Zur Zeit des europäischen Mittelalters gab es in der islamischen Welt eine Blüte der Wissenschaften und Künste, unter anderem auch in der Medizin. Viele Krankheiten wurden nun besser verstanden und konnten geheilt werden, wovon man in Europa lange Zeit noch keine Ahnung hatte.
Diesen geschichtlichen Umstand hat der Autor Noah Gordon in seinem Buch „Der Medicus“ aufgegriffen, wobei ich bisher nur den Film dazu gesehen habe, der zum Buch einige Unterschiede aufweisen soll.
Im Film gab es in Persien, wohin sich der „Medicus“ Robert Cole begab, um dort zu studieren, auch eine Gruppe islamischer Extremisten, die gegen die Medizinschule des Meisters Ibn Sina vorgingen und ihn hinrichten lassen wollten, da er eine Leiche aufgeschnitten und untersucht hatte. Diese Stelle, so habe ich später erfahren, gibt es nur im Film, aber nicht im Buch.
Doch wie hält es der Islam ganz allgemein mit dem Aufschneiden von Leichen, um diese für medizinische Zwecke zu untersuchen? Die Kirche in Europa verteufelte dies zur Zeit des Mittelalters ja, sodass ein medizinischer Fortschritt dort nahezu unmöglich gemacht wurde.
Was ist also Wahrheit und Fiktion?