Zwei Kommilitonen und ich (wir waren in einer Gruppe) haben uns letztes Semester über die EU-Wahl unterhalten. An sich nichts außergewöhnliches.
Was ich allerdings nicht toleriere, sind rassistische Meinungen, die sie sich durch billigen Populismus mal eben eingebildet haben. Ich finde es charakterschwach und moralisch widerlich, wenn man so denkt. Es fielen dann Aussagen wie: ,,Bei dem Thema bin ich ultra weit rechts" usw. – Da ich selbst einen Migrationshintergrund habe, haben mich ihre Aussagen auch auf emotionaler Ebene getroffen.
Natürlich haben wir im selben Augenblick sachlich über unsere Meinungen diskutiert und ich habe nicht vor, sie deswegen für immer zu verbannen. Dennoch entschied ich mich, im nächsten Semester mit anderen Kommilitonen in einer anderen Gruppe ohne sie zusammenzuarbeiten. Ich fühle mich dann einfach wohler.
Bald beginnt das neue Semester und die beiden werden mich bestimmt fragen, warum ich nicht mehr mit ihnen zusammenarbeite. Da wir die Diskussion ja bereits hinter uns haben, möchte ich diese Frage kurz mit Zynismus, die eine scharfe Kritik enthält, beantworten.
Mein Ziel ist es zu signalisieren, dass ich von den beiden zutiefst enttäuscht bin. Gleichzeitig möchte ich sie daran erinnern, warum sie es bei mir verkackt haben. Die scharfe Kritik darf auch ruhig etwas weh tun und spöttisch sein.
Ich weiß, dass meine geplante Reaktion die allgemeine Situation nicht besser macht, aber als Student habe ich sowieso nichts zu verlieren.
Außerdem: Selbst ein Kollege von meinem privaten Umfeld, der mit voller Begeisterung die AfD wählt, dem ich das erzählt habe, findet deren Aussagen absolut inakzeptabel. – Also nur mal so zum Kontext.
Jemand Vorschläge oder soll ich das doch ganz anders angehen?
P.S. sry für den langen Text, aber so ist es denke ich am verständlichsten, wieso ich diese Frage überhaupt stelle.