Warum ist der Klassismus in der Gesellschaft so stark verankert und wird ignoriert?

8 Antworten

Es ist schön wenn man sich einredet was besonders tolles zu sein.

Die meisten Menschen machen das anhand von Kritierien für die sie selber nichts können fest. z.B. Geschlecht oder Hautfarbe usw.

Aber das ist eben auch leichter durchschaubar das man da Stolz auf etwas ist wofür man nichts kann.

Jemand der aber beruflich erfolgreich ist redet sich darüber hinaus ein das er was ganz anderes ist als jemand der z.B. aufgrund seiner Hautfarbe stolz ist den sie haben ja was geleistet das beweist das sie was besonderes sind.

Damit du was besonderes bist muss es aber auch Leute geben (und zwar die Mehrzahl an Leuten) die schlechter sind als du. Und der Gedanke das die meisten den Beruflichen Erfolg nicht alleine geschafft haben sondern zum großteil glücklichen Geburtsumständen verdanken ist nunmal weniger schön als wenn man was super tolles ist.

Abwertende Aussagen gegenüber Arbeitslose, Obdachlose, Menschen mit niedrigem Einkommen sind leider nicht selten.

Abwertende Aussagen gegenüber Millionären, Unternehmern, Erben sind ebenfalls häufig.

Abwertende Aussagen gegenüber Otto-Normal-Verbraucher gibt es genauso.

Wenn du dich nur genug bemühst wirst du über all zu jedem Thema jemanden finden der irgendwas daran das schelcht findet.

Ich frage mich, warum diesem Thema so wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, und Klassismus fast toleriert wird.

Menschen leben in Herachien. Die gesellschaftliche Klasse ist nur in soweit angeboren, dass sie die ersten Jahre deines Lebens nicht veränderbar ist, in Laufe des leben kann man aber aufsteigen. Damit ist Klassismus das Wertesystem nachdem man am fairsten Menschen unterteilen kann.

Perfekt ist es nicht, aber die soziale Stellung von Menschen anhand von Geburtsmerkmalen fest zulegen, wäre noch unfairer.

Man kann das ja auch umschreiben

Nenn das Kind beim Namen und gut ist. Ich kann diese ewige Wortneuschöpfungen wirklich nicht mehr ernst nehmen. Sobald ein neuer Begriff gefunden wurde, der jetzt pc ist, wird einem danach wieder bewusst das dieser Begriff auch wieder das gleiche negative Thema beschreibt und hat sofort wieder ein negatives Stigma anhaften. Man kann gesellschaftliche Misstände nicht weg umschreiben. Sie sind da. Das sollte man akzeptieren, ehrlich ansprechen und wenn möglich lösen.

Es steht fest - wissenschaftlich erhoben - dass Kinder bildungsferner Schichten weniger Bildung haben als Mittelstandskinder.


SymphonyXFan666 
Beitragsersteller
 05.03.2022, 19:16

Du meinst, dass die seltener höhere Bildungsabschlüsse kriegen und dieses Phänomen sich in den letzten Jahrzehnten verschlechtert hat

pblaw  06.03.2022, 17:50
@SymphonyXFan666

Ja. In Stadtteilen mit hoher Ausländerdichte gibt es weniger Abiabschlüsse.

Naja, es gibt dem Tag Struktur. Ob man immer richtig liegt mit seinen Vorurteilen, ist halt das Berufsrisiko. Aber selten sind Millionäre und Obdachlose gut befreundet, besonders für lange Zeit.


SymphonyXFan666 
Beitragsersteller
 08.03.2022, 15:49

Was für ne Struktur? Diskriminierung gibt Struktur?

Tiffanylegtlos  08.03.2022, 15:50
@SymphonyXFan666

Es spart Zeit. Wenn du Leuten aufgrund ihrer Herkunft, Klasse, Religion etc. Eigenschaften zuschreiben kannst, hast du für dich einen roten Faden, schneller Situationen zu erfassen. Ob du immer richtig liegst, das ist eine andere Frage.

Weil wir in einer Leistungsgesellschaft leben. Oft zählt die Leistung mehr als der Mensch.

Menschen, die beruflich und finanziell viel leisten und geschafft haben, mögen es, sich besser zu fühlen als andere, und auf andere herab sehen zu können (vlt. als Ausgleich für die Mühe und den Stress, den sie ertragen müssen). Es werden aber nicht die individuellen Ursachen beachtet, warum Menschen sozial gut- oder schlechtgestellt sind.

Oberflächliche Betrachtung halt.