Warum läuft die Zeit unter Adrenalin langsamer?

Neben meinem Hauptberuf arbeite ich 1 Tag die Woche als Sicherheitsmitarbeiter bei einem Versandunternehmen.

Folgende Situation ist mir zum ersten Mal in meinem Leben passiert: Eine Mitarbeiterin hatte feierabend und ging die Treppe hoch, um sich umzuziehen.

Als sie die Treppe hinauf läuft, wird sie ohnmächtig und fällt hin. Ich stehe direkt vor der Treppe und renne schnell zu ihr hinauf. Sie ist bewusstlos.

Von hier aus weiß ich nicht, was mit mir passiert ist: Ich hatte keine Kontrolle über meine Handlungen, als würde mein Körper/Gehirn automatisch und ohne meine Kontrolle handeln.

Ich leistete alleine Erste Hilfe, während ich über Funk nach Unterstützung rief (für mich waren gefühlte 5 Minuten vergangen, in Wirklichkeit waren es aber nur 15 Sekunden). Da sich niemand meldete, rannte ich nach unten in die Halle und sagte es schnell dem Vorgesetzten, was passiert ist, währenddessen rief ich die Notrufnummer an. Das Ganze kam mir wie 15 Minuten vor.

Als die Frau eingeliefert wurde, mussten wir die Überwachungskamera auswerten, um zu sehen, wie das alles passiert ist, und erst dann wurde mir klar: Es waren nur 2 Minuten, in denen ich Erste Hilfe geleistet, Hilfe geholt und den Rettungsdienst gerufen habe.

Meine Frage ist, warum sich die Zeit unter Adrenalin oder einem solchen Schockmoment so langsam anfühlt?

Ich dachte wirklich, 15 Minuten seien vergangen, aber es waren nur 2 Minuten.

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Wie stehst du zur "Erinnerungskultur"?

In Deutschland scheint man ja weitläufig (zumindest in der Politik und bei Linken die einfachere Denkweisen vertreten und die Welt sich einfach striken wollen) der Meinung zu sein, dass rein Erinnerung, Geschichtsunterricht - und KZ-Besuche (und Ähnliches) allein schon gegen Extremismus "impfen".

Meiner Ansicht nach bringt das nichts - jemand der zum Extremist wird hat andere Gründe. (Die auch bestehen wenn er die Geschichte kennt bzw. ganz unabhängig davon.) Also meiner Meinung nach eher Verschwendetes Geld/Zeit - und der Fokus sollte darauf liegen die tatsächlichen Ursachen zu erarbeiten und zu kontern. Statt die Leute nur als "dumme Rechte" (die die Geschichte nicht kennen, etc.) zu bezeichnen.

Zu dem Violence Prevention Network - dem du wohl angehörst - sagt Wikipedia wohl zumindest, dass man da wohl tatsächlich sinnvoll vorgeht: "Die Verantwortungspädagogik ermöglicht einen demütigungsfreien Weg der Ansprache von Menschen, die sich anti-demokratischen Strukturen angeschlossen haben, und befähigt sie zur Rückkehr in das demokratische Gemeinwesen." - das scheint mir der richtige Weg.

Leider habe ich den Eindruck, dass durch klassische Verhaltensweisen von "Antifa" leute eher noch dazu gebracht werden weiter, in das rechtsextreme Spektrum abzurutschen - wenn hier gegenseitig sich Feindbilder verstärken - durch den Hass von links auf rechts Leute die recht sind noch stärker mir Gegenhass reagieren und sich radikalisieren weiter.

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