Wieso wird es Frauen so schwer gemacht, sich sterilisieren zu lassen?

Hallo zusammen :)

Ich selbst möchte auch niemals Kinder bekommen und gehe auch davon aus, dass ich diese Entscheidung niemals überdenken werde, einfach weil ich noch nie einen Kinderwunsch hatte, Kinder überhaupt nicht in meine Vorstellung eines für mich gelungenen Lebens passen und ich außerdem auch gewisse Angst vor Schwangerschaft, Geburt und den damit verbundenen körperlichen Beeinträchtigen und Schmerzen habe, beziehungsweise meinen Körper das einfach nicht antun möchte.

Ich selbst würde mich aber trotzdem nicht sterilisieren lassen, nicht weil ich befürchte, dass ich diese Entscheidung mal bereuen werde (kann natürlich auch passieren, ist aber nicht mein Grund), sondern eher, weil ich mich nicht einer Operation und Vollnarkose aufsetzten möchte und den Gedanken, dass man mir durch die Scheide/Schnitte am Bauchnabel irgendwelche Geräte einführt und meine Eileiter durchtrennt/verödet oder sonst was ein bisschen eklig finde.

Trotzdem kann ich es verstehen, wenn sich eine Frau dazu entscheidet, vor allem da es ja viele gibt, die hormonelle Verhütung nicht mögen beziehungsweise ihnen nicht gut tut und denen Kondome einfach zu unsicher sind. Im Internet schreiben (und in Dokumentationen berichten) aber sehr viele Frauen, dass kein, also wirklich gar keiner oder irgendwie einer von hundert Frauenärzten dazu bereit ist, bei einer Frau unter 30 und ohne Kinder eine Sterilisation durchzuführen. Wenn man dann schon Mitte 30 ist und zwei Kinder hat sieht das ganze wieder anders aus, aber vor allem jungen, kinderlosen Frauen wird es sehr sehr schwer gemacht.

Dann kommen immer Sätze wie „Mit dem richtigen Partner wollen auch sie Kinder“ und „Sie wissen ja überhaupt nicht, was sie in 10 Jahren wollen“. Ich sage ja auch nicht, dass diese Sätze nicht stimmen können, das kann natürlich sein. Und ich sage ebenfalls nicht, dass man an jeder dahergelaufenen 18jährigen, die kein Bock mehr auf Kondome hat, eine Sterilisation durchführen soll.

Aber was ist so falsch daran, wenn man einer jungen Frau, die vielleicht sogar verheiratet oder halt in einer festen Beziehung ist wenigstens ein Beratungsgespräch, in dem sie ihre Gründe erklären und von ihrer Entscheidungsfähigkeit überzeugen kann, anbietet? Und sie dann sterilisiert, wenn man erkennt, dass da nichts überstürzt sondern wohl überlegt ist?

Natürlich kann es passieren, dass sie es bereut, aber das ist - würde ich jetzt einfach mal hart formulieren - dann ihr Problem. sie kann ja versuchen es rückgängig zu machen, sich künstlich befruchten zu lassen oder einfach Kinder adoptieren, sollte sie ihre Meinung wirklich auf einmal überdenken. Wenn sie ihre Meinung ändert, ist es ihr Problem, ihr Pech und nicht das der Ärzte?

Wieso verstehen sie das nicht? Ist das nicht unfair? Wieso werden viele Frauen da so bevormundet?

Danke im voraus

Schwangerschaft, Frauen, Sex, Geburt, Arzt, Gynäkologe, Liebe und Beziehung, Sterilisation, sterilisieren

Meistgelesene Beiträge zum Thema Sterilisation