Ich bin trans. Könnte ich an Transfrauen mehrere Fragen stellen?

Hallo, an alle. Ich bin momentan 19 Jahre alt und eine heranwachsene Transfrau. Ich glaube mit dem Problem ,,Geschlechtsdysphorie'' könnt ihr euch ohne besondere Schwierigkeiten identifizieren. Die Hormontherapie habe ich noch nicht begonnen. Mein erster Termin bei einem Psychiater, der sich auf das Gebiet ,,Transsexualität'' spezialisiert hat, findet am 06.09.2022 statt. (Bis dann werde ich das 20. Lebensjahr vollendet haben). Ich hätte alles schon viel früher anfangen können, da ich mich schon als ich 14 war geoutet habe. (Okay, vielleicht nicht unbedingt die Hormontherapie, aber ich hätte Pubertätsblocker nehmen können). Dank meiner Eltern kam das nie zustande. Ich werde sie aus diesem Grund für immer hassen, weil ich jetzt wirklich viel leide. Und als ich das 18 Lebensjahr vollendet habe, war es mit den Pubertätsblockern schon zu spät. Die Hormontherapie konnte ich auch nicht anfangen, weil ich keinen Platz bei einem Psychiater bekam.

Außerdem werde ich von der Angst geplagt, nie feminin aussehen zu können, weil ich ziemlich groß bin (184 cm) und große Hände und Füße habe. Der Grund, warum ich wie eine biologische Frau aussehen möchte ist, dass ich nach dem Abitur einen freiberuflichen Job anstreben will und das bedeutet, dass ich Kunden haben werde, und seien wir ganz ehrlich: Westliche Gesellschaft hin oder her, Diskriminierung und Vorurteile sind reelle Phänomene auch in den westlichen Gesellschaften. Meiner Meinung nach, sind die westlichen Gesellschaften in vielen Hinsichten nicht besser als die östlichen. Die östlichen bekunden den Hass gegenüber Transmenschen ganz offen. Sie stellen den Hass gar nicht in Abrede während die Mehrheit der westlichen Gesellschaften aus Heuchlern besteht, die nur so tun als ob sie Transmenschen akzeptieren, aber wenn keiner sieht, dann fügen diese Menschen Transmenschen gerne psychische und sogar physische Schaden hinzu. Ich weiß wovon ich rede, weil ich schon von Menschen, die mir vor anderen gesagt haben, sie akzeptieren Transmenschen und so weiter und so sofort, verbal und auch einmal physisch angegriffen wurde. Ich habe Angst davor rauszugehen.

Der andere Grund, warum ich unbedingt feminin aussehen will, ist natürlich Sicherheit.

Und der dritte Grund ist, dass ich endlich glücklich in meinem Körper sein will. Bei mir ist die Geschlechtsdysphorie so ernsthaft geworden, dass ich einfach anfange zu weinen. Zuletzt ist mir das in dem Gymnasium passiert .Ich hasse meinen ganzen Körper, weil alles so männlich aussieht und habe schon versucht Suizid zu begehen. Langsam fange ich wieder an, Suizid zu begehen.

Hier die Fragen:

1.Wie geht ihr mit Geschlechtsdysphorie um?

2.Ist 20/21 zu spät dafür, feminin auszusehen?

3.Ist das überhaupt mit einer Körpergröße von 184 cm und mit großen Händen und Füßen möglich?

Entschuldigung für den langen Text, aber ich denke, dass er nötig ist, damit ihr nachvollziehen könnt, warum ich feminin aussehen möchte,usw.

Vielen Dank im Voraus.

Psychologie, Diskriminierung, Feminin, Hormontherapie, Transgender, Transsexualität, Vorurteile, Benachteiligung, Transfrau, Geschlechtsdysphorie, Philosophie und Gesellschaft
Warum ist der Klassismus in der Gesellschaft so stark verankert und wird ignoriert?
Klassismus (abgeleitet von „Klasse“ bzw. englisch class im Sinne von „soziale Klasse“) bezeichnet Vorurteile oder Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft oder der sozialen Position und richtet sich meist gegen Angehörige einer „niedrigeren“ sozialen Klasse.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Klassismus

Dass dieses Thema wenig Aufmerksamkeit bekommt, erkennt man auch daran, dass dieser Begriff nicht allgemein bekannt ist. Bei einer Frage zu Rassismus, Sexismus, etc. würde man ja wohl kaum eine Begriffsdefinition hinzufügen.

