Lohnt es sich, für Gerechtigkeit zu kämpfen, trotz der Risiken und möglichen Erschöpfung?

Ich habe mich dieser Frage gewidmet, nachdem ich mehrere Situationen erlebt habe, in denen ich für das kämpfte, was ich für richtig hielt. Auch wenn ich am Ende "gewonnen" habe, fühlte ich mich oft erschöpft. Der Kampf gegen wahrgenommene Ungerechtigkeit ist riskant. Er ist mit negativer Energie verbunden und der Ausgang ist unsicher; manchmal kann es sogar schlimmer enden als zuvor.

Einige Leute raten dazu, einfach nach vorne zu schauen und positiv zu bleiben, also die Ungerechtigkeit zu ignorieren. Aber ist das wirklich gut für die Seele? Bleibt dann nicht ein Rest Unbehagen, der einen später belasten könnte? Gehört es nicht auch zu unserer Verantwortung als Mitglieder einer Gesellschaft, Missstände anzusprechen und zu korrigieren?

Nehmen wir ein hypothetisches Beispiel: Ein Student scheitert in einer Klausur und verfehlt die Bestehensgrenze um einen Punkt. Bei der Überprüfung stellt er fest, dass ihm fälschlicherweise ein Punkt abgezogen wurde. Dies scheint objektiv betrachtet richtig zu sein. Der Student steht nun vor der Wahl, dies mit seinem Dozenten zu besprechen, der jedoch unbeeindruckt bleibt, oder die ungerechte Behandlung einfach hinzunehmen, trotz seiner Anstrengungen, die Klausur zu bestehen.

Was denkt ihr? Lohnt sich der Kampf für Gerechtigkeit, oder ist es manchmal besser, Ungerechtigkeiten zu ignorieren, um sich selbst zu schützen?

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Existieren Menschenrechte objektiv

Existieren die Menschenrechte unabhängig vom Denken der Menschen so wie z.B. die Gravitationsgesetze unter der Annahme, dass Gott nicht existiert?

Wenn z.B. alle Menschen der Auffassung sind, dass Menschenrechte nicht existieren - existieren sind dann dennoch? Oder existieren sie nur intersubjektiv, weil man sie sich vorstellt - oder nur als soziale Implikation, dass wenn man eine bestimmte Gesellschaftsnorm erreichen will, dafür bestimmte Regeln zu formulieren und einzuhalten sind?

Checke auch hier

ethics - Do human rights exist? - Philosophy Stack Exchange

vs.

Die umstrittene Universalität der Menschenrechte | Stimmen der Zeit (herder.de)

Wenn nun Menschenrechte objektiv und nicht nur intersubjektiv bestehen, dann müssten sie doch eine materiell-naturalistische Entsprechung haben, also einen materiellen Bezug. Und wenn die Menschenrechte erst mit Geburt entstehen oder bei Geburt mehr werden als sonst, dann müsste sich der Mensch bei Geburt materiell verändern mit der Folge, dass der materielle Zustand von Mutter und Kind ein anderer wäre, würde man das Kind nach Geburt wieder in die Mutter einsetzen.

Wenn ich es recht verstanden habe, dann sind wir bei: Der Mensch hat Vernunft, ist zur Moral fähig. Daraus ergibt sich seine Menschenwürde und auch dieser die Menschenrechte. Ist aber nicht bereits die Menschenwürde nur intersubjektiv, außerhalb des materiell wahrnehmbaren und materiell vorhandenen?

Sind Menschenrechte nicht eher Legalismus und Sozialutilitarismus?

Mir geht es nicht darum, die Menschenrechte zu leugnen, ihre Funktion ist uns allen klar, jedoch darum, sie in einer rein materiellen Welt einordnen zu können.

Politik, Gesellschaft, Menschenrechte, Moral, Philosophie

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