Wie soll ich darauf klar kommen?

Hey. Ich (w16) bin bisschen traurig. In einem Monat löst sich nämlich unsere Klasse auf, da wir alle in die Oberstufe kommen. Das heisst auch, dass ich meinen jetzigen Klassenlehrer verlieren werde. Kurz vorab, ich bin NICHT in ihn verliebt. Allerdings hat er mich durch eine schwere Zeit begleitet und ist der Grund, weshalb ich mich so geschützt gefühlt habe. Er weiss alles über mich und meine Vergangenheit. Er hat mit mir auch über seine Kindheit geredet und dass er auch viel in meinem Alter erlebt hat. Er war mit mir beim Jugendamt und hat sich jedesmal nach dem Unterricht Zeit gelassen, um mit mir zu reden. Er war mehr als nur ein Lehrer für mich. Er war schon eine wichtige Bezugsperson (natürlich mit gewisser Distanz). Er war der erste, der wegen meiner Missbrauchs und Misshandlungsgeschichte gehandelt hat, statt wegzuschauen. Ich gebe zu, dass ich schon seit dem Kindergarten (wirklich) nach einer Vaterfigur suche und es mich auch deshalb immer so gefreut hat, wenn er für mich da war, obwohl er nie mehr als ein Lehrer für mich sein kann/will/darf. Ich bin ihm echt dankbar. Er hat mich schon rauchen und schwänzen sehen, hat aber immer versucht, mit Verständnis zu reagieren. Zudem hat er bei mir die Möglichkeit eingeleitet, dass ich, unbegrenzt für dieses Schulhalbjahr vom Unterricht befreit sein darf und kommen darf, wann ich will. Ich musste nicht mal Hausaufgaben oder Klausuren mit machen, denn er meinte, dass Stress für mich sehr kontraproduktiv sei. Er hat mich bis jetzt nie los gelassen, egal wie schlecht ich mich mal benommen habe und trotz eines 6er Zeugnisses.

Aber jetzt muss ich die Klasse nunmal zu meinen eigenen Verdienst wiederholen. Versteht mich nicht falsch, ich bin total froh eine neue Chance zu haben, weil ich eigentlich das Zeug auch habe, schulisch erfolgreich zu sein. Und außerdem komme ich in eine coole Klasse, wo eine gute Freundin von mir auch ist. Aber ich werde seine Nähe vermissen. Und ich weiss nicht, wie ich damit umgehen soll. Ob er und ich weiterhin Kontakt haben, weiss ich nicht. Wäre aufjedenfall möglich, aber vielleicht möchte er auch endlich mit mir abschließen, nach dem Halbjahr. So leicht war es nunmal nicht mit mir.

Schule, Freundschaft, Psychologie, Lehrer, Liebe und Beziehung
Ich verliere die professionelle Distanz?

Hallo liebes Forum

Mich lässt eine Sache seit längerer Zeit nicht mehr los. Es lässt mich tagelang verzweifeln. Kurz vorab, ich bin ein Realschullehrer und unterrichte hauptsächlich die Klassenstufen 8-10. Was noch erwähnenswert ist, dass ich seit einem Jahr Klassenlehrer meiner derzeitigen 10. Klasse bin. Ein Mädchen meiner Klasse bereitet mir große Sorgen. Auch im ganzen Kollegium fällt ihr Verhalten auf. Natürlich habe ich sie bereits auf ihr Verhalten angesprochen und die Schulleitung sowohl als auch unsere Schulpsychologin arbeiten daran, ihr eine adäquate Hilfestellung zu bieten. Dennoch ändert sie ihr Verhalten sich, trotz mehrerer Gespräche und Hilfemöglichkeiten, überhaupt nicht. Sie schläft permanent im Unterricht ein, schwänzt regelmäßig, gibt keine Hausaufgaben ab und Klausuren versäumt sie völlig. Als ich sie auf ihr Verhalten ansprach, blockte sie zuerst ab, erzählte mir aber dann doch die mögliche Ursache ihrer Verhaltensauffälligkeiten. Mit 15/16 Jahren scheint sie mehr erlebt zu haben als der Durchschnitt. Im Elternhaus ist es momentan auch schwierig. Die Schulpsychologin schaltete das Jugendamt ein, aufgrund Misshandlungs- und Missbrauchsverdacht.
Das alles lässt mich nicht los und ich verliere die Distanz. Sie hat mir offen gestanden, dass sie in mir eine Vaterfigur sieht. Habe ihr die Grenzen aufgezeigt und ihr dementsprechend klar und deutlich gemacht, dass ich nur ihr Lehrer bin. Ich möchte ihr mehr helfen als für mich überhaupt möglich, obwohl ich nicht dazu befugt bin. Ich entwickele förmlich Rettungsphantasien!

