Hat Jesus das Judentum erweitert und "abgeändert"?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Nein, anders... 73%
Ja, so ist es 27%

12 Antworten

Nein, anders...

Darüber gibt es viele Theorien. Manche behaupten Jesus wäre ein Zelot gewesen, was ja auch zu seiner Hinrichtung passt. Andere denken, und das ist die wahrscheinlichste Theorie, daß Jesus sich für einen Messias gehalten hat, davon gab es einige, Judas von Galiläa, Bar Kochba, "Der Ägypter" und viele mehr.

Nach jüdischen Verständnis und somit auch nach Jesus' ist ein Messias etwas völlig anderes als das was die Christen später, nach Jesu unerwarteten Tod, daraus gemacht haben.

Es war ein von Gott auserwählter Mensch, aber eben nur ein Mensch, nach jüdischer Tradition war auch David ein Messias und einige andere Könige.

Jesus selbst, und da sind sich selbst gläubige Neutestamentler einig, hat sich jedenfalls nich für einen Gott gehalten oder(noch schlimmer) Gott beigesellt. Eine schlimme Blasphemie. In diesem Sinne wäre Jesus vom hohen jüdischen Rat auch wegen Abgötterei und nicht wegen Gotteslästerung (das bedeutet ja eben das man Gott gelästert hätte) angeklagt worden.

Letztlich wird sich wohl nie feststellen lassen was Jesus selbst dachte. Aber ganz sicher hat er sich nicht für einen Gott gehalten oder hätte wider seines jüdischen Glauben gefrevelt.

So viel steht fest!


TBMMQLJP  27.07.2024, 08:17

Aus sämtlichen alttestamentarischen Schriften ist herauszulesen, dass es nur einen Messias gibt, eine Person die die Welt retten wird. Die Person die Gott bereits Eva als ihren Nachkommen ankündigte, der die Schlange vernichten würde.

Zur Zeit von Jesus haben die Menschen eben auch auf genau diesen einen Messias gewartet. Dieser Messias soll wie David sein, aber David selbst war nicht der Messias.

Richtig Jesus hat sich weder Gott beigestellt, noch zu einem Gott gemacht. Stattdessen hat er gesagt, er ist Gott, der Einzige Gott. Er hat nicht behauptet ein Gott neben Gott zu sein, sondern gesagt, er ist der Gott Israels.

Würde ein regulärer Mensch nicht Gott lästern, wenn er behaupten würde Gott zu sein. Schließlich würde er all seine menschlichen Attribute, inklusive seine Sünden, auf Gott übertragen.

Geht man davon aus, dass neue Testament würde Jesus falsch darstellen, würde dies bedeuten dass alle Autoren des NT über Jesus gelogen hätten, und damit auch über Gott. Alle dieser Autoren waren aber auch Juden. Warum sollten sie alle über Jesus und Gott lügen?

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Schwarzcore  27.07.2024, 08:50
@TBMMQLJP

Auf Deine oberen Aussagen gehe ich nicht ein weil Du offenbar keine Ahnung hast und vollkommen daneben liegst. Einfachste Google Recherchen zum Thema "Messias" werden Dir da weiterhelfen.

Aber zum letzten Punkt möchte ich sagen das es ein weit verbreiteter Irrtum ist den Autoren die das NT verfasst haben einfach Lügen zu unterstellen.

Es waren keine Lügner(von Paulus selbstverständlich abgesehen, der ja selbst zugibt das er ein schlimmer Lügner ist) es waren Gläubige.

Und in diesem Sinne haben sie, genauso wie die Gläubigen jeder anderen Religion, das geschrieben was sie geglaubt haben und glauben wollten.

Die Steigerung der Synoptiker über Jesus Worte und Taten sind bekannt und wohl belegt, jeder wollte "seinen" Jesus eben noch etwas besonderer machen, etwas göttlicher.

In diesem Zusammenhang mußt Du erstens das Johannesevangelium sehen,daß tatsächlich fast frei erfunden ist, aber vermutlich auch so wie der unbekannte Evangelist sich eben "seinen" Jesus vorgestellt hat, 70 Jahre nach Jesus' Kreuzigung. Wie er ihn sich gewünscht hat, verklärt hat. Das ist keine in böser Absicht erzählte Lüge, sondern eine Vorstellung.

Und zweitens musst Du die Apokryphen mit einbeziehen. Die heutigen 4 Evangelien sind ja nicht als NT vom Himmel gefallen sondern wurden nach langen Hin und Her ausgewählt aus einer Vielzahl von Evangelien, in einem hat Jesus einen Jungen umgebracht oder einen Spatz lebendig gemacht. Diese Evangelien haben ebenso viele hanebüchene Geschichten zu bieten. Sie wurden bloß durch Mehrheitsbeschluss nicht in den Kanon aufgenommen.

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TBMMQLJP  27.07.2024, 13:54
@Schwarzcore

Alle alttestamentarischen Propheten kündigen eine Person an, einen Messias der das neue Jerusalem erschaffen wird, der Israels Gott zu den Heiden bringt, das Böse besiegt und ein ewiges Königreich erschafft. Und auch nichts anderes habe ich bei der vorgeschlagenen Google -Suche gefunden. Der Begriff Messias an sich wird dabei auch für Andere Könige verwendet, hauptsächlich sogar, aber die Existenz einer bestimmten von Gott genannten Person, der Israel zu einem ewigen Reich wiederherstellt zieht sich durch die gesamte Bibel.

Der Autor des Johannesevangeliums identifiziert sich mit dem geliebten Jünger Jesu. Er behauptet selbst mit Jesus gelebt zu haben. Geht man davon aus, dass Johannes-Evangelium ist erfunden, hat der Autor zumindest in diesem Punkt gelogen.

