel  15.09.2024, 13:43
Christen keinen Grund, die Wissenschaft zu leugnen.

Die Wissenschaft an Universitäten diskutiert nicht, ob Evolution existiert.

Nur Wissenschaft außerhalb von Universitäten. Dort, wo sich auch Homöopathen herumtreiben.

Ich habe selbst an der Universität studiert

Gibt Mediziner, die an Homöopathie glauben.

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mineralixx  15.09.2024, 13:32

Da steht aber z.B. auch: Macht euch die Erde untertan.

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chrisbyrd  15.09.2024, 11:58

Biblischer Glaube und Wissenschaft müssen kein Widerspruch sein. Es gibt auch Naturwissenschaftler, die an Gott glauben, wie beispielsweise Prof. John Carson Lennox, Prof. Werner Gitt, Dr. Walter Veit, Dr. Markus Blietz u. a.

Die Studiengemeinschaft Wort und Wissen ist beispielsweise ein wissenschaftlicher gemeinnütziger Verein, in der Wissenschaftler sich austauschen und mitarbeiten. Thematische Schwerpunkte der Arbeit bilden Grundlagenforschung und Bildungsarbeit im Spannungsfeld "Naturwissenschaft und christlicher Glaube": http://www.wort-und-wissen.de

Oder auch das Institut für Glaube und Wissenschaft: https://www.iguw.de/

Sehr interessant sind auch folgende Zitate berühmter Naturwissenschaftler (diese Liste könnte man mit Aussagen anderer bekannter Wissenschaftler erweitern):

  • "Die Naturwissenschaften braucht der Mensch zum Erkennen, den Glauben zum Handeln. Religion und Naturwissenschaft schließen sich nicht aus, wie heutzutage manche glauben und fürchten, sondern sie ergänzen und bedingen einander. Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende aller Überlegungen." Max Planck (1858-1947), deutscher Physiker, Begründer der Quantentheorie
  • "Die moderne Physik führt uns notwendig zu Gott hin, nicht von ihm fort. - Keiner der Erfinder des Atheismus war Naturwissenschaftler. Alle waren sie sehr mittelmäßige Philosophen." Sir Arthur Stanley Eddington (1882-1946), englischer Astronom und Physiker
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Mayahuel  15.09.2024, 13:45
@chrisbyrd
Dr. Markus Blietz u. a.

Befindet sich außerhalb der Wissenschaft von Universitäten.

Prof. Werner Gitt,

Und der ist für einen Akademiker eine Schande. Sein PDF über Evolution ist so schlecht, dass mir die Worte fehlen.

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jorgwalter57  15.09.2024, 15:47
@chrisbyrd

Die von Ihnen genannten "Wissenschaftler" und die "Studiengemeinschaft Wort und Wissen" sind streng kreationistisch und verleugnen wissenschaftliche Erkenntnisse mit pseudowissenschaftlichen "Argumenten".

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Andere Antwort

Dürfte ziemlich gemischt sein.

Viele hören auf zu denken, andere suchen nach guten Begründungen warum man an Gott glaubt.

Wieder andere sehen auch gar keinen Widerspruch an Gott zu glauben und dennoch auf die Wissenschaft zu vertrauen. Ein katholischer Priester war es beispielsweise der entdeckte, dass das Universum sich ausdehnt.


jorgwalter57  15.09.2024, 15:36

Ein katholischer Priester war es beispielsweise der entdeckte, dass das Universum sich ausdehnt.

Das gelang ihm, weil er Religion und Wissenschaft trennte und nicht weil er "religiös" war.

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Pervicacia  15.09.2024, 15:42
@jorgwalter57

Ich sage auch nicht, dass die Religion der Grund gewesen sei. Das ist nur ein Beispiel, dass auch gläubige Menschen in der Lage sein können selbst nachzudenken.

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jorgwalter57  15.09.2024, 16:01
@Pervicacia

...ein Beispiel, dass auch gläubige Menschen in der Lage sein können selbst nachzudenken.

Ohne Frage. Leider hört diese Selbstständigkeit bei den meisten bei der Hinterfragung ihres "Gottes" und seiner Gebote/Regeln auf.

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Pervicacia  15.09.2024, 16:14
@jorgwalter57

Ich widerspreche nicht. Aber den vernünftigen Individuen gegenüber wäre eine Pauschalisierung unfair

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Er hat unrecht - es ist nicht gefährlich auf Gott zu vertrauen

Da schmeißt Herr Dennett meiner Meinung nach zuviel in einen Topf.

Für die dharmischen (indischen) Religionen ist selbst nachzudenken und zu untersuchen, Selbstreflektion und philosophisches Denken geradezu eine "Zugangsvorraussetzung" um überhaupt den religiösen Pfad zu beschreiten.

Die alten Inder waren Meister darin, die Welt und ihr Innerstes zu beobachten und zu reflektieren.

Ich will stellvertretend dieses schöne Gleichnis anführen:
""Akzeptiert und glaubt meine Worte nicht nur deshalb, weil ich sie gesprochen habe.

Seid wie ein Goldkäufer, der es schneidet, brennt,

und sein Produkt kritisch auf seine Echtheit hin überprüft.

Akzeptiert nur, was den Test besteht

und sich sinnvoll und wohlbringend für euer Leben erweist."

Der Buddha"

Auch im Hinduismus, gerade in den Traditionen die dem Jnana Yoga folgen, also dem Pfad des Wissens, steht zb. die eigene Unterscheidungsfähigkeit von Ewigem und Nicht-Ewigem (Viveka / Vichara) im Mittelpunkt.

Wer sich etwas mit diesen alten Meistern und ihren Lehren befasst, wird einen scharfen Geist entdecken, der hinter allem steht.

"(..) Klima- und Umweltschutz ist egal, weil Gott sowieso will, dass die Welt irgendwann untergeht. Auch Wissenschaftsleugnung (vor allem im medizinischen Bereich) gehört da dazu. (..)"

Ich möchte da nur mal ein Beispiel anführen, welches aufzeigt, daß auch genau das Gegenteil die Folge sein kann.

Acharya Prashant ist ein unorthodoxer aber in Indien sehr erfolgreicher spiritueller Ratgeber, Lehrer..
Er lehrt die Upanishaden, die Bhagavad Gita und andere traditionelle Schriften und gibt viele Vorträge und berät junge Erwachsene in Frage und Antwort Sessions.

Hier mal ein Video von ihm, wo ein junger Mann ihn zu den Gefahren von Chat GPT befragt.

https://youtu.be/PvK0Zng7rO8?si=Cx_Vcnra-zcsOkoC

Durch sein intensives Studium wurde er zum vehementen Aktivisten für Veganismus, Tier und Umweltschutz sowie ein regelrechter Zerstörer von abergläubischer Wissenschaftsverfremdung.

Ein für seine Zuhörer oftmals auch unangenehmer Redner, da er kompromisslos ist.

LG


Andere Antwort

Solche Simplifizierung hat er wahrscheinlich gar nicht vorgenommen. Aus allem zu schließen, Gläubige würden das Denken ablegen, es verlernen, nicht üben, könnte, von wem auch immer jetzt die Rede sein mag, einfach ein Nichtverstehen dessen, was Religion ist und für Menschen bedeutet, als Hintergrund haben.