Mutter unterstellt mir, die Familie zu entzweien. Was tun?

Hallo zusammen,

kurze Vorgeschichte: mein Vater und ich haben seitdem ich ein kleines Kind war(nächstes Jahr werde ich 30) keine gute Beziehung. Im Laufe der Jahre kamen dann noch einige Spitzen seinerseits dazu (das würde hier jetzt den Rahmen sprengen, es war aber über Lügen im großen Stil, Beleidigungen, Maul zerreißen hinter meinem Rücken bis hin zu großen finanziellen Problematiken, Rechtsanwaltsbesuchen usw. eigentlich alles dabei) Ich habe dann vor einigen Monaten beschlossen, den Kontakt zu ihm abzubrechen. Den Gedanken hatte ich schon viele Jahre aber nun habe ich es durchgezogen.

Dass wir uns an Familienfesten über den Weg laufen - damit kann ich umgehen. Jetzt wurden meine Partnerin (über die er im übrigen auch schlimm hergezogen hat und die ihn auch nicht in ihrem Leben braucht) allerdings seitens meiner Mutter zu ihm und ihr nach Hause zum Weihnachtsessen eingeladen. Ich habe nun abgesagt; ich finde es einfach sehr unschön, zu ihm nach Hause zu gehen und dann so tun zu müssen, als wäre heile Welt. Zu einer Aussprache wird es nämlich auch am Fest der Liebe der nicht kommen, obwohl meine Mutter hier Hoffnungen hatte. Meine Partnerin und ich möchten Weihnachten gerne alleine feiern, am ersten Weihnachtsfeiertag würden wir uns sowieso bei meinen Großeltern über den Weg laufen, sofern er dann kommt. Mit denen versteht er sich nämlich auch nicht sonderlich gut. Mein Vater versteht sich sowieso mit niemandem wirklich gut.

Meine Mutter ist daraufhin dezent eskaliert; ich würde die Familie entzweien und es noch bereuen, dass ich den "Weg des geringsten Widerstands" gehe. Ich solle an meine Familie denken und nicht nur an mich, über meinen Schatten springen und ihm entgegen kommen. Mir sträubten sich echt die Nackenhaare. Ich kenne das schon - immer, wenn ich mich für etwas entscheide womit meine Familie nicht zufrieden ist, wird mir ein schlechtes Gewissen eingeredet. Ich wäre schuld dass alle Welt traurig ist und dass wir als Familie zerbrechen.

Meine Entscheidung steht: wir gehen da nicht hin. Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich wegen der gestrig gefallenen Äußerungen Bauchschmerzen habe. Ich finde es einfach himmelschreiend ungerecht, dass meine Reaktion auf den Mist den mein Vater verzapft als Grund dargestellt wird, weshalb die "Familie zerbricht". Es kam regelrecht als Drohung rüber.

Ich wollte mir einfach mal ein wenig Frust von der Seele reden und interessiere mich für eure Meinung dazu - wie würdet ihr umgehen, was würdet ihr tun?

Danke schon einmal!

Familie, Freundschaft, Weihnachten, Vater, Psychologie, Liebe und Beziehung, Streit, Kontaktabbruch

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