Wie würdet ihr es finden, wenn Wiesen, Streifen und Ränder nur 1x mal im Jahr gemäht werden?
Und zwar einmal entweder im Winter oder im Frühjahr, damit die Raupen usw. nicht geschreddert werden.
Natürlich wird 50cm vor dem Weg abgemäht, um die Wegnutzung nicht zu beeinträchtigen, die Meter dahinter aber nur 1X im Jahr.
Vorteile:
Gräser und hohe Blumen können blühen und fruktifizieren= mehr Nahrung für Insekten und Vögel+ mehr genetischen Austausch.
Mehr Versteckmöglichkeiten für Igel und Amphibien
Raupen und Larven können ihren Zyklus abschließen und werden nicht ständig totgemäht.
Im Sommer sind die Wiesen grün und nicht braun (sieht man gerade jetzt, wo gemäht wurde und wo nicht), Böden trocknen nicht so schnell aus
Stadt spart unfassbar viel Geld für große Flächen unnötiger Arbeit
Es sieht nicht alles gleich aus, sondern durch die verschiedenen Blüten auch der Gräser ist jeder QM2 anders.
Dadurch kann man leichter Artenzusammensetzungen in der Stadt kartieren.
Weniger starke Erwärmung des Bodens im Sommer
Nachhaltiger= weniger Energieverschwendung durch Mähen, sei es fossil oder elektrisch
Nachteile
Es sieht "ungepflegt aus" (veraltete traditionelle Sichtweise= Natur muss vom Menschen geformt werden)
Jobverlust von Gärtnereien und weniger easy Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
Allergiker haben eine etwas schwerere Zeit
Man holt sich beim Betreten der Wiese eventuell eher Zecken oder eine Wiesendermatitis
Abgeblühte Stauden und Gräser können noch vor dem Schnitt im nächsten Jahr gerade im Winter "unansehnlich" aussehen.
Ich komme darauf, weil meine Stadt seit diesem Sommer viele Flächen nicht mehr gemäht hat und ich zum ersten Mal realisiert habe, dass der Rasen aus 10-20 verschiedenen Grasarten wie z.B. dem Glatthafer oder Honiggras besteht und sich hohe Stauden wie da Johanniskraut in Blüte zeigten und ich selten so viele Insekten gesehen habe. Es ist einfach eine ganz andere Welt.