Wieso verstehen so viele die Meinungsfreiheit falsch?

Grundgesetz Artikel 5:

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

[…]

In der Praxis heißt das also, solange du nicht gegen weitere Gesetze (siehe Volksverhetzung) verstößt, kannst du alles sagen, was du willst.

ABER du musst dann eben auch aushalten, was andere dann dazu sagen. Du hast deine Meinung, die, wenn du sie frei äußerst, genauso frei von anderen kommentiert werden darf.

Man sollte meinen, dass das ganz einfach ist. Aber immer wieder (und gerade hier auf GuteFrage) treffe ich Menschen, die unter Meinungsfreiheit verstehen, dass wenn sie ihre Meinung äußern, diese nicht in Frage gestellt werden darf. Da antwortest du dann hier unter einer Meinungsfrage mit deiner eigenen Meinung und promt kommen Nutzer an, die dir unterstellen, du würdest ihnen deine Meinung aufzwingen. Obwohl genau danach gefragt wurde. Nur, weil deine Meinung eine andere ist als ihre.

Was ist so schwer daran zu kapieren, dass es noch andere Meinungen gibt, als die eigene?

Interessanterweise sind diejenigen, die behaupten, man dürfe in Deutschland nichts mehr sagen, auch diejenigen, die einen sofort angreifen, sobald man ihre Meinung kritisiert. Im Grunde widersprechen die sich doch die ganze Zeit. 

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Wie problematisch seht ihr Parallelgesellschaften in Deutschland?

Hallo,

Wie problematisch seht ihr Parallelgesellschaften in Deutschland? Gibt es eine Lösung dafür oder soll man das einfach so hinnehmen?

Ich bin was sowas angeht recht offen und hab einen multikulturellen Freundeskreis. Leider bekommt man aber doch oft mit, dass Deutsche und "Ausländer" nichts miteinander zu tun haben wollen. Manche wollen sich auch gar nicht integrieren.

Es gibt auf beiden "Seiten" viele Vorurteile, Verallgemeinerungen, teils Rassismus und Hass wegen anderer Herkunft, Religion usw. Man bekommt es sogar auf GF mit.

Besonders diese Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Leuten mit anderem Glauben: Die eine Seite sind "Nazis", die andere Seite sind "Radikale".

Neulich hab ich hier gelesen, dass man "Ungläubige" hassen und sich von denen fernhalten soll. Jemand anderes schrieb, er würde alle Muslime meiden, seien es Ärzte, Ladenbesitzer oder sonst was. Ich hab bei beiden auch kommentiert.

Ich frage mich echt, wohin das führen soll. Es wird auch gefühlt gar nicht besser.

LG!

Sehe ich problematisch 78%
Sehe ich unproblematisch 16%
Andere Meinung: ... 5%
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Meinung des Tages: Braucht Deutschland mit Blick auf steigende Flüchtlingszahlen eine "Integrationsgrenze"?

Welchen Weg soll Deutschland beim Thema Flucht und illegaler Migration einschlagen? Während Innenministerin Faeser hinsichtlich der Aufnahme Geflüchteter weiterhin auf internationale Reglements verweist, fordert der bayerische Ministerpräsident eine jährliche Obergrenze...

Zwischen humanitärer Hilfe sowie der Angst vor dem Kollaps

Die derzeitige Flüchtlingssituation bringt zahlreiche Kommunen und Helfende an ihre Belastungsgrenzen; so beklagen viele Kommunalpolitiker nicht nur unzureichende oder schleppend verlaufende finanzielle und organisatorische Unterstützung seitens des Bundes, sondern die stetig steigende Anzahl jener Menschen, die z.B. aus (Nord-)Afrika, Syrien, Afghanistan, der Türkei und selbstverständlich aus der Ukraine in Deutschland ankommen, sprengt zudem die räumlichen Kapazitäten vieler Städte und Gemeinden. Mitarbeiter und freiwillige Helfer sind momentan am Ende ihrer Kräfte und kritisieren, dass Schutzsuchende nicht mehr adäquat und menschenwürdig versorgt und untergebracht werden können. Weiterhin befürchte man eine kontinuierliche Zunahme der Unzufriedenheit innerhalb der Bevölkerung, wovon letztendlich insbesondere Parteien wie die AfD profitieren würden.

