Ansichten zum Struwwelpeter
Wie hat der Struwwelpeter auf euch gewirkt, als ihr das erste Mal mit ihm in Berührung gekommen seid?
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6 Antworten
Ich war als kleines Kind extrem pingelig, was Essen anging und habe meine Eltern oft zur Verweiflung gebracht. Eines Tages las sie mir die Geschichte des Kindes, das nichts aß aus dem Struwelpeter vor. Ich fand die doof. Hätte diese Rabenmutter ihrem Kind mal nicht dauernd diese Suppe vorgesetzt, die er ja nicht mochte, wäre er auch nicht verhungert.
Genau! Nicht abschrecken, sondern Lösungen finden – ohne dabei das Kind zu „verziehen“ – ist angesagt!
Ich hatte das Buch vom Struwwelpeter auch, es hat mich wenig beeindruckt. Trotzdem habe ich es gehasst.
Für mich ist dieses Buch einfach nicht kindgerecht, sondern rassistisch. Selbst die gedrehten Filme darüber sind der Horror für kleine Kinder.
Fand ich schon in meiner Kindheit der 50er Jahre unglaubwürdig. Also als ich selbst lesen konnt, vorher hatte ich keinen Kontakt dazu.
Ich war damals zu klein, als dass ich den Inhalt richtig verstanden hätte. Und dann ist mir das Buch lange nicht über den Weg gelaufen. Erst in der Erzieherausbildung wurde es dann Thema und da war ich einfach sehr erschrocken.
Allerdings waren die 90er auch einfach andere Zeiten. Da war irgendwie Vieles...harmloser eingestuft.
Ich danke dir vielmals für die detaillierte Auskunft ;)
Wie Fried Stern seine Rezession nannte, „Ein Bilderbuch für die Großen“ (1914), ist es wohl mehr der schwarze Humor von damaligen (also 1844) Erwachsenen und eher kein Bilderbuch für Kinder. Zu fragen wäre, ob der Autor Heinrich Hoffmann besser seine eigenen Fehler reflektiert hätte denn Ansätze schwarzer Pädagogik zu produzieren. Ich habe das Buch irritiert mehrfach durchgelesen und habe mich als Kind immer leise gefragt, was das ganze soll, warum das so schrecklich ist und warum denn keiner wirklich zu helfen versucht.