Busfahrer meint er muss nicht bis zur Endstation fahren!?

Hee. Gestern Nachmittag hab ich in der Schule meinen Geldbeutel vergessen und es hat geregnet und ich hab es gerade noch auf den letzten Bus geschafft. der letzte Bus ist immer die Firma, über die ich mich schon öfters hier beschwert hab, weil der Chef und Fahrer der Linie immer "Ausnahmen macht". Er fährt zu früh los oder kommt zu spät an, ja sogar beides schafft der. Und der ist nicht wirklich alt. Und als ich mal gesagt hab, dass davorne um die Ecke gerade mein Bus wegfährt (der nächste) Motzt der mich voll an: ja was soll ich jetzt machen? Soll ich jetzt auch zu spät wegkommen? Raus jetzt!" Der bus ist auch so ein hoher ReiseBus mit Treppen die nicht breiter als 20cm sind. Aber immer öfter fährt ein Angestellter diese Linie und mit dem bin ich gestern gefahren. Dem hab ich gesagt, ich hab meine Karte vergessen, und er hat wie immer gefragt, WO ICH HIN WILL. (Darauf komm ich noch zurück, der Bus hat nämlich auch keine stop Knöpfe, was ein linienbus haben sollte und Vorallem kennt mich der Busfahrer so langsam). Ich sag es dem so und er sagt ja okay setzt dich. Mit mir war noch ein Fahrgast, aber der ist auf halben weg ausgestiegen. Dann holt mich der Fahrer während der Fahrt her und fragt, warum ich die Karte vergessen hab und dass er das nicht darf, weil sonst vielleicht ein Kontrolleur kommt und er meint wir beide Machen gemeinsame Sache (ironischer weiße kam heute einer :D ). Okay das versteh ich ja alles. Aber dann sagt er noch etwas, was ich erst später bemerkt hab. Er sagte: "ich muss nur so weit fahren, wie ein Fahrgast will bzw. muss". Dann kann er nämlich umdrehen bevor er sein "Ziel" erreicht hat. Aber das geht doch gar nicht?? Sein Bus hat vielleicht keine stop Knöpfe und man muss am Anfang sagen wo hin man will, aber er kann doch nicht 8 Kilometer und 5 Stationen vorher einfach wieder heimfahren, nur weil am Start niemand bis zur Endstation wollte. Es kann nämlich einer an einer Bushaltestelle stehen und warten auf diesen Bus, der aber nicht kommen wird, nur weil ein Fahrgast am Anfang nicht bis zum Ende der Linie mitfahren will. Oder darf er das?

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[Info] Lignes d'Azur Pass Sud Azur (50 €) in Nizza – keinerlei Information?

+++ Zur Information, falls andere Urlauber dasselbe Problem haben sollten und nun in den Weiten des Internets recherchieren. Link zum Nachweis der Gültigkeit siehe unten. +++

Wir haben eine Woche in Nizza verbracht und wollten uns nach der Ankunft am Flughafen wie schon bei den vergangenen Urlauben eine Wochenkarte der Lignes d'Azur holen, die sieben Tage lang innerhalb von Nizza sowie entlang der Küste bis Cap-d'Ail und Cagnes-sur-Mer gilt. Diese kostete 20 €, galt jedoch nur in den Bussen und Straßenbahnen, nicht in den Zügen.

Jedoch gab es am Automaten nur eine sehr begrenzte Fahrkartenauswahl (im Gegensatz zu den anderen Automaten in der Stadt). Die preiswerteste war „Aller-Retour Aéro“ (Flughafen–Stadt Hin und Rück) für 10 €, dann kamen schon teure Mehrtageskarten – keine Einzelfahrten oder ähnliches! Schon dies war in gewisser Weise eine Art Abzocke.

Einen Tarif für 20 € gab es aber auch nicht, die einzige Siebentageskarte kostete 50 €. An der Information im Terminal konnte man uns nach einer Internetrecherche zögerlich mitteilen, dass die Karte – für nun eben 30 € mehr – dafür auch im gesamten Département Alpes-Maritimes und dem Fürstentum Monaco sowie in den Regionalzügen gilt. Da wir die Fahrten nach Monaco und mit dem Zug nun also nicht extra zahlen müssten, würde sich die teurere Karte also letztendlich lohnen. Der Zug ist in Bezug auf die Pünktlichkeit sowieso hier immer die bessere Wahl.

