Umschulung aufgrund falscher Einstufung durch den medizinischen Dienst verzögert – was kann ich tun?

Hallo zusammen,

ich brauche dringend Rat zu meiner aktuellen Situation. Seit dem 31.06.2024 bekomme ich kein Krankengeld mehr, nachdem ich 1 1/2 Jahre krankgeschrieben war. Während dieser Zeit litt ich unter Burnout und Depressionen, aber mit Unterstützung meiner Berufsberaterin vom Arbeitsamt habe ich mich auf eine Umschulung zur Fachinformatik für Anwendungsentwicklung vorbereitet, die heute, am 01.08.2024, starten sollte.

Um mich auf meine zukünftigen Möglichkeiten vorzubereiten, habe ich während meiner Krankenphase freiwillig Kurse vom Arbeitsamt besucht, was meine Leistungsbereitschaft zeigt. Ich habe auch während meiner Krankschreibung Bewerbungen geschrieben und war bei Vorstellungsgesprächen, leider ohne Erfolg. Zusammen mit meiner Berufsberaterin haben wir die Umschulung geplant, und ich hatte vorgeschlagen, schon im April wieder arbeiten zu gehen, um bis zum Start der Umschulung etwas Geld zu verdienen und nicht einfach Zuhause rumzusitzen, weil es mir ja auch besser ging. Sie riet mir jedoch, die Zeit zu nutzen, um mich vollständig zu erholen und im Krankengeld zu bleiben.

Das Problem ist, dass, als ich jetzt das Maximum an Monaten erreicht habe, in denen mir Krankengeld zusteht und ich ausgesteuert wurde, sich der medizinische Dienst des Arbeitsamts eingeschaltet hat und entschieden hat, dass ich nur 15 Stunden pro Woche arbeitsfähig bin, was die Umschulung unmöglich macht. Dies scheint jedoch auf einer ungenauen Prüfung zu beruhen, da meine Psychologin, die mich seit letztem Jahr betreut, nicht einmal kontaktiert wurde. Meine Psychologin und ich vermuten, dass aufgrund meiner langen Krankheitsphase mein Fall nicht ausreichend geprüft wurde und ich aufgrund der 1 1/2 Jahre einfach so als leistungsunfähig eingestuft wurde.

Die nächste Möglichkeit für die Umschulung wäre am 01.09.2024 oder erst im Januar/Februar 2025. Ich möchte unbedingt schon im September starten, aber ich weiß nicht, wie ich den medizinischen Dienst dazu bringen kann, seine Entscheidung schnell zu revidieren.

Das Blöde an der ganzen Sache ist auch, dass die Berufsberaterin mir ständig gesagt hat, dass ich mir keine Sorgen machen soll und dass das alles klappt. Sie hat mir auch gesagt, dass sie sich melden wird, sobald es Ergebnisse vom medizinischen Dienst gibt, aber stattdessen hat sich nur mein Jobvermittler gemeldet und mir gesagt, dass das jetzt mit der Umschulung "erstmal" nichts wird. Ich will keinem mehr vertrauen, ich kann es einfach nicht mehr und die Berufsberaterin macht derzeit ebenfalls den Eindruck, als könnte ich ihr nicht mehr vertrauen. Sie meldet sich nicht einmal mehr, geschweige denn, dass sie sich diesbezüglich mal äußert, schließlich hat sie mir immer nur gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen muss und alles klappt.

  1. Wie kann ich den medizinischen Dienst dazu bringen, seine Entscheidung schnell zu überprüfen und zu ändern?
  2. Soll ich mich direkt an den medizinischen Dienst wenden oder einen formellen Widerspruch einlegen?
  3. Welche Schritte kann ich unternehmen, um sicherzustellen, dass meine Psychologin in die Bewertung einbezogen wird?
  4. Gibt es andere Möglichkeiten, die Umschulung im September trotz der aktuellen Einstufung zu beginnen?

Ich bin für jeden Rat dankbar.

Vielen Dank im Voraus!

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