Der Glaube an Jesus ruht in seiner Auferstehung. Wenn diese wirklich stattgefunden hat, muss Jesus sein, wer er behauptet zu sein. Wenn sie nicht stattgefunden hat, woher kommt dieser Glaube dann. Wer hat ihn verbreitet und wieso, wenn er dadurch nur verfolgt und getötet werden würde?

Die Apokryphen wurden aber eben nicht aufgenommen, weil sie als unzuverlässige, erfundene Quellen definiert wurden. Das Johannes-Evangelium wiederum wurde als historisch glaubwürdig eingestuft. Warum sollte ich also Quellen betrachten, die historsich bewiesene Fälschungen sind?

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Nein, anders...

Jesus hat den Juden die eigentliche Bedeutung des Gesetzes des Mose gelehrt und immer wieder darauf hingewiesen, dass die vielen Zusatzregeln zum Gesetz des Mose (diese "Zäune um das Gesetz", von denen es sehr viele gab) nicht gehalten werden müssen. Deshalb gab es immer wieder Diskussionen mit den Pharisäern und Schriftgelehrten, die diese Zusatzregeln auch einhalten wollten und dies vom Volk forderten (was falsch war).

Jesus und die Jünger standen noch unter dem Gesetz des Mose und haben sich daran gehalten - aber eben so, wie das Gesetz wirklich gemeint war.

Nach Jesu Auferstehung und Himmelfahrt hat eine neue Heilszeit begonnen: das Heilszeitalter der Gnade und Gemeinde. In neuen Heilszeiten gelten häufig andere Regeln als in anderen.

Jesus hat das Gesetz des Mose erfüllt (Matthäus 5,17) und zu seinem Ende bzw. Endziel gebracht (Römer 10,4). Deshalb stehen Christen nicht unter dem Gesetz des Mose (Galater 3,23-26 und auch schon das erste Apostelkonzil in Jerusalem in Apostelgeschichte 15).

Christen stehen unter dem, was in der Bibel (vor allem im Neuen Testament) für Christen aufgestellt ist. Manches davon ist neu, vieles davon überschneidet sich mit dem Alten Testament und auch dem Gesetz des Mose. So gelten z. B. 9 der 10 Gebote auch für Christen (bis auf das Sabbatgebot), da sie im Neuen Testament für Christen aufgestellt werden (aber eben nicht das Sabbatgebot).

Ich bin froh und dankbar, dass wir in der Heilszeit der Gnade und Gemeinde leben!

Nein, anders...

So weit ich weiß war Jesus strenggläubiger Jude gewesen. Somit hat Jesus auch nichts erweitert oder abgeändert. Sondern das waren eher seine Anhänger gewesen, die das getan haben.

Nein, anders...

Joseph war Jude. Laut Christentum jedoch nicht sein Vater

Das alte Testament und das neue Testament sind so unterschiedlich. Vermutlich wurden sie gekünstelt zusammen geführt


Epilz  27.07.2024, 08:45

Das AT und NT hat sogar mehr gemeinsam als du glaubst. Nicht nur im Hinblick auf die Referenzen und den roten Faden, nein, auch bei den Prophezeiungen zu Christus. Die gehen schon im ersten Buch Mose los.

Wenn es dich interessiert, kann ich dir gerne ein paar herausschreiben🙋🏻‍♀️

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Nein, anders...

Er hat das Gesetz mit dem Neuen Bund nicht abgeändert. Er hat es erfüllt. Gerade die Bergpredigt ist zu dieser Frage sehr interessant, die kann ich dir ans Herz legen.

Auch bei dem Beispiel mit den Speisegeboten hatte die Aufhebung durch Gott einen ganz klaren Sinn. Um es kurz zu fassen, nicht nur waren die hygienischen und medizinischen Umstände (wahrscheinlich nicht gut, aber immerhin) besser, Jesus hat den Leuten auch gesagt, worauf es wirklich ankommt.

Um Paulus frei zu zitieren, die Speisegebote nützen niemandem etwas. Die Ernährung macht vor Gott nicht unrein, da kommt es auf andere Dinge an.

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Das haben wir auch im Römerbrief stehen. Römer 7:(4-)7-13

Zusammengefasst: Das Gesetz war nicht dazu da, für Gerechtigkeit zu sorgen, sondern das Unvermögen der Menschen aufzuzeigen, diese zu erlangen. Dass die Menschheit einen Erlöser braucht, Christus.

Denn sind erst einmal gewisse gute Gesetze da, lebt die Sünde auf, um sich damit gegen Gott aufzulehnen. Das trifft ein wenig auf das Sprichwort Regeln sind da, um gebrochen zu werden zu.

Das ist so, als würde die Mutter zu ihrem Kind sagen: Du darfst aus der Keksdose dort nichts essen. ... Bis dahin wäre dem Kind diese Dose vielleicht gar nicht aufgefallen. Aber jetzt ... na, jetzt ist die Versuchung natürlich groß.

Deswegen hat Christus uns von dem Gesetz bzw. von der Sünde, die dieses benutzt befreit. Es ist nicht die Frage, ob etwas richtig ist, es ist die Frage ob etwas gut ist.

Jetzt geht es vielleicht nicht um die Keksdose, sondern um den Gehweg. ... Ist es gut, am äußersten Rand von ihm zu balancieren? Macht keiner, weil es dumm und eben nicht gut ist. Wenn man danach geht (ob etwas gut ist), dann läuft man natürlich in der Mitte des Gehweges.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️