Bis Ende August registrierte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mehr als 204.000 Erstanträge auf Asyl; das entspricht einem Plus von 77% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zusätzlich zu allen Menschen, die einen Erstantrag auf Asyl gestellt haben, müssen die ca. 1,1 Millionen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gerechnet werden, die ebenso Flüchtlingsstatus genießen und entsprechend versorgt / untergebracht werden, jedoch keinen Asylantrag stellen müssen.

Im Verlauf des Wochenendes hatten sich mehrere Politiker zum Thema zu Wort gemeldet und ein parteiübergreifendes Vorgehen gefordert. Der bayerische Ministerpräsident Söder brachte darüber hinaus eine jährliche "Integrationsgrenze" mit ins Spiel.

Der Wunsch nach einer Obergrenze sowie die Anwendung von geltendem internationalen Recht

Bei der von Söder geforderten und bei Anne Will erneut ins Spiel gebrachten "Integrationsgrenze" von 200.000 Menschen pro Jahr handele es sich um eine Richtgröße, auf Grundlage derer eine Integration in Deutschland noch gelingen könne. Denn maßgeblich sei nicht ausschließlich die vorübergehende Unterbringung Schutzsuchender, sondern eben auch die dauerhafte Integration, sofern Anträge bewilligt werden. Söder sprach sich ferner für stärkeren Grenzschutz, den Stopp von Sonderaufnahmeprogrammen (die es nur in Deutschland gebe), die Veränderung von möglichen Anreizen wie Bürgergeld und vor allem für die konsequente und unbürokratische Rückführung aus. Ähnlich sieht es Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer, der ebenso für systematische Grenzkontrollen zu den Nachbarländern Polen und Tschechien appelliert. Kretschmer kritisierte die Bundesregierung zudem für ihr träges und zögerliches Handeln: Vor allem müsse die Liste der sicheren Herkunftsländer massiv erweitert werden, um Menschen aus beispielsweise den Maghreb-Staaten keine Anreize für eine etwaige Flucht nach Deutschland / Europa zu bieten.

Sowohl Söder als auch Friedrich Merz seien für parteiübergreifende Gespräche und Maßnahmen offen und erwarten insbesondere von Kanzler Scholz einen konsequenten und realistischen Kurs in der Flüchtlingsdebatte.

Für Bundesinnenministerin Nancy Faeser sei eine jährliche Obergrenze für Geflüchtete jedoch nicht realistisch, da sich diese in einem Spannungsverhältnis zum internationalen Recht (Genfer Flüchtlingskonvention) befände. Eine Obergrenze, die sich in der Praxis ohnehin schwer umsetzen ließe, würde nur den Anschein einer Besserung entstehen lassen. Viel wichtiger sei es laut Faeser, eine schnelle gesamteuropäische Lösung zu erarbeiten und diese länderübergreifend konsequent umzusetzen.

Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil warnte vor allem vor Populismus und bemerkte, dass es die eine "Zaubermaßnahme" für die Lösung dieses Konflikts nicht gebe und individuelle Grundrechte auf Asyl grundsätzlich nicht infrage gestellt werden dürften. Dieser sprach sich ebenso für verstärkte Grenzkontrollen sowie die stärkere Bekämpfung von Schleuserbanden aus.

Unsere Fragen an Euch: Wie realistisch ist eine "Integrationsgrenze"? Welcher deutsche / europäische Weg sollte in der Flüchtlingsdebatte umgesetzt werden? Welche konkreten Forderungen stellt Ihr an die Politik? Müsste Humanität ggf. reinem Pragmatismus weichen, um die Situation wieder beherrschbar zu machen?

Wir freuen uns auf Eure Antworten

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/migration-debatte-regierung-102.html

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-09/migration-nancy-faeser-gefluechtete-obergrenze

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Meinung des Tages: Was haltet ihr von den neuen Gesetzentwürfen zur Sterbehilfe?

Sterbehilfe ist ein umstrittenes Thema. Bis Februar 2020 war in Deutschland der assistierte Suizid strafbar. Das heißt, dass eine sogenannte „geschäftsmäßige Sterbehilfe“ verboten war.
Sowohl Ärzte als auch Betroffene haben gegen diese Regelung geklagt, mit dem Ergebnis, dass das Bundesverfassungsgericht dieses Verbot als verfassungswidrig einstufte und das Strafgesetz aufhob.

Doch was genau ist der assistierte Suizid überhaupt?

Darunter fällt die Beihilfe zur Selbsttötung, beispielsweise durch die Beschaffung oder Bereitstellung von tödlichen Mitteln. Anders als bei der in Deutschland verbotenen aktiven Sterbehilfe muss der Patient in diesem Fall die Medikamente jedoch selbst einnehmen.

Der assistierte Suizid unterscheidet sich von der verbotenen aktiven Sterbehilfe, bei der ein Arzt dem Patienten das Mittel zuführen würde, ebenso wie von der erlaubten passiven Sterbehilfe, bei der auf lebenserhaltende Maßnahmen verzichtet wird und von der erlaubten indirekten Sterbehilfe, bei der beispielsweise schmerzlindernde Medikamente verabreicht werden mit dem Wissen, dass diese ein früheres Versterben zur Folge haben.

Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist der assistierte Suizid in einer Grauzone. Dies soll sich nun ändern. Zwei Abgeordnetengruppen im Bundestag haben Initiativen zum Gesetzesentwurf zusammengeführt.
Dieser Entwurf besagt unter anderem, dass eine gesetzliche Verankerung des Rechts auf selbstbestimmtes Sterben notwendig sei. Für die Selbsttötung soll es also klar definierte, gesetzlich verankerte Parameter geben.

Die entsprechenden Abgeordnetengruppen sehen in ihren Entwürfen vor, dass Ärztinnen und Ärzte künftig Volljährigen ein Mittel zur Selbsttötung verschreiben dürfen. Dies setzt voraus, dass die entsprechenden Patienten ihr Leben aus eigenem und freiem Willen beenden möchten. Eine weitere Voraussetzung soll darüber hinaus eine Beratung sowie die Aufklärung sein. Frühestens drei bis spätestens zwölf Wochen nach dieser Aufklärung soll es dann möglich sein, die entsprechenden Arzneimittel zu verschreiben.

Unsere Fragen an Euch: Was haltet ihr von der neuen Initiative? Sollte die beschriebene Sterbehilfe gesetzlich verankert werden? Oder findet ihr, dass sogar die aktive Sterbehilfe oder keins von beidem erlaubt sein sollte?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.ndr.de/kultur/Sterbehilfe-Was-ist-in-Deutschland-erlaubt-was-strafbar,sterbehilfe386.html

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/suizidbeihilfe-100.html

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestag-abgeordnete-einigen-sich-auf-gemeinsame-sterbehilfe-initiative-a-003fac57-6202-44a0-86f1-3d566687d2e4

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Meinung des Tages: Lohnt sich das Deutschlandticket?

In wenigen Tagen geht das von Bund und Ländern in zähen Verhandlungsrunden beschlossene 49-Euro-Ticket nun endlich an den Start. Vom 01.05. an sind Kunden des Deutschlandticket-Abos in der Lage, nahezu uneingeschränkt auf das gesamte Angebot des Nahverkehrssystems zugreifen zu können.

Bereits im letzten Sommer hat das dreimonatige Pilotprojekt "9€-Ticket" offenbart: Für viele Menschen hierzulande stellt das Ticket nicht nur eine finanzielle Entlastung dar, sondern fördert zudem die Bereitschaft, für Arbeitswege oder Tages- und Urlaubsreisen auf den Nahverkehr zuzugreifen.

Doch nicht für alle Bürger des Landes lohnt sich der Wechsel vom bisherigen Abo hin zum Deutschlandticket; kritisiert werden beispielsweise Unterschiede zw. einigen Bundesländern hinsichtlich vergünstigter Abo-Modelle des Tickets (z.B. für Rentner & Studierende) sowie die Tatsache, dass das Ticket vor allem für Menschen aus städtischen Gegenden attraktiv ist und die Infrastruktur von Bus, Bahn und Zug in eher ländlicheren Gebieten ausbaufähig bleibt.

Unsere Frage an Euch: Lohnt sich der Umstieg / Kauf des 49€-Tickets für Euch? Spart Ihr dadurch auf dem Weg zu Schule / Uni / Arbeit ein oder bringt Euch das Ticket keine Ersparnis? Kauft Ihr das Ticket, um Reisen zu unternehmen oder verzichtet Ihr?

Wir freuen uns auf Eure persönlichen Meinungen zum Thema.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/49-euro-ticket-nahverkehr-101.html

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