US-Wahlkampf: Angst um Pornos oder Maskulinisten-Ideologie: Was zieht mehr bei jungen, männlichen Amerikanern?

Die US-Pornoindustrie hat die Kampagne: „Hands Off My Porn“ gestartet, eine Serie von Video-Werbeclips, die auf Pornhub und anderen Pornografieseiten in sieben Swing States geschaltet werden. Wer dort einen Sexfilm schauen will, muss nun zuerst die von Pornostars vorgetragenen Hinweise zu „Project 2025“ anschauen. Das erzkonservative Projekt mit seinen rückwärtsgewandten Ideen ist eng mit Donald Trump verbunden – auch wenn der immer wieder behauptet, dessen Ziele seien nicht seine. Auf Seite 5 des Vorworts der über 900 Seiten starken „Project 2025“-Schrift heißt es jedenfalls: „Pornografie soll verboten werden.“ Und genau dagegen wehrt sich die Industrie mit der ungewöhnlichen Werbestrategie, wie die New York Times zusammenfasst.

Das dürfte Kamala Harris und den Demokraten recht sein, denn gerade junge Männer scheinen im aktuellen Wahlkampf stärker Donald Trump zu unterstützen.

Die „Swift-Rogan-Wahl“ – wer lässt sich zur Stimmabgabe motivieren?

Die Taktik des Republikaners ist seit Monaten klar: Er setzt auf junge und unzufriedene Männer, verunsichert oder verbittert über ihre womöglich schrumpfende Bedeutung in der Gesellschaft. Deshalb geht Trump zu Boxkämpfen, zeigt sich mit Elon Musk und steht bereitwillig Maskulinisten-Podcasts Rede und Antwort. Umfragen bescheinigen Trump, dass er tatsächlich bei Männern einen großen Vorsprung hat und gerade unter Jüngeren im Vergleich zu früheren Wahlen Boden gutzumachen scheint – aber niemand weiß, ob gerade diese Gruppe am Ende wirklich wählen geht.

Frühere Wahlen haben gezeigt, dass Frauen zuverlässiger ihre Stimme abgeben und gerade junge Männer eine oft erschreckend niedrige Wahlbeteiligung aufweisen. Trump möchte nun gerade diese Gruppe zur Stimmabgabe motivieren. Peter Hamby von Puck rief deshalb im September die „Swift-Rogan-Wahl“ aus: Für ihn läuft die Entscheidung darauf hinaus, ob eher Fans von Taylor Swift oder die Hörer von Podcastmoderator Joe Rogan zur Wahl gehen.

Rogan ist mit Millionen Hörern der Archetyp des sich ungerecht behandelt fühlenden Maskulinisten – also eines Mannes, der von naturbedingter männlicher Überlegenheit ausgeht und sich durch weibliche Gleichberechtigung bedroht sieht. Nur: Bisher waren weder Trump noch Harris bei ihm in der Sendung. Gerade die Demokraten dürften hinter den Kulissen auf ein Gespräch hinarbeiten, denn Rogan hat öffentlich schon gesagt, dass ihm Trump inzwischen zu weit geht. Am Montag berichtete Reuters über weit fortgeschrittene Verhandlungen mit Harris. Es wäre ein großer Coup für die Demokratin, allein bei Spotify hat „The Joe Rogan Experience“ fast 15 Millionen Abonnenten.

Quelle: https://www.rnd.de/politik/welche-rolle-pornos-bei-der-us-wahl-spielen-PSTJBQMFZ5DVJENYJK5JYW6TVQ.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=usa-update&utm_content=20241015_PSTJBQMFZ5DVJENYJK5JYW6TVQ_rnd

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