Wie viel Freiheit brauchen wir?
Die Frage bezieht sich auf die augenblickliche Situation.
Zwischen den sog. "freien Gesellschaften" und den immer wieder beanstandeten illiberalen Gesellschaften bestehen ja (wieder) zunehmend stärkere Unterschiede.
Die Liberaldemokratischen Gesellschaften halten sich die Förderung von Selbstverantwortung und geringerer Eingriffe in die Zivilgesellschaft zugute. Totz dem bedürfe sie der Harte Hand des Rechts, um Staat und Gesellschaft vor sich selbst zu schützen.
Die Sozialliberalen Gesellschaften pflegen ein anderes Eingriffsniveau und versuchen Staat und Zivilgesellschaft über sozialstaatliche Eingriffe zu befrieden, greifen dabei aber auch tief in die Privatsphäre ein und erwünschte Umverteilungen steigern die Staatsquote und schwächen damit die private Investivkraft.
Die illiberalen Gesellschaften agieren inzwischen (mit Ausnahmen) ähnlich, sie überlassen die Sphäre der privaten Reproduktion in unterschiedlichen Maße sich selbst, schwächen und gängeln dabei die Zivilgesellschaft aus disziplinarischen Gründen und ermöglichen um der Stabilität von Staat und Gesellschaft willen oligarchischen Gruppen die Organisation der Wirtschaft und das Abschöpfen hoher Margen - steuern aber auch gern Investitionen.
Von unten her betrachtet, kann das, solange man sich funktional integriert hat (also einer Erwerbsarbeit nachgeht), dem einzelnen bei politischem Absentismus augenscheinlich gleich sein, unter welchem System man lebt. Nur wenn man sich aus einer traditionellen Bindung an Scholle, Arbeit, Tradition löst, werden Unterschiede (Chancenungleichheit etc.) Augenfällig.
Wie viel Freiheit brauchen wir - wem reicht die Integration in einen funktionierenden Oligarchenstaat, wer meint die Entfaltungsmöglichkeiten eines Sozialstaates zu benötigen und wer glaubt, das er in einer weitgehend liberalen Gesellschaft besser klar kommen würde?
19 Stimmen
5 Antworten
Dein Gegenüberstellen der Systeme in diesen abgegrenzten Kategorien ist sinnlos. Freiheitliche Demokratie kann sehr wohl sozial sein, wie wir an vielen Ländern Europas gut sehen können.
Alle, die für eine sozialistische Planwirtschaft sind, haben entweder nicht in der früheren DDR gelebt oder kennen nicht das Vorhaben des WEF !
Oder schlimmstenfalls Beides.
Wieso Unsinn ? Wo liegen den die Vorteile einer zentral vom Staat gesteuerten Planwirtschaft, in der es allen Menschen gleich schlecht geht und kein Wirtschaftswachstum entstehen kann ?
Sicher, Politiker wie ein demagogischer Robert Habeck können Menschen zum Vorteil ihrer Politik in ihren Bann ziehen, aber dass ist doch ausschließlich was für Ideologen.
Der Rest funktioniert nicht.
Ich halte es grundsätzlich für problematisch, die Verantwortung des Staates immer weiter auszudehnen und die Verantwortung des Einzelnen immer weiter zurückzufahren.
Am Ende des Tages ist das Ergebnis der unmündige Bürger.
Wir müssen definitiv wirtschaftsliberal bleiben. Denn auch ein Sozialstaat wird am Ende des Tages von der Wirtschaft getragen. Wenn man Schranken für die Wirtschaft erschafft, dann bremst man den wirtschaftlichen Erfolg und dadurch beschneidet der Staat sich selbst bei seinen Ressourcen, die ihm zur Unterhaltung des Sozialstaates zur Verfügung stehen
Davon war hier nicht die Rede, weil es dieses planwirtschaftliche System wohl kaum bis gar nicht gibt.