Ökonomen nehmen Weidels Gerede nach einem Dexit (Deutschland verlässt EU) auseinander. Was haltet ihr davon?

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/alice-weidel-und-die-idee-vom-dexit-das-waere-der-wirtschaftliche-super-gau-fuer-deutschland-a-594e8eb0-6d22-4c80-a552-6aa68c1f02ee

"Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, sprach von gefährlichen „Fantastereien“. Auf LinkedIn schrieb er: „Ohne die EU steht das deutsche Exportmodell unmittelbar vor dem Kollaps.“

Die AfD-Pläne wären jedoch kaum durchzusetzen. Zum einen will bisher keine Partei mit der AfD koalieren. Andererseits sind im Gegensatz zu anderen europäischen Staaten bundesweite Volksabstimmungen etwa über wichtige EU-Fragen im Grundgesetz nicht vorgesehen. Darüber entscheidet hierzulande allein das Parlament."

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/dexit-plan-der-afd-habeck-attackiert-afd-chefin-weidel-fuer-dexit-plan/100009728.html

" Der Präsident des Münchener Ifo-Instituts, Clemens Fuest, weist auf die programmatische Vorstellung der AfD hin, aus der Europäischen Union auszutreten, was er für „hochproblematisch“ halte. „Nationalismus und Abschottung treffen das Herz des deutschen Geschäftsmodells, solche Forderungen sind wirtschaftspolitischer Unsinn“, sagte Fuest der „Süddeutschen Zeitung“."

" Etliche deutsche Unternehmenschefs, etwa vom Softwarekonzern SAP, vom Chiphersteller Infineon, vom Stiftungskonzern Bosch oder vom Chemiekonzern Evonik, nennen das Erstarken der AfD eine Bedrohung für die größte europäische Volkswirtschaft.

Siemens-Energy-CEO Christian Bruch sagte am Samstag: „Dem zunehmenden Rechtspopulismus und der Polarisierung dürfen wir nicht tatenlos zuschauen.“ Dies greife Demokratie und Wohlstand an, die „wir um jeden Preis schützen müssen“. Die deutsche Wirtschaft lebe vom Export."

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/dexit-plan-der-afd-habeck-attackiert-afd-chefin-weidel-fuer-dexit-plan/100009728.html

Ist die arme Frau Weidel Opfer von geheimen Eliten geworden, wie es die arme AfD so oft ist? 😭😭😭😭

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Verschwörer sind wieder so böse zur AfD😭😭😭😭 31%
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Europa, Geschichte, Wirtschaft, Recht, Bundestag, Bundestagswahl, CDU, Demokratie, Die Grünen, DIE LINKE, FDP, Ökonomie, Partei, Rassismus, Rechtsextremismus, SPD, Verschwörungstheorie, Wahlen, AfD, LGBT+, Rechtsextreme Parteien, Alice Weidel
Wie viel Freiheit brauchen wir?

Die Frage bezieht sich auf die augenblickliche Situation.

Zwischen den sog. "freien Gesellschaften" und den immer wieder beanstandeten illiberalen Gesellschaften bestehen ja (wieder) zunehmend stärkere Unterschiede.

Die Liberaldemokratischen Gesellschaften halten sich die Förderung von Selbstverantwortung und geringerer Eingriffe in die Zivilgesellschaft zugute. Totz dem bedürfe sie der Harte Hand des Rechts, um Staat und Gesellschaft vor sich selbst zu schützen.

Die Sozialliberalen Gesellschaften pflegen ein anderes Eingriffsniveau und versuchen Staat und Zivilgesellschaft über sozialstaatliche Eingriffe zu befrieden, greifen dabei aber auch tief in die Privatsphäre ein und erwünschte Umverteilungen steigern die Staatsquote und schwächen damit die private Investivkraft.

Die illiberalen Gesellschaften agieren inzwischen (mit Ausnahmen) ähnlich, sie überlassen die Sphäre der privaten Reproduktion in unterschiedlichen Maße sich selbst, schwächen und gängeln dabei die Zivilgesellschaft aus disziplinarischen Gründen und ermöglichen um der Stabilität von Staat und Gesellschaft willen oligarchischen Gruppen die Organisation der Wirtschaft und das Abschöpfen hoher Margen - steuern aber auch gern Investitionen.

Von unten her betrachtet, kann das, solange man sich funktional integriert hat (also einer Erwerbsarbeit nachgeht), dem einzelnen bei politischem Absentismus augenscheinlich gleich sein, unter welchem System man lebt. Nur wenn man sich aus einer traditionellen Bindung an Scholle, Arbeit, Tradition löst, werden Unterschiede (Chancenungleichheit etc.) Augenfällig.

Wie viel Freiheit brauchen wir - wem reicht die Integration in einen funktionierenden Oligarchenstaat, wer meint die Entfaltungsmöglichkeiten eines Sozialstaates zu benötigen und wer glaubt, das er in einer weitgehend liberalen Gesellschaft besser klar kommen würde?

Sozialstaat 53%
Liberale Demokratie 32%
Oligarchenstaat 16%
Wirtschaft, Politik, Staat

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