Abwertende Aussagen gegenüber Arbeitslose, Obdachlose, Menschen mit niedrigem Einkommen sind leider nicht selten. Zum Beispiel: Die sollten einfach mal arbeiten gehen, die sind alle faul, haben selbst Schuld, hätten die sich mal in der Schule angestrengt, soch eine "richtige[s]" Ausbildung/Studium gesucht, etc.

Oder auch Begriffe wie Hartzer, Sozialschmarotzer, etc.

Solche Aussagen im Bezug auf die geographische/kulturelle Herkunft, aufs Geschlecht oder Sexualität etc. bezogen gäbe einen viel größeren Aufschrei. Besonders wenn es von einer Person des öffentlichen Lebens kommt. Wann ist jemals eine klassistische Aussage viral gegangen?

Es wird viel über Rassismus, Sexismus, etc gesprochen (zu Recht), aber nie über Klassismus. Das liegt aber nicht daran, dass er nicht oder nur kaum existiert. Ich glaube, dass er viel tiefer in der Gesellschaft verankert ist, als Rassismus und Sexismus. Schließlich werden ja auch Parteien, die die Lebensbedingungen solcher Menschen teilweise weiter verschlechtern wollen, viel gewählt.

Ich frage mich, warum diesem Thema so wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, und Klassismus fast toleriert wird.

Es geht mir auch nicht um den Begriff, sondern um die Tatsache. Man kann das ja auch umschreiben

Schule, Wirtschaft, Menschen, Politik, Psychologie, Diskriminierung, Gesellschaft, Menschenrechte, Philosophie und Gesellschaft
Als sehr maskuliner Bisexueller Mann diskriminiert, wer kennts?

Hey, ich (29, M), muss mich hier echt mal ausk*tzen...So genervt...

Bin bi und gehe recht offen damit um, aber erlebe oft Ausgrenzung - von Heteros weniger, sondern eher von der Gay-Community oder anderen Bi-Männern!

Der Grund: Ich erfülle nicht die Klischees eines typischen bi/gay Mannes! Sehe null feminin aus, trage Bart, mache viel Sport, zieh mich männlich an, muss dazu sagen, meine Fam kommt aus Libanon/Irak und ich entspreche wohl dem äußerlichen Bild eines "Machos" (haha, wieder ein Klischee). Höchstens dass meine Haare etwas länger sind, fällt aus dem Rahmen, aber das ändert auch nix... Auch mein Charakter ist wohl "zu" männlich für die gay/bi-Community: Ich liebe Fußball, rauche Shisha, hasse Shopping oder Putzen, rede gern über Technik, Autos und zocke gern mit meinen Bros (die hetero sind).

Alle anderen gay oder Bi-Männern, die ich kenne (Kumpels) sind da ganz anders... Und ich hab das Gefühl nicht dazuzugehören. Nirgendwo so richtig. Obwohl ich seit 1 Jahr ne F+ mit einem Mann hab, unterstellt man mir z. B. dass ich doch "eigentlich hetero" bin so wie ich mich verhalte und gebe oder z. B. dass ich angeblich homosexuell wäre, aber das nicht zugeben will und daher "einen auf männlich" mache.

Auch in Foren/Dating Apps das gleiche Problem... Mir wird sogar unterstellt, dass ich "toxische Männlichkeit" verbreiten und damit die gay/bi-Community vergiften würde, nur weil ich gern und ausschließlich die dominant Rolle einnehme (in Bez und beim S*x) und meine ganze Ausstrahlung offenbar so überhaupt nicht da rein passt.

Mit der Tatsache, dass ich (natürlich!) auch gern mal Frauen date und schon mehrere feste Bez mit Frauen hatte kann anscheinend auch kaum jemand normal umgehen und es kommen dann so Kommentare wie "Ihh, da darf ich gar nicht dran denken, dass du sowas auch gemacht hast". - Warum??? Frauen sind aus meiner Sicht auch wunderschön und liebenswert!

Ja, jetzt muss ich euch hier mal fragen ob jemand das Problem auch kennt oder selbst betroffen ist? Und habt ihr Tipps, was man dagegen tun kann? Offenheit und Reden hat bisher nix gebracht...

Männer, Bisexualität, Diskriminierung, Homosexualität, Liebe und Beziehung

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