Meinung des Tages: Wie bewertet Ihr die Pläne des Verteidigungsministers zum neuen Wehrpflichtmodell?

Um Deutschland wieder verteidigungsfähig zu machen und den Personalmangel innerhalb der Bundeswehr zu bekämpfen, hat Verteidigungsminister Boris Pistorius vor wenigen Tage seine neuen Pläne hierfür vorgestellt. Doch wie realistisch und nachhaltig sind diese wirklich?

Personalmangel bei der Bundeswehr

Spätestens seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine herrscht innerhalb Europas wieder eine angespannte Sicherheitslage, die man hierzulande für viele Jahre kaum für möglich gehalten hätte. Vor allem mit Blick auf etwaige wachsende Bedrohungen aus Russland möchte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius die deutsche Bundeswehr umfassend reformieren.

Aktuell krankt der deutsche Verteidigungsapparat vor allem an fehlendem oder veraltetem Material sowie akuter Personalnot. Ziel des Verteidigungsministers sei es, die Bundeswehr für (junge) Männer wieder attraktiver zu machen, um stets über ein ansehnliches Kontingent an möglichen Soldaten zur Landesverteidigung zu verfügen.

Hierfür schlägt der Verteidigungsminister u.a. die folgenden Schritte vor:

Die konkreten Pläne

Ab dem kommenden Jahr soll allen Männern und Frauen im Alter von 18 Jahren ein Online-Fragebogen zugeschickt werden. Laut Pistorius werden in diesem Jahr ca. 400.000 alleine junge Männer volljährig.

Im Bogen werden sie nach ihrer grundsätzlichen Bereitschaft, Soldat werden zu wollen, befragt. Darüber hinaus sollen sich die möglichen neuen Kräfte in mehreren Fragen selbst einschätzen. Hier werden verschiedene Fragen zu Motivation oder Fitness gestellt. Ausgewählt werden am Ende diejenigen Teilnehmer, die hinsichtlich der Selbsteinschätzung am motiviertesten und fittesten erscheinen.

Das Ausfüllen des Bogens für Männer ist dabei verpflichtend, Frauen müssen diesen nicht zwangsläufig ausfüllen. Kandidaten, die für die Bundeswehr prinzipiell in Frage kommen, werden im Anschluss daran verpflichtend zur Musterung eingeladen. Die Ausgewählten sollen bei Interesse sechs Monate Grundwehrdienst leisten. Dieser kann freiwillig um bis zu 17 Monate verlängert werden.

Der Verteidigungsminister schätzt, dass mit seinem Konzept eines neuen Wehrdienstes jährlich ca. 5.000 zusätzliche Soldaten hinzugewonnen werden könnten. Zudem denkt Pistorius, dass bei ca. 25% aller Angeschriebenen ein grundsäztliches Interesse an der Bundeswehr vorhanden sein könnte.

Für eine mögliche Dienstpflicht von Frauen wäre eine Änderung des Grundgesetzes vonnöten. Artikel 12a besagt derzeit: "Männer können vom vollendeten achtzehnten Lebensjahr an zum Dienst in den Streitkräften, im Bundesgrenzschutz oder in einem Zivilschutzverband verpflichtet werden".

Bisherige Wehrpflicht

Die Wehrpflicht wurde in Deutschland unter dem damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg im Jahr 2011 nach 55 Jahren ausgesetzt. Das kam einer Abschaffung sowohl von Wehr- als auch Zivildienst gleich. Lediglich im Falle einer konkreten Spannung oder im Verteidigungsfall kann die Wehrpflicht laut Wehrpflichtgesetz wieder in Kraft treten.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wie bewertet Ihr die Pläne des Verteidigungsministers zur aktualisierten Wehrpflicht?
  • Sollte die Wehrpflicht mit Blick auf die aktuelle Lage in Europa wieder für alle jungen Männer verpflichtend eingeführt werden?
  • Sollte der Bundeswehr bzw. deren Reformierung in den kommenden Jahren wesentlich mehr Geld zur Verfügung gestellt werden?
  • Wie könnte die Bundeswehr bei jungen Männern und auch Frauen an Attraktivität gewinnen?
  • Sollte das Grundgesetz bzgl. der Regelung für Frauen geändert werden?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Pistorius-stellt-neues-Wehrdienst-Modell-vor-Kritik-aus-dem-Norden,wehrpflicht194.html

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/wehrpflicht-pistorius-analyse-100.html

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/pistorius-wehrdienst-pflicht-reform-musterung-102.html

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/wehrpflicht-debatte-100.html

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Meinung des Tages: Sollte die allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt werden?

