Für die Schullaufbahn der Tochter (13): Französisch abwählen oder nicht?

Ich komme eben von einem Gespräch mit den Klassenlehrerinnen und der Beratungslehrerin und bin nun verunsichert:

Vor 1 bis 2 Wochen stand meine Tochter (13, Gesamtschule Klasse 7) unter Druck. In Französisch hagelt es nur noch 4er und 5er, im letzten Vokabeltest sogar eine 6. Gleichzeitig kämpft sie um die Zuteilung in den E-Kurs Englisch (Note 3 / 3-), den in Mathe (4) bekommt sie eher sowieso nicht. Damit stellt sich mir schon eine besorgniserregende Situation dar. Ohne E-Kurs läuft das auf einen sehr "einfachen" Schulabschluß hinaus.

Ich weiß, wir sind erst in Klasse 7, aber trotzdem werden hier bereits Weichen gestellt. Später noch einem E-Kurs zugeteilt zu werden, ist eher unwahrscheinlich. Das passiert selten.

Meine Tochter reagiert sehr sensibel auf Leistungsdruck. zuletzt mit Weinen, Verzweiflung, das Lernen helfe sowieso nicht. Sie könne sich oft nicht mehr an Vokabeln erinnern, die sie gelernt hat. Prüfungsangst? Lernblockade? Außerdem hat sie ein nicht sehr positives Bild von sich und ihren Leistungen. Sie sieht nur das Negative und traut sich nichts zu. Darum ist ihre mündliche Mitarbeit oft auch nur ausreichend oder mangelhaft.

Die Lehrer winken ab. Sie sei eher abgelenkt, unaufmerksam, sie lernt nur soviel wie unbedingt nötig. Klarer formuliert: Sie ist vor allem faul. Doch das ist sie nicht immer und in jedem Fach, daher kann ich das nicht als alleiniges Argument akzeptieren.

Nun rät man mir, ihr den Druck zu nehmen, indem man sie Französisch abwählen läßt. Die Englischlehrerin legt sich nicht fest, ob sie sie nun doch mit einer 3 in den E-Kurs einteilt oder was sie noch erwartet. Sie äußert sich gar nicht. In Erinnerung habe sie eine 3- aus der letzten Arbeit (meine Tochter legte mir eine 3+ vor!). Da frage ich mich, ob meine Tochter vielleicht auch anders wahrgenommen wird?

Frage ist nun: Wählen wir Französisch ab und hoffen, dass sie dann in anderen Fächern besser wird? Oder führt das dazu, dass sie weiterhin nur das Nötigste tut und in sämtlichen G-Kursen weiter vor sich "hindümpelt?

Ich mache mir Sorgen um den möglichen Schulabschluß. Die Lernatmosphäre in den E-Kursen ist besser, als in G-Kursen. Es ist ruhiger, konzentrierter. Sagen auch ehemalige Schüler und der große Bruder! "In E-Kursen lernt man mehr, weil man dort besser lernen kann!" (Mein Sohn, 15!) Gesamtschule: 1.200 SchülerInnen, davon 60 % mit Migrationshintergrund.

Ich möchte meine Tochter nicht noch mehr unter Druck setzen, aber ich möchte ihr deutlich machen, dass ein guter Schulabschluß sehr wichtig für ihr weiteres Leben ist.

Was würden mir hier Lehrer, Schüler, Eltern raten, die Erfahrungen mit ihren Kindern haben?

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Wie kann es eigentlich trotz Schulpflicht und verschiedener Förderschwerpunkte sein,dass ein Kind an keiner Schule angenommen wird, weil es ADHS hat?

Hallo, ich habe mal eine Dokumentation über Kinder mit AD(H)S gesehen. Dabei wurde auch der Fall eines Kindes geschildert, welches seit fast 2 Jahren keine Schule mehr besuchen kann, weil keine Schule ihn aufnimmt. Der Junge macht verschiedene Therapien und wird medikamentös behandelt.

Zum einen besteht in Deutschland doch allgemeine Schulpflicht und auf der anderen Seite sollte es doch auch für solche Fälle Hilfsmittel geben. Wie zum Beispiel Schulbegleiter, Integrationshelfer oder auch Förderschulen mit dem sonderpädagogischem Schwerpunkt "Soziale und Emotionale" Entwicklung. Selbst wenn um die Ecke keine Förderschule ist gibt es doch die Möglichkeit mit einem Fahrdienst in diese Schule zu gelangen.

Sind die Eltern schlicht weg zu dösig, um so etwas für ihren Sohn zu organisieren. Ich meine so etwas ist natürlich ein bürokratischer Marathon und ich denke es dauert lang bis man alle Möglichkeiten kennt.

Wobei ich mich auch frage, wieso gibt es da keine Ansprechpartner für die Eltern, die ihnen helfen können eine geeignete Schule zu finden.

Oder hat das alles noch einen anderen Grund?

Und wie sieht das eigentlich rechtlich aus?

Ich meine ein Kind hat ja nicht nur die Schulpflicht, sondern vor allem auch das Recht auf Bildung.

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