So erwarben wir die Fahrkarte, zu der am Automat übrigens ausschließlich der Titel, aber kein weiteres Gültigkeits- und Einsatzgebiet genannt wurde (abgesehen von der Ermäßigung der Karte für unter 18-jährige in Begleitung eines Erwachsenen), und begannen endlich unsere Fahrt in die Innenstadt.

Doch hier begannen beim ersten Umstieg die Probleme, denn eine Mitarbeiterin, die beim Einstieg in den Bus gleich die Karten kontrollierte, wies uns eindrücklich darauf hin, dass wir den Bus mit unserer Karte nur bis hinter die Stadtgrenze und nicht bis zur Endstation in Cannes nutzen dürften. Da wir ohnehin in Saint-Laurent-du-Var aussteigen wollten, ließ man uns passieren. Sehr verwundert waren wir aber dennoch, waren wir uns doch sicher, für das gesamte Département (und darin liegt auch noch Cannes) und eben nicht nur für die Metropolregion bezahlt zu haben.

Die Internetseite der Lignes d'Azur findet beim Stichwort Pass Sud Azur gerade mal einen Artikel, geht aber nirgendwo näher darauf ein. Einzig die SNCF gibt Auskunft. Hier der entsprechende Link. Leider lässt er sich nicht archivieren.

Englisch: https://www.ter.sncf.com/sud-provence-alpes-cote-d-azur/tarifs-cartes/bons-plans/pass-sudazur-explore-en

Französisch: https://www.ter.sncf.com/sud-provence-alpes-cote-d-azur/tarifs-cartes/bons-plans/pass-sudazur-explore

Ich habe zur Sicherheit auch gleich Screenshots davon angefertigt, die ich hier aber nicht anhängen kann. Dies war auch das beste Beweismittel, damit man unserem erworbenen Tarif überhaupt Glauben schenkte! Glücklicherweise zeigen die Automaten und Entwerter beim Ranhalten der Karte kurz auch den Namen und teilweise den Preis der geladenen Karte.

Es passierte uns in den nächsten Tagen noch einige Male, dass das Personal in den Bussen uns eigentlich ablehnen wollten, sobald sie die türkise Plastekarte – die auch keinen Hinweis auf unseren Tarif gab, an den Automaten jedoch auch mit allen möglichen anderen Tarifen aufladbar und so ja für alles mögliche gelten könnte – bei uns sahen. Das grüne Bestätigungslicht am Entwerter gab uns jedoch letztlich immer Recht. Auch zeigte sich jeder Mitarbeiter, den wir anfangs noch zu unserem Geltungsbereich fragen wollten, sehr verwundert, als er den Preis und den Titel des aufgeladenen Tarifs am Auslesegerät des Fahrkartenautomaten sah.

Im Zug wurden wir von den immer etwas gefährlich aussehenden Sicherheitskräften nur einmal kontrolliert, aber hier gab es keine Rückfrage. Glücklicherweise hatte uns letzten Endes niemand tatsächlich von der Fahrt ausgeschlossen – aber dass man trotz gültiger Fahrkarte (die es übrigens wohl schon seit über zwei Jahren gibt) stets in der Beweispflicht war, war schon sehr belastend und würde weniger tariflich bewanderte Urlauber sicher von weiteren Fahrten abschrecken. Wir hatten auch tatsächlich einige andere Leute gesehen, die offenbar nur sehr verunsichert mit ihrer Karte unterwegs waren.

Deshalb möchte ich hier diesen Infoartikel veröffentlichen und hoffe, dass ich vielleicht noch ein paar Azurreisenden damit helfen konnte. Ich habe die Lignes d'Azur auf diese ungünstige Informationspolitik schriftlich hingewiesen, es ist abzuwarten, ob sich etwas tut. Denn insgesamt ist die Karte ein sehr gutes Angebot.

Anbei noch Bilder der Auswahl am Fahrkartenautomaten der Straßenbahnhaltestelle Terminal 2. Wie zu sehen, ist die Auswahl begrenzt und die Fahrkarten werden nicht weiter beschrieben. Wenn man eine vorhandene Karte jedoch mit einem Tarif aufladen will, ist das volle Angebote sowie eine Beschreibung zur Gültigkeit vorhanden.

Viele Grüße!

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