Erst kürzlich äußerte Verteidigungsminister Pistorius das kühne Vorhaben, Deutschland müsse wieder "kriegstüchtig" gemacht werden. Nun steht zudem erneut eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht im Raum. Von Seiten der FDP allerdings gibt es Gegenwind...

Mentalitätswandel durch den russischen Angriffskrieg

Spätestens seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2021 wächst auf Seiten vieler europäischer Staaten die Sorge vor weiteren Expansionsbestrebungen Russlands sowie einer gesamteuropäischen Ausweitung des Krieges. Auch Deutschland, das in seinem derzeitigen Zustand nur bedingt wehrfähig ist, möchte durch die von Kanzler Scholz proklamierte "Zeitenwende" zurück zu militärischer Souveränität und Stärke finden.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erklärte in einem Interview mit der "Zeit" kürzlich, dass die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht ein Fehler gewesen sei. Obgleich in struktureller und verfassungsrechtlicher Hinsicht einige Bedenken vorhanden seien, wird eine Diskussion über ein etwaiges "Ob / Wann" in der Gesellschaft durchaus an Fahrt aufnehmen. Mit Blick auf die sicherheitspolitische Lage in Europa müssten die Deutschen - auch hinsichtlich möglicher Mehrausgaben für die Verteidigung - laut Pistorius zu einem Mentalitätswechsel bereit sein.

Strack-Zimmermann kontert Pistorius

Die genannte Wehrpflicht wurde im Sommer 2011 von der damals regierenden schwarz-gelben Bundesregierung ausgesetzt. Seitdem hat die Bundeswehr den Status einer Freiwilligenarmee. Eine allgemeine Wehrpflicht ist momentan nur in Ausnahmefällen wie im Krisen- oder Verteidigungsfall möglich. FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann indes hält recht wenig von der Idee einer Rückkehr der allgemeinen Wehrpflicht. Diese begründet ihre Ablehnung u.a. durch die mangelnde Personaldecke, unzureichende Ressourcen sowie fehlende Kasernen.

Weiterhin seien junge Wehrdienstleistende aufgrund der hohen Spezialisierung / Anforderungen an das moderne Militär nur bedingt eine Hilfe und vielfach in der Wirtschaft deutlich besser aufgehoben. Darüber hinaus sei es in Zeiten von Geschlechtergerechtigkeit geboten, eine Wehrpflicht sowohl für Frauen als auch Männer einzuführen.

Unsere Fragen an Euch: Sollte die allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt werden? Was spricht dafür, was dagegen? Müsste sich die deutsche Gesellschaft militärischen Angelegenheiten und Ausgaben gegenüber wieder mehr öffnen? Sollte eine allgemeine Wehrpflicht sowohl Frauen als auch Männer umfassen?

Quellen:

ghttps://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-marie-agnes-strack-zimmermann-lehnt-neue-wehrpflicht-debatte-ab-a-454649ae-648f-402b-bc63-e953c0e9d59a

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/pistorius-wehrpflicht-bundeswehr-rueckkehr-100.html

Ich bin gegen eine Wiedereinführung, weil... 57%
Die allg. Wehrpflicht sollte wieder eingeführt werden, da... 35%
Ich habe eine andere Meinung und zwar... 8%
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Mindestwert der Sehschärfe bei der Bundeswehr?

Hallo liebe gutefrage-Community,

ich habe vom 18.01.21 bis 19.01.21 mein Eignungsfeststellungsverfahren in Berlin absolviert. Und es lief alles ganz gut.

Vorab, das Hygienekonzept innerhalb der Kaserne ist wirklich sehr gut durchdacht, würde es da nicht eine Sache geben die mich ein bisschen stutzig macht.

Es geht um den Sehtest. Ich habe ihn zwar absolviert gehabt, allerdings durfte ich nicht näher an das Gerät. Ich habe eine Sehschwäche auf dem linken Auge und das war mir auch schon vorher klar, aber 32% Sehkraft?! Naja okay..

Jedenfalls ohne große Umschweifungen würde ich gerne wissen, welche Mindestwerte es denn bei der Bundeswehr überhaupt gibt?

Ich habe mich im Dezember 2020 für den Freiwilligen Wehrdienst - Heimatschutz beworben. Also 7 Monate Ausbildung und danach 5 Monate verteilt auf 6 Jahre Reservistendienst.

