Niemand kann dafür, in welche Familie, im welchen Land er geboren wurde und somit halte ich "Stolz" für den falschen Ausdruck.
Ich bin froh und dankbar, in die richtige Familie, zur richtigen Zeit, im richtigen Land geboren worden zu sein. Dazu habe ich jedoch nichts persönlich beigetragen.
Als Deutscher interessiert mich natürlich die historische Entwicklung der Region, wie hier alles entstanden ist, welche interessanten Persönlichkeiten hier lebten und wirkten. Es gibt sehr interessante Aspekte spezieller historischer Entwicklung, wie die extreme Kleinstaaterei. Hier im Stadtwald sind noch Reste der mittelalterlichen Wälle und Gräben gegen das Bistum Hildesheim und auch Braunschweig war als Herzogtum ein selbständiger Staat und Celle ebenfalls. Viele ehemalige selbständige Grafschaften in der Umgebung sind heute unbedeutende Kleinstädte, wie Syke und Hoya. Die Residenz des Fürstentums Grubenhagen war die Burg Salzderhelden, ein winziges verschlafenes Dörfchen und die Residenz selbst ist nur noch in Resten vorhanden, wie die namengebende ehemalige Burg Grubenhagen selbst ebenfalls.
Spannend, wie es das erst kurz zuvor zum Königreich aufgestiegene Hannover es schaffte Großbritannien zu erben und dort die Könige mit den Namen George stellte. Auch interessant, wie die Hannoveraner sich vergeblich dagegen wehrten, von Preußen überrannt zu werden. Danach war Hannover nur noch eine preußische Provinz.
Natürlich habe ich ebenfalls historisches Interesse an den Römern, welche hier in einem Römerlager ihre Spuren hinterließen, als sie sich zum Harzhorn aufmachten. Die geplante Zerstörung dieses Bodendenkmals um Kies abzubauen konnte erst einmal gestoppt werden. Die Pedition hatte ich mit unterschrieben.
Ich habe Interesse an der deutschen Geschichte, eben auch, weil diese mich geprägt hat und meine Ahnen soweit bekannt alle hier lebten, doch Stolz, nein, das hört sich für mich als Ausdruck falsch an.