Wie behalte ich die Distanz?

Beruf, Schule, Schüler, Psychologie, Elternhaus, Lehrer, Liebe und Beziehung, Psyche, Distanz, Professionalität
Sollte Schwimmunterricht an Schulen abgeschafft werden?

Bitte lest den Text, denn es geht nicht um den Schwimmunterricht an sich.

Erst einmal vielen Dank an Hannah. Für diese Frage konnte ich selbst sehr ausgiebig mit einer Betroffenen reden, die sich wünscht, dass es keinen (verpflichtenden) Schwimmunterricht für höhere Jahrgangstufen gibt. Die Betroffene möchte gerne anonym bleiben, weshalb ich ihr den Namen Hannah gebe.

Hannah ist 15 Jahre alt und geht auf ein Gymnasium in Niedersachsen. In der 10. Klasse gibt es an ihrer Schule erneut Schwimmunterricht, den es auch in der 5. Klasse gegeben hatte. Damals hatte sie, wie auch noch heute, sehr viel Spaß am Schwimmen. Allerdings hat sie vor kurzem gegen genannten Schwimmunterricht protestiert, da es ihr unangenehm ist vor ihren Mitschüler*innen leicht bekleidet Sport zu betreiben. Zudem fühlt sie sich sehr unwohl in ihrem Körper und bevorzugt längere oder weitere Kleidung. Zudem findet sie, dass ein solcher Zwang eine Verletzung der Menschenwürde und des Selbstbestimmungsrechts darstellen würde. Auch andere Mitschüler*innen sprechen sich gegen den Schwimmunterricht in der Ober- und Mittelstufe aus. Sie halten diesen als nicht mehr notwendig, wenn bereits in den Jahren zuvor Schwimmunterricht angeboten wurde. Der Lehrer von Hannah weigert sich, die 15 Jährige vom Schwimmunterricht zu befreien, da dies seiner Meinung nach "Nicht anders als Sportunterricht" sei. Den Mut mit ihren Eltern zu sprechen, hatte Hannah mühselig aufgebracht, jedoch konnten ihre Eltern ihre Ängste und das Unwohlsein nicht nachvollziehen. Da Hannah erst 15 Jahre alt ist, verfügt sie über keinerlei Bestimmungsrecht über die Befreiung vom Sportunterricht. Sie wünscht sich eine generelle Aufhebung des verpflichtenden Schwimmunterrichts ab der Mittelstufe und beruft sich dabei auf die sämtlichen Schüler*innen, die ihrem Vorschlag zustimmen.
Hannah ist kein Einzelfall.

Ich bedanke mich für das Gespräch und freue mich, falls ihr mir schreibt und auch eure Geschichte erzählt.

Obwohl viele Schüler*innen sich gegen den verpflichtenden Schwimmunterricht an Schulen aussprechen, gibt es auch viele Gegenstimmen. Ein wichtiges Argument in dieser Debatte ist zum Beispiel, dass einige Schüler*innen zuhause wenig Förderung erhalten und dringend das Schwimmen erlernen müssen. Zudem bietet das Erlernen von Tauch- und Schwimmfähigkeiten eine erhöhte Sicherheit im Alltag. Außerdem meint die Gegenseite, dass Individualinteressen nicht den gesamten Schwimmunterricht verhindern sollten und diese auch individuell gelöst werden sollten. Welcher Meinung seit ihr? Gibt es vielleicht eine Maßnahme, bei der alle Seiten bedient werden oder sollte der verpflichtende Schwimmunterricht an Schulen ab der Mittelstufe gänzlich abgeschafft werden?

Nein, eine Abschaffung des Schwimmunterrichts ist nicht sinnvoll. 63%
Ja, Schwimmunterricht sollte abgeschafft werden. 37%
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