Die untersuchende Ärztin wusste leider nicht welcher Wert das Minimum darstellt, weshalb ich nochmal zum Augenarzt soll und versuchen soll noch bessere Werte zu erhalten. Den Termin beim Augenarzt habe ich bereits erhalten und das telefonische Gespräch mit dem Einplaner habe ich ebenfalls vor einer halben Stunde geführt.

Doch was, wenn der Augenarzt auch keine besseren Werte rausbekommt? Ist der Traum dann doch vorbei oder mache ich mich da gerade nur selbst bescheuert im Kopf?

Laut zKDV allerdings, heißt es aber wiederrum:

ohne Korrektur auf jedem Auge beliebig

Ein Screenshot hänge ich meiner Fragenstellung an.

Vllt könnt ihr mir ja weiterhelfen. Vielen Dank schon Mal.

Bild zum Beitrag
Bundeswehr, Sehkraft, Augenarzt, Militär, Musterung Bundeswehr
Wer entscheidet über die Diensttauglichkeit bei der BW?

Guten Tag

Meine Frage bezieht sich eigentlich nur auf den Musterungsprozess und involviert "Selbstverletzungen", aber da ich gewissen Kommentaren vorbeugen will, die man bei ähnlichen - aber nicht ganz vergleichbaren - Fragen sieht, werde ich das natürlich noch ein wenig ausführen.

Einige Narben am linken Unterarm werden sicherlich zu erst bei der medizinischen Untersuchung auffallen. Wer ist hier befugt mich deswegen für dienstuntauglich einzustufen? Der Arzt / Die Ärztin oder erst nach Weitergabe dieses "Befunds" der Psychologe / die Psychologin bei dem entsprechenden Gespräch später im Assessmentverfahren? Meine einzige Sorge ist, dass der/die Arzt/Ärztin sofort die Chance auf eine Weiterführung des Assessments ausschließt, ohne dass ich mit dem/der Psychologen/in darüber ein Gespräch führen kann.

Habe ich Anspruch darauf, eine solche Entscheidung zunächst "nicht zu akzeptieren" und zu fragen ob das nicht lieber der/die Psychologe/in entscheiden soll?

Eine kurze Antwort darauf würde mir schon mehr als genügen ;)

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Mir ist selbstverständlich bewusst, dass das nicht gerade für mich spricht. Ich bin mir aber äußerst sicher, dass spätestens der/die Psychologe/in keinerlei Störungen o.Ä. feststellen wird. Das hat hauptsächlich was mit der Entstehung dieser Narben zu tun. Aber das ist ja für die Frage an sich uninteressant.

Danke schonmal im Voraus!

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Bundeswehr Musterung - Urintest?

Hallo Leute, ich bin 25j,m (in 3 Wochen 26) und habe eine Terminbestätigung für ein Beratungsgespräch bekommen, da ich gerne Freiwilligen Wehrdienst leisten möchte. Nun Frage ich mich, wie das genau mit der Musterung abläuft, ob z.b. Alkohol im Urin nachweisbar ist?

Kurz zu mir: ich habe keine Alkoholsucht, aber trinke gerne mal am Wochenende ein paar Bier (6 oder 7) und das auch nicht immer. Momentan 1 Monat kein Alkohol mehr getrunken! - inwiefern wäre das bei der Musterung ein Problem? Das Beratungsgespräch findet telefonisch statt, aufgrund Corona und ich weiß auch nicht, wie schnell nach dem Gespräch alles seinen Lauf nimmt und wie schnell es dann zur Musterung geht, deshalb würde ich gerne wissen, ob ich bisdahin lieber gar nichts trinken sollte?

Ich hatte nämlich vor dieses Wochenende mir ein paar Bier zu gönnen (natürlich alles im Rahmen, kein Komasaufen). Würde das bis zur Musterung noch nachweisbar sein und ein Problem darstellen? Oder mache ich mir gerade einfach zu großen Kopf ? Ich möchte mir ungern den Weg zur Bundeswehr versauen wegen ein paar Bier auf die ich herzlich verzichten kann, wenn nötig.. ich hoffe jemand kann mir weiterhelfen und weiß Rat !

Entschuldigt meine Kommasetzung, falls die nicht ganz korrekt ist, ich habe keinen Schulabschluss😅 Versuche aber trotzdem mir anzugewöhnen mit Kommasetzung zu schreiben:).

Danke schonmal!

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