Hallo liebe Community,
ich wohne an einem sehr zentralen Platz eines ärmeren Großstadtviertels, und hier wird man Schritt auf Tritt von Bettlern angesprochen; meistens sind es junge, relativ normal gekleidete, gesund aussehende Männer, die fragen.
Manchmal gebe ich etwas; manchmal sage ich aber auch Nein, mit dem ehrlichen Hinweis darauf, dass ich selbst vom Existenzminimum lebe. Früher haben die meisten Bettler das dann sofort verstanden. Inzwischen ernte ich aber auch Sätze wie: "Ja gut - aber das ist doch kein Grund, mir nichts zu geben!" - Oder: "Die Armen geben doch immer am meisten!" Letztens hat mich auch einer volles Rohr als "Idiotin!" angebrüllt, als ich dies sagte.
Ich finde das unglaublich unverschämt; zumal ich auch ein Bisschen ein Problem damit habe, dass Männer von Frauen fordern ... aber das ist eine andere Geschichte.
Jedenfalls, ich glaube, die meisten sehen einfach nicht, dass ich für die letzten Tage des Monats selbst nichts mehr habe, wenn ich jedem, der mich fragt, gebe.
Als ich noch gearbeitet habe, habe ich im privaten Bereich hohe Summen an echt oder vermeintlich Bedürftige verschenkt - irgendwie lag nie richtig Segen darauf, es kam eher Unfrieden hinterher, und die Personen wollten immer mehr. Freundschaften zerbrachen eher an meinen Gaben, als dass sie sich festigten. -
Nun weiß jeder Christ, dass JESUS in den Evangelien von uns verlangt, jedem zu geben, der uns bittet - bis hin zum buchstäblich letzten Hemd, und auch sogar, wenn es sich dabei um Feinde handelt. Bis zu dieser letzten Konsequenz, kann ich es aber einfach nicht - wie geht Ihr damit um?
Vielen Dank für Antworten : )