Warum.finden wir Leichen, Schädel etc. gruselig?

14 Antworten

Dafür gibt es keine evolutionäre Erklärung, eher eine kulturelle.

Ich verweise auf den speziellen Totenkult (Famadihana) in Madagaskar, wo mindestens alle zehn Jahre die Toten aus ihren Gräbern genommen und erneut bestattet werden. Dort gibt es einen solchen Ekel oder Grusel nicht.

Auch in der europäischen Kultur ist der Umgang mit dem Tod und mit den Toten früher anders gewesen. Davon zeugen die verschiedenen Bestattungsformen z. B in Beinhäusern oder in Katakomben, wo z. B. die Gebeine fein säuberlich gestapelt oder teilweise sogar künstlerisch arrangiert werden.

Ich (!) denke, dass die Angst vor den Toten aus der Zeit stammt, wo der Tod aus unserem Leben "ausgelagert" wurde und gleichzeitig die romantisch schaurigen Gruselgeschichten aufkamen.

die menschen finden gebeine von toten gruselig, da sie meinen, wenn ein mensch stirbt, ist er weg.

und nun finden sie doch noch was von ihm, was eigentlich nach ihrer seelenhaltung unmöglich ist, seine gebeine (grusel)

Es erinnert uns einfach daran, dass wir sterben werden. Den Tod zu sehen, ist für den Menschen immer unangenehm (oder sollte es zumindest sein). Das kommt daher, dass auch wir intelligenten, Raumfahrenden Menschen auch nur höhere Primaten sind. Die Angst vor dem Tode und vor allem vor dem sterben ist so ziemlich die tiefste Angst des Menschen, die er wohl auch niemals überwinden wird. Es ist so tief in uns einprogrammiert, dass wir nichts dagegen tun können.

Totenschädel und Leichen erinnern uns halt daran.

Die Angst vor dem Tod ist halt bei den meisten Menschen die stärkste Angst überhaupt. Außerdem ist es ein sehr ungewohnter und nicht alltäglicher Anblick.

Es gibt auch Völker, in denen mit Toten anders umgegangen wird, da hat jedes Kind im Alter von 8 Jahren schonmal eine Leiche gesehen und findet nichts dabei, außer vielleicht Trauer. Das heißt, die Angst vor Leichen ist nicht evolutionär entstanden sondern sozial geprägt.

Wenn man als Kind nie eine Leiche gesehen hat, dann ist es später vor allem die Unsicherheit und die Ähnlichkeit zu einem lebenden Wesen, das sich gleich bewegen könnte, die Angst erzeugt. Dieses Verhalten ist evolutionär entstanden.


metpa  15.01.2015, 04:15

Nein, es ist nicht sozial bedingt und icht anglernt.

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Lukei  15.01.2015, 03:00

Dem kann ich zustimmen. Ich wohne auf den Phillippinen und da wird ganz anders umgegangen mit den Toten. Sie werden sogar fuer eine Woche aufgebahrt im eigenen Haus.

Der Sarg ist offen,das heisst man kann dort das Gesicht des Toten sehen. Um eine schnelle Verwesung zu verhindern wird ihnen das Blut entzogen und es wird ein anderes Mittel gespritzt. Dadurch sehen die Toten besser aus als sie im wahren Leben ausgesehen haben. Keine Falten mehr. Man denkt sie schlafen.

Auch macht es kein Problem, das die Kinder sich die Toten ansehen.

Bei uns in Deuitschland ist dies alles undenkbar. Ich kann mich noch erinnern, das ich nicht mehr meinen Opa sehen konnte, der verstorben war, Meine Oma wollte das nicht, das ich als Kind die Leiche sehe im Leichenschauhaus.

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Evolutionär bedingt. Leichen sind ein Infektionsrisiko, deshalb haben Individuen einen Vorteil, die diese meiden. Genauso haben viele eine angeborene Angst vor Spinnen oder Schlangen, auch wenn heutzutage in Europa keine große Gefahr von diesen ausgeht.