Bedeutet "Wokeness" Fortschritt?

nein 81%
ja 19%
teilweise 0%

32 Stimmen

5 Antworten

nein

Es gehört zu den vielen neuen Begriffen, die sich sehr positiv lesen, wenn man die Definitionen liest, doch werden sie in der Praxis zu Kampfbegriffen missbraucht. Das gilt auch für Begriffe in dem Zusammenhang, wie "Cancel Culture", "Whataboutism", "kulturelle Aneignung" etc.

Leider ist selbst bei eigentlich sinnvollen Neuerungen die Umsetzung katastrophal. Beispiele:

Eine lebendige Sprache bedeutet Weiterentwicklung und Wörter können sehr mächtig sein. Unsere europäisch-angloamerikanische Kultur basiert historisch betrachtet auf einem patriarchalen System, in dem die eigene Kultur als einzig richtig und bedeutend betrachtet wurde. Barbaren ist ein Begriff der Griechen, die damit abwertend alles nicht griechische bezeichneten. Es ist daher sinnvoll nachzudenken, ob Begriffe verändert oder hinzu gefügt werden sollten, um eine weniger diskrimminierende Sprache der Zukunft zu gestalten.

Das Umdenken sollte in den Köpfen der Menschen geschehen und nicht mit der Holzhammermethode, durch das suchen nach Wörtern, die man streichen und durch neue ersetzen kann. Negatives Denken verschwindet nicht, wenn Begriffe durch andere wahllos ersetzt werden. So ist historisch betrachtet der Begriff "Mohr" nie abwertend gewesen, sondern eine Bezeichung für Menschen, die etwas schwarzes haben, was auffällt, egal ob schwarze Haare, Hautfarbe etc. Es ist daher ein Nachname, der häufiger bei Deutschen vorkommt. https://youtu.be/VafZiLk9nRs

Leider ist das schwarz-weiß Denken immer extremer. Statt miteinander zu reden und versuchen Verständnis für die andere Wahrnehmung zu haben, wird sofort abgewertet. Das Gendern beispielsweise ist der Tatsache geschuldet, dass es Menschen gibt, die sich selbst nicht als männlich oder weiblich fühlen bzw. sogar als Zwitterwesen geboren werden. Da fehlte ein Begriff in der Sprache. Da war es sinnvoll etwas zu verändern, doch wieder wurde mit der Holzhammermethode mit Gesetzen und Verboten eine dementsprechende Gegenbewegung herauf beschworen, die nun genauso unversöhnlich (siehe Bayern) mit Verboten reagiert.

Die Liste könnte ich seitenweise fortführen und ich finde es so schade, dass man anstatt über Änderungen zu diskutieren und sich selbst Gedanken dazu zu machen, meint, anderen das eigene Denken aufzwingen zu wollen. Damit wird positives ins negative verändert und hilft nicht weiter.

Das Wort bedeutet gar nichts mehr, weil alle eine eigene Definition dafür haben. Das kann alles mögliche sein. Oft einfach eine Bezeichnung für Dinge, die Rechte nicht mögen.

nein

Wokeness ist irgendwo zwischen Geisteskrankheit und Massenhysterie einzuordnen.


croissantcrepe 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 13:50

Warum das?

zalto  16.09.2024, 14:56
@croissantcrepe

Das Gehirn von Woken funktioniert nicht richtig: Sie schaffen es nicht, vom sozialen Rudelmodus zu nüchterner, sachlicher Denkweise umzuschalten. Dann leiden sie auch noch unter Halluzinationen und sehen überall Rechte und Nazis.

CorgiMcweasel  16.09.2024, 17:13
@zalto

Ja, die werden schnell hysterisch und könnenschreien oder eingeschnappt sein

nein

Für mich vorauseilender Gehorsam auf der Suche und Ausmerzung von inkorrekten Wörtern und eine Art moderner Inquisition.

Neuestes Beispiel:

Bei Udo Lindenbergs Song "Sonderzug nach Pankow" darf das Wort "Oberindianer" nicht mehr gesungen werden. Fragt man Indigene, so haben sie gar nichts gegen diesen Begriff, einige Stämme tragen ihn sogar im Reservatsnamen. Es sind wieder nur Weiße, die meinen, einer vermeintlichen Diskriminierung als Sprachpolizei vorbeugen zu müssen.

"Wokeness" ist ein Begriff, der gerne von rechtsdralligen Leuten benutzt wird.

Der Begriff ist absolut